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Mittwoch, 4. August 2010

Verpasste Chance des Buchhändlers

Da möchte man mal wieder dem kleinen Buchhändler was gutes tun. Und nebenbei hegt man die Hoffnung, man könnte das Buch schon am nächsten Tag erhalten, was ja bei Amazon fast nur noch via teurem Expressversand klappt, doch was passiert? Der Buchhändler findet das Buch gar nicht erst in seinem Computer.

Donnerstag, 8. Juli 2010

Robert Blum



Robert Blum ist einer der Ur-Väter der deutschen Demokratie. Trotzdem ist er der Mehrheit der Deutschen unbekannt. Ich selber las zum ersten Mal in einem SZ-Artikel von Heribert Prantl über den Paulskirchen-Abgeordneten. Einige Zeit später zeigte das ZDF ihre Geschichts-Dokureihe "Die Deutschen". Mit dabei: eine Folge über Blum.

Nun habe ich die sehr zu empfehlende Blum-Biografie von Ralf Zerback beendet und finde mehr denn je: Blum verdient es, wieder bekannter zu werden. Mein erster Beitrag dazu ist eine Fan-Seite auf Facebook. Ich freue mich über jedes Mitglied.

Montag, 29. Juni 2009

Apple und die Überheblichkeit

Apple macht es sich einfach: "Wir haben neue Nutzungsbedingungen. Wenn Sie iTunes weiterhin nutzen möchten, bestätigen Sie folgenden Text", so das Motto.

Ganz ehrlich: In diesen Roman können sie alles reinschreiben. Niemand bekommt fragwürdige Formulierungen mit. Eine Schweinerei. Wirklicher Kundenservice hieße, kurz und knapp zu erklären, was die Änderungen sind. Aber Apple hatte ja noch nie Interesse daran, mit seinen Kunden wirklich in Kontakt zu treten. Die Kunden dürfen die Produkte vergöttern und ansonsten sollen sie die Schnauze halten.

Sonntag, 2. November 2008

Wie man Sprachen lernt

Manche Menschen haben Glück. Sie wachsen bereits mehrsprachig auf. Oder sie haben fantastischen Unterricht bei hochkompetenten Lehrern. Oder sie erkennen als Schüler oder Student, dass sie ins Ausland müssen, um live zu lernen und bekommen dazu auch die Gelegenheit und die nötige finanzielle Unterstützung sowie den familiären Rückhalt. Wenn das alles nicht der Fall ist, wird es schwierig.

Das Problem ist, dass einem gerade durch Fremdsprachenunterricht, das Lernen oftmals gründlich verdorben wird. Man schaue sich nur an, was die BBC in ihrem bbclearningenglish-Programm bei Youtube reinstellt. Eine Fremdsprache zu lernen, heißt oft, den würdelosesten Mist ertragen zu müssen. Ich aber ertrage es einfach nicht, mir Unterrichtsstoff anzutun, der offensichtlich für lern- und sprachbehinderte Menschen gestaltet wurde.

Ich erinnere mich daran, wie wir uns selbst noch im Studium im Englischkurs einander einen Ball zuwerfen sollten, damit klar war, wer etwas sagen musste. In einem anderen freiwilligen Englischkurs lehrte eine Indierin mit grausamem Akzent, bei der wir Buchstaben in die richtige Reihe ordnen mussten, damit das Ursprungswort herauskommt. Kurz um: Meine Englischkurse waren oftmals die reinste Qual oder zumindest träge und uninspiriert. Wirklich gut in Erinnerung geblieben ist mir nur meine letzte Dozentin in der Hochschule, die mir nach dem allerletzten Kurs einen dreistündigen Privatunterricht gab. Ein Tropfen auf den heißen Stein.

Was kann man tun, wenn man eine Sprache verbessern möchte und nicht ins entsprechende Land kann? Filme, Serien etc. schauen, Bücher und Zeitungen lesen. Okay. Vielleicht hat man einen ausländischen Kumpel, mit dem man eine andere Sprache üben kann. Dafür lohnt es sich übrigens im studivz nach Tandempartnern in entsprechenden Gruppen zu suchen, um sich auf Chats in Straßencafés zu verabreden.

