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Mittwoch, 4. Januar 2006

U-Bahn Skurilitäten

"Fühlen Sie sich oft verfolgt?", las ich heute morgen in der U-Bahn in großen Lettern über dem Fenster kleben. Und weiter: "Eine Fahrkarte hilft".

Montag, 2. Januar 2006

Das neue Jahr als Chef

Erster offizieller Arbeitstag im neuen Jahr, und wer ist der erste in der Redaktion? Der Praktikant.

"Wo ist eigentlich der Whiskey", frage ich mich im Chefsessel fläzend. Der muss doch hier im Schreibtischfach liegen. Abgeschlossen. Tz. Aspirin und Kaffee wären griffbereit. Nun gut.

Während ich mir also ein Tässchen gönne und die E-Mails beantworte - Chefsache versteht sich - weise ich die Putzfrau an, den Platz meiner Mitpraktikanten mit diesem übel riechenden Teppicherfrischer zu reinigen. Schon der Gedanke daran schlägt auf den Magen. Apropos: Mein Rotweinvorrat aus dem Plus neigt sich dem Ende. Da lässt sich doch sicher was machen. Tatsache. In der Ablage findet sich der Lieferant des Vertrauens - gleich mit Kundennummer. Sehr schön. Weil "ich" immer soviel bestelle, könnten sie mir eigentlich mal eine Kiste mit verschiedenen Jahrgangsweinen zum Test schicken. Noch schnell die Lieferanschrift angepasst und raus mit der Mail.

Jetzt brauche ich bloß noch einen "Platz für einen Freund" in dem erlesenen Fischrestaurant am Hafen zu reservieren (die Rechnung soll natürlich vom Kundenkonto abgezogen werden). Und so ist sogar der Mittag gerettet. Ein guter Start ins neue Jahr.

Kennt ihr eigentlich die Szene aus "Meet the Fockers", wo Gaylord am Ende des Films dem Baby Freizügigkeiten erzählt, die er sich ausgedacht hat, weil er weiß, dass der Familienboss mit versteckter Kamera zuschaut?

Mittwoch, 28. Dezember 2005

Offline

Ich komme von der Arbeit heim, lege meine Sachen ab und lasse den Computer aus.

Für mich ist das ungewöhnlich. Der Rechner läuft, solange ich wach bin - immer. Nun ist er aus. Stutzen. Was nun? Hm, eigentlich habe ich ja nichts zu tun. Und doch verbringe ich einen Großteil meiner Freizeit vor dem Rechner und surfe im Netz. Öfters ist es sogar richtig stressig. Bis ich das Ding viel zu spät ausschalte. Bekloppt, oder? Ich mache mir Stress beim Langeweile vertreiben.

Jetzt sitze ich in der leeren Wohnung. Rechner aus. Wahnsinn. Endlich mal Zeit zum Nachdenken und so. Aber schnell die Erfahrung bloggen, das musste noch sein.

Montag, 12. Dezember 2005

Kurs Südwest

Mein Problem heißt Melville, Herman Melville. Nach gut 500 Seiten Moby Dick fürchte ich, dass Bücher über die See auf See die Erwartungen prägen, gewissermaßen. Ich schreite das Deck ab, das linke Bein etwas ruckartig aufsetzend. Wo sind eigentlich die Harpunen?

ZEIT-Redakteur Jochen Bittner überquerte mit der Viermastbark Sea Cloud den Atlantik. 2660 Seemeilen von Las Palmas, Gran Canaria nach St. John’s, Antigua. Seine Erlebnisse und Eindrücke hat er per Satellit übermittelt und in das Blog "Kurs Südwest" stellen lassen. Sehr lesenswert.

Nachtrag: Hat eigentlich von euch jemand schon einmal eine Schiffsreise erlebt oder zumindest Segelerfahrung?