Eine andere sehr gute Gelegenheit sind wissenschaftliche Videos auf YouTube. Mittlerweile gibt es ganze Kanäle von Universitäten, die Kurse aufnehmen und ins Netz stellen. Das MIT macht das zum Beispiel auf hohem Niveau. Leider sind fast nur technische Kurse dabei. Und leider habe ich immer zu wenig Zeit und viel zu viele andere drängende Interessen, um irgendwo die goldene Perle zu suchen und zu finden. So versickert also schon wieder alles im virtuellen Treibsand.

Aber falls jemand zufällig, hervorragende englische Video-Kurse über Themen wie Literatur, Soziologie, Kulturwissenschaften, Geschichte, Kreativitätsforschung oder irgend etwas Abgefahrenes entdeckt, möge er mich doch bitte per Kommentar darauf hinweisen.

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Im Zug mit Jack

Am Abend vorher ist es ein Fluch. Wenn der Wecker klingelt sowieso. Und wenn es dann noch regnet, ist alles vorbei. Manchmal jedoch macht das frühe Aufstehen zwar keinen Spaß, aber die Ruhe, in der die Welt noch schlummert, ist angenehm.

Um 8 Uhr ist die Welt bereits zu wach. In der Bahn plappern dumme und oder unhöfliche Menschen, man drängelt sich auf den Sitzen. Früher am Morgen fängt es schon damit an, dass der Zug ein Schönerer ist. Einer von diesen Doppeldeckern, die lautlos durch die Nebel gleiten. Das Licht ist gedämpft. Nur sechs von vierzehn Lampen angeschaltet. Die Menschen halten ihren Mund. Draußen fließen silberne Wiesen vorbei. In meinen Händen ein Buch:

Als blinder Passagier reiste Jack London nach Chicago, anschließend nach New York und weiter zu den Niagara-Fällen. Der Vagabund wurde dort von der Polizei aufgegriffen und für dreißig Tage ins Gefängnis gesperrt. Das Leben als Tramp veränderte Jack London. Er erkannte, dass Menschen unschuldig zu den Ausgestoßenen einer Gesellschaft angehören konnten [...].

"Ich hatte meine Kindheitauf Farmen in Kalifornien verbracht, als Junge Zeitschriften auf den Straßen verkauft, als Jugendlicher fuhr ich auf Schiffen über die San Francisco Bay und den Pazifischen Ozean. Ich lebte das Leben unter freiem Himmel, ich arbeitete unter freiem Himmel, erlernte keinen Beruf, sondern wechselte von Job zu Job. Die Welt erschien mir als das Gute schlechthin. Ich möchte wiederholen: diesen Optimismus hatte ich, weil ich gesund und stark war, keine Schmerzen und Schwächen kannte und niemals von einem Arbeitgeber abgewiesen wurde, weil ich etwa nicht kräftig genug aussah. [...] Ich fand unter den Tramps alle Arten von Menschen, unter ihnen viele, die einmal so gesund und kräftig aussahen wie ich selbst. Es waren Seeleute, Soldaten, Arbeiter, alle entstellt und verunstaltet durch Schwerarbeit, Not und Unfälle. Von ihren Arbeitgebern waren sie weggejagt wie alte unbrauchbare Pferde." [...]

Seine Erfahrungen unter den amerikanischen Tramps zu verfolgten Jack London. Er, der sich als Schriftsteller zugleich journalistische Aufgaben stellte, ging 1902, verkleidet als abgerissener Seemann, in die Londoner Slums. Er wollte die Lage der sozial ausgestoßenen erkunden und fragte sich: Warum leben diese Menschen in Slums? Nicht aus Faulheit und nicht aus freier Wahl, das erkannte er. Die Gründe waren vielmehr Alter, Krankheit, Unfall, Verlust der Arbeitskraft, Geburt im Slum. Selbstmord, Trunksucht, Kriminalität ergeben sich in zwanghafter Folge. Jack London notierte sich: Warum muss eine Zivilisation, die immer mehr Waren produziert, zugleich das Elend vergrößern? Er forderte, eine Gesellschaft muss das Los des Durchschnittsbürgers verbessern, das heißt, das Profitmotiv kann nicht das oberste Prinzip des Zusammenlebens sein.

Mittwoch, 11. Juni 2008

Rage Against the Machine und ihr Kampf für den Terrorismus

Wie die Rockband Rage Against the Machine Sympathie für einen Terroristen-Anführer und Massenmörder bekundet

"Bombtrack" von der Band Rage Against the Machine war einer der Songs, die früher immer den Clubs liefen, in denen ich meine Wochenenden verbrachte. Es war ein cooler Song, laut, wild und eigentlich reichte das ja auch schon, damit man ihn mochte und dazu tanzte.

Jetzt, viele Jahre später bemerke ich zum ersten Mal, das Rage Against the Machine in dem Musikvideo zu "Bombtrack" Sympathie für Abimael Guzmán bekundet.

Guzmán ist der in Haft sitzende, ehemalige Anführer der Guerilla-Organisation "Leuchtender Pfad", die vor allem zwischen 1980 und 1990 mit Hilfe von Bomben- und Mordanschlägen versucht hat, die peruanische Regierung zu stürzen und einen Staat nach maoistischen Grundsätzen zu errichten.

Die Regierung unter Fernando Belaúnde Terry, welche die Diktatur in Peru ablöste und ein offenes Verhältnis zu Amerika suchte, setzte das Militär ein, um der Bedrohung Herr zu werden. Das Land stürzte in einen bürgerkriegsähnlichen Zustand, der zigtausende Menschen das Leben kostete. Laut Angaben der Deutschen Welle alleine 25.000 durch den Leuchtenden Pfad in der Hochphase des Konfliktes.

Die Regierung hat allerdings ebenfalls zahllose Morde zu verantworten. Jeder Hochlandbauer war für sie ein Terrorist. Die Guerillas widerrum zwangsrekrutierten die Bauern. Und beide Seiten übten Vergeltung an der Landbevölkerung, wenn man der Auffassung war, diese arbeitete mit der anderen Partei zusammen.

Rage Against the Machine, deren Sänger Zack de la Rocha in Long Beach in Kalifornien aufwuchs, titelt nun in ihrem Video:

"For 13 years the people of peru have waged revolutionary war against their oppressive U.S. backed government. Their Movement is known as Sendero Luminoso or Shining Path."

Das Video endet mit den Worten: "The people continue their heroic struggle."

Mittwoch, 30. April 2008

Motoröl und Bassbox

Die Jungs vom Haus gegenüber machen die Bremsen von ihrem Golf. Sie tragen weiße Klamotten. Einer hat einen Laptop auf dem Schoß. Die Bassbox spuckt Discosound. Vielleicht wollen sie gar nicht schrauben. Vielleicht ist es nur eine ästhetisierte Form des Abhängens.

Krass: Jetzt versucht der eine die Radmuttern zu lösen. Er steht auf dem Schraubenschlüssel und wippt. Eigentlich ein probates Mittel. Es ist aber die falsche Richtung. Oder will er sie anziehen? Hoffe mal, er weiß, dass 100 Newtonmeter reichen. Mit der Aktion kommt er sicher auf ein paar Hundert. Wenn das Mal das Gewinde aushält.

Montag, 28. April 2008

Buchhunger

Mein armes, armes Konto.

Hemingway: Fiesta / The Sun Also Rises (engl.)
Hemingway: Fiesta / The Sun Also Rises (dt.)
Hemingway: Der Garten Eden
Rodenberg: Ernest Hemingway, Biografie
Remarque: Drei Kameraden
Schneider: Remarque - M. Dietrich: Zeugnisse einer Leidenschaft
F. Scott Fitzgerald: The Great Gatsby (engl.)
Flaubert: November

Ich fresse mich durch die Literatur wie ein hungriges Biest. Schon 25 Bücher dieses Jahr gekauft, und es ist erst April.

Donnerstag, 24. April 2008

Fernsehrekorder im Internet

Das Fernsehen im Internet aufzunehmen ist nichts Neues mehr. Doch sind die Angebote bereits ausgereift? Meine bisherigen Erfahrungen. [Mehr ...]

Mittwoch, 26. März 2008

Die Rückkehr des Gandalf



Wie der Guardian berichtet, sind zwei Filme zu Tolkiens "Der Hobbit" geplant. Sir Ian McKellen wird aller Voraussicht nach wieder den Gandalf spielen. Er sagt zumindest, er freue sich, dass sich Peter Jackson und Fran Walsh den Film nicht ohne ihn vorstellen können. Offiziell ist es noch nicht, aber McKellen hält sich "seinen Terminkalender für 2009 frei".


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Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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