Freitag, 9. Dezember 2005

Die ersten Worte im Internet

Während die ersten Worte, die über das Telefon oder den Fernschreiber geschickt wurden, legendär sind, weiß kaum jemand etwas über die erste Kommunikation im Internet, das damals noch Arpanet hieß. Die fand am 29. Oktober 1969 statt, zwischen einem UCLA-Computer und einem Rechner am Stanford Research Institute. Es sollten die Buchstaben LOG (für "Login") übermittelt werden. Parallel sprachen die Techniker übers Telefon. "Hast du das L?" - "Ja!" - "Hast du das O?" - "Ja!" - "Hast du das G?" Dann stürzte der Rechner ab. - DIE ZEIT 28/2001

Dienstag, 6. Dezember 2005

Erste Kurzgeschichte

avesschwingenEs begann an einem kühlen September-Tag im Jahr 2004. In einem Rollenspiel-Forum kündete ein User namens Luzifer an, er habe im Netz einen Hinweis auf einen Kurzgeschichten-Wettbewerb entdeckt. Ausrichter war der Verlag Fanatsy Productions, der zum 20jährigen Bestehen des bekanntesten deutschen Pen & Paper-Rollenspiels Das Schwarze Auge, dazu aufrief, den guten Roten zu öffnen die Gedanken fliegen zu lassen und zur Feder zu greifen.

Nachdem ich bereits 2002 beim Kurzgeschichten-Wettbewerb von The Dark Society und FanPro wunderschön bewiesen hatte, was man beim Schreiben alles unterlassen sollte, sah ich nun die Gelegenheit, Wolfgang Hohlbein vom Thron zu stürzen zu beweisen, dass ich größere literarische Fähigkeiten besaß, als im ICQ obszöne Nachrichten zu verfassen.

Die Idee für die Geschichte fand ich in einer besonders tiefen Whiskeyflasche unter meinem Schreibtisch während einer Abendschicht an einer Tankstelle, an der ich neben meinem Journalismus-Studium jobte. Die Journalistin und Schriftstellerin Petra Hartmann lektorierte später die erste Version der fertigen Geschichte und gab mir zudem wertvolle Tipps. Dafür sei ihr noch einmal herzlich gedankt.

Tja, und nun ist das Ding gedruckt worden. Daher möchte ich auch Momo Evers herzlich danken, die das End-Lektorat bei FanPro leitete und mit Offenheit und freundlichen Worten jederzeit zu Hilfe war.

Mehr über die Kurzgeschichten-Anthologie Unter Aves Schwingen erfahrt ihr bei Fan-Pro.

Natürlich ist das Buch auch bei Amazon erhältlich.

Werktag eines Studenten

Schläfrig lag ich halb auf meinem Sitz hinten im Bus und betrachtete die nebligen Felder. Berufspendler und Schüler saßen vor mir. Auch schläfrig, still, trist in der Stimmung. So wie man sich eben fühlt, wenn man an so einem kalt-grauen Morgen "raus" muss. Ich musste nicht "raus". Ich musste "rein". Und zwar In mein Bett. Ich war nämlich relativ besoffen und seit ziemlich langer Zeit wach.

Ich war im zweiten Semester und nachdem ich am vorherigen Abend einen Kumpel auf ein kleines Clubfestival nach Frankfurt am Main begleitet hatte, lud uns eine Band noch ein, mit ihnen daheim zu feiern. Mein Kumpel kannte die Jungs. Wirklich cool war das Sit-In trotzdem nicht, dafür aber das Gefühl auf der Heimfahrt, sich gleich ins Bett legen zu können, wenn der Durchschnittsdeutsche arbeiten geht. Ich verachte keine Arbeit. Sehe aber grau-alltäglichen Trott sehr kritisch. Und herzliche Verachtung all jenen, die behaupten, dass "sich da eben jeder mit abfinden muss, der was werden will".

So schlenderte ich also an morgens um sieben an der Hauptstraße entlang zu meiner damaligen Wohnung im Darmstädter Zentrum, während Lastwagen mit brüllendem Motor von Ampel zu Ampel rollten. Schnell noch etwas von Bäcker für das Frühstück um 15 Uhr geholt. Dann ab in die Bude, Fenster zu, Außenjalousien runter, die Ruhe genießen und schlafen. Auch mal ein schöner Werktag.

Montag, 5. Dezember 2005

Mustang & Dodge

Es gibt zwar schöne Autos heutzutage. Aber gegen solche wie die beiden ist das doch alles andere Rotz.


"The General Lee" - 1969 Dodge Charger R/T (Road & Track)


1965 Ford Mustang Fastback

Nachtrag: Zwei neue Bilder in den Kommentaren

Samstag, 26. November 2005

Verhängnis: Weblog

Bloggen kann einem zum Verhängnis werden. Auf jeden Fall aber Unannehmlichkeiten bereiten. Blogs werden nicht von der Tiefe des Netzes verschluckt. Mittlerweile wissen auch viele Normalos, was ein Blog ist und Dank Google lassen sich die Seiten schnell ausfindig machen.

Diese lesen dann oft nicht nur die Bekannten und befreundeten Blogger, sondern auch Klassenkameraden, mit denen man wenig am Hut hat, Leute von der Arbeit oder gar Grenzbeamte, die einem die Einreise verweigern.

Nun könnte man anonym bloggen und nur über unpersönliche Dinge schreiben. Aber leider lebt das Bloggen davon und langweilig wäre es obendrein. Man profitiert ja auch davon, dass man ein Stück weit sein reales Leben ins Netz trägt. Es entstehen zwischenmenschliche Beziehungen oder sogar berufliche Kontakte.

Ein Blogger muss einfach davon ausgehen, dass diejenigen mitlesen, die er am wenigsten willkommen heißt. Verwünschungen werden jedoch wenig helfen und das Offlinesetzen sämtlicher Inhalte spricht den ungewünschten Gästen zuviel Macht zu.

Prozessor und RAM?

Habe eben meinen Arbeitsspeicher von 512 MB auf 1 GB aufgerüstet. Macht sich auch ein wenig bemerkbar. Trotzdem weiß ich immer noch nicht genau, was genau ein schneller Prozessor und was viel Arbeitsspeicher bewirkt. Wie bringt man zum Beispiel den Rechner schneller zum Booten und wie laden Programme schneller? Inwieweit hängt das vom Prozessor, vom Speicher oder gar von irgendwelchen Bus-Systemen ab?

Dienstag, 22. November 2005

Fremdstadtsubgefühl

Viele meiner Kollegen sind aus fremden Städten des Jobs wegen nach Berlin gezogen. Zwischen neun und zehn Uhr morgens schlurfen sie aus Friedrichshain, Kreuzberg, Prenzlauer Berg oder Mitte hier her, sind dann zehn Stunden kreativ und gehen zwischen sieben und acht abends wieder nach hause. Und weil die alten Freunde immer noch in Münster, München, Frankfurt, Magdeburg oder Köln wohnen, ist der Tag nach zwei, drei alkoholischen Getränken und ´ner Bestellpizza vor der Glotze meistens gelaufen. - Aus: Markus Kavkas Zünder-Kolumne
Klingt nicht so wirklich doll, oder?

taz verarscht Bild

Liebe Kinder,

Damals, als noch Eure Großeltern Gras geraucht haben und vor den Uni-Vorlesungen Steine auf Polizisten warfen, gab es nur doofe Zeitungen. Die waren total unentspannt und gegen alles, was eure Omas und Opas toll fanden. Die Schlimmsten gehörten zur so genannten Springerpresse.

Deswegen bastelten die Studenten und andere, die gerne mal locker machten, eine eigene Zeitung. Weil kiffen aber motivationslos macht, nannten sie sie einfach tageszeitung - kurz: taz.

Die taz hatte immer großen Spaß daran, den Oberproll der Springerpresse rund zu machen: die Bild. Zuletzt hat sich die taz einen Kinospot ausgedacht, mit dem sie die Bild ganz dolle ärgern wollte. Eigentlich war das Filmchen gar nicht so schlimm, aber die Elitejournalisten (sowas wie Streber) der Bild fanden das gar nicht lustig und rannten zum Richter, damit der der taz sagt, dass das nicht okay ist. Hat er auch gemacht. Nun darf der lustige Spot nicht mehr gezeigt werden. Macht aber nix, denn ---> hier <--- könnt ihr ihn euch angucken. Viel Spaß ;)

Link via KPD

Sonntag, 20. November 2005

Outlook-Hilfe gesucht

Weiß irgendwer, woran es liegt, wenn man mit Outlook Express unter Windows XP Mails nur noch empfangen, aber nicht mehr versenden kann?

Folgende Fehlermeldung spuckt er aus:
Der Server hat unerwartet die Verbindung beendet. Möglicherweise liegt ein Serverproblem vor, es ist ein Netzwerkproblem aufgetreten oder das Zeitlimit wurde überschritten. Konto: '[Adresse entfernt]', Server: 'pop.gmx.de', Protokoll: SMTP, Port: 25, Secure (SSL): Nein, Fehlernummer: 0x800CCC0F


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Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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