notizbuch eines journalisten : Kommentare
http://jan.twoday.net/
Jan Soefjer
Jan Soefjer
2021-07-15T00:09:16Z
en
hourly
1
2000-01-01T00:00:00Z
notizbuch eines journalisten
https://static.twoday.net/jan/images/icon.jpg
http://jan.twoday.net/
-
Der Autor
http://jan.twoday.net/stories/5888118/
<img src="http://home.arcor.de/soefjer/bilder/js_schreiben.jpg" alt="" /><br />
<br />
Ich habe in Darmstadt Online-Journalismus studiert und die Zeitenspiegel-Reportageschule Günter Dahl besucht. Aktuell arbeite ich als verantwortlicher Redakteur für Web und Social Media beim <a href="http://www.journal.lu">Lëtzebuerger Journal</a>.<br />
<br />
Siehe auch <a href="https://www.xing.com/profile/Jan_Soefjer">Xing</a>.<br />
<br />
Kontakt: <a href="mailto:soefjer@gmail.com" title="E-Mail senden"> soefjer@gmail.com </a>
Jan Soefjer
der autor
Copyright © 2009 Jan Soefjer
2009-08-19T18:01:00Z
-
Warum die Persönlichkeitsrechte des Co-Piloten des Fluges 9525 die Menschen und die...
http://jan.twoday.net/stories/1022411219/
Ich hatte gerade einen Medienbeitrag in meinem privaten Facebook-Profil geteilt. Er zeigte das Foto sowie den vollen Namen des Co-Piloten der abgestürzten Airbus-Maschine. Die Auswertung des Stimmrekorders ergab, dass der Co-Pilot absichtlich den Sinkflug eingeleitet hat, also die Maschine absichtlich hat abstürzen lassen - als der Kapitän kurz das Cockpit verlassen hatte. Der Co-Pilot lies ihn nicht mehr ins Cockpit. Diese Beweislage ist erdrückend.<br />
<br />
Folglich gibt es nun ein riesiges berechtiges Interesse an dem verantwortlichen Co-Piloten. Wer war der Mann? Man möchte alles über ihn wissen. Zurecht. Die Gesellschaft und die Hinterbliebenen haben ein Recht zu erfahren, was diesen Menschen angetrieben haben könnte. Der Co-Pilot ist bereits durch die Faktenlage zu einer absoluten Person der Zeitgeschichte geworden (wobei sich hier schon Geister streiten werden). Vielleicht gibt es noch allerletzte Zweifel, aber die Fakten und Schlussfolgerungen sprechen eine ziemlich eindeutige Sprache. Die Presse wird sich also zu Recht mit dem Leben des Co-Piloten auseinander setzen. Die Frage scheint nur noch zu sein: wann?<br />
<br />
Nachdem ich den Beitrag geteilt hatte, war ich überrascht, was für eine heftige, harsche Reaktion das erzeugte. Es ging um Persönlichkeitsrechte und die Unschuldsvermutung. Ich habe den Beitrag wieder aus meinem Profil gelöscht. Vorerst.<br />
<br />
Ich verstehe die Einwände. Überstürzen wir nichts. Aber machen wir uns gefasst. Gerade lese ich, dass sich N24 auf Twitter entschuldigt hat: "Es tut uns leid, dass wir das Haus des #Germanwings-Co-Piloten im TV gezeigt haben. Wir werden in Zukunft auf diese Bilder verzichten."<br />
<br />
Der mediale Umgang mit dem Co-Piloten wird mit Sicherheit als ein ganz heikler Fall in die Geschichte des Presserechts beziehungsweise der Medienethik eingehen. Weil er so heikel ist. Weil die Faktenlage so erdrückend ist. Weil die Tragödie so groß ist. Die Frage scheint nur zu sein: Wann darf die Presse wie ausführlich über den Co-Piloten, der offenbar der Täter ist, berichten?
7an
medienbeobachtungen
Copyright © 2015 7an
2015-03-26T14:28:00Z
-
Mord, KGB-Knast, Flucht: Über ein Treffen mit einer Exil- Journalistin in Litauen
http://jan.twoday.net/stories/96991777/
<img width="400" alt="Natalia Radina in Vilnius. Alle Rechte: Jan Söfer" title="Natalia Radina in Vilnius. Alle Rechte: Jan Söfer" src="https://static.twoday.net/jan/images/radina2.jpg" height="267" /><br />
<font size="1">Natalia Radina in Vilnius. Foto: Jan Söfjer</font><br />
<br />
Natalia Radina bietet mit ihrem Online-Portal Charter97 dem weißrussischen Präsidenten Lukaschenko die Stirn. Der KGB steckte sie dafür in den Knast, ihr Freund und Herausgeber wurde ermordet. Radina floh nach Litauen und setzt dort sein Vermächtnis fort. Ein Treffen. <a href="http://jan.twoday.net/stories/96991131/">[zum Artikel ...]</a>
7an
reporter
Copyright © 2012 7an
2012-04-11T20:24:00Z
-
Danke
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#565877580
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute Zeit sein, aber nicht die beste. Alleine schon, weil dann ja die beste Zeit bereits hinter einem liegt."<br />
<br />
Genau das denke ich mir immer im Stillen, wenn ich lese, wie viele Leute allein schon die Schulzeit als die beste Zeit ihres Lebens preisen. Wie sehr man damit entwertet, was gerade jetzt stattfindet! Ist der Rest dann nur sukzessiver Verfall, ein Abklatsch? Kann man das überhaupt sagen?<br />
Ist der Gedankenfehler nicht vielmehr, dass wir glauben, wir müssten irgendwann erwachsen werden und leben und uns in ein Arbeitskorsett zwingen, das uns nicht entspricht?
Johanna (Gast)
Copyright © 2013 Johanna (Gast)
2013-12-05T09:34:02Z
-
Auswahl veröffentlichter Artikel
http://jan.twoday.net/stories/8361088/
<b>Für Arbeitsproben siehe auch:</b> <a href="https://www.torial.com/jan.soefjer">https://www.torial.com/jan.soefjer</a><br />
<br />
<br />
<b>Fatoumata hat jetzt ein Weblog</b><br />
<br />
Mit einer Akademie will Bertelsmann die Pressefreiheit in anderen Ländern stärken. <a href="http://jan.twoday.net/stories/197337079/">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen am 26. Oktober 2012 in der Frankfurter Rundschau.</i><br />
<br />
<br />
<b>„Wir brauchen mehr Typen“</b><br />
<br />
Joachim Braun, Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers, ist frustriert. Viele Volontariatsbewerber sind ihm zu angepasst, viele hätten den digitalen Wandel nicht begriffen. Seine neueste Volontärin hat er sich selbst gesucht – im Netz. <a href="http://jan.twoday.net/stories/444864830/">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im Medienmagazin journalist 10/2012</i><br />
<br />
<br />
<b>„Wir sind die Besten“</b><br />
<br />
Um die Zukunft der defizitären Frankfurter Rundschau ist unter den Gesellschaftern DuMont Schauberg und DDVG eine Kontroverse ausgebrochen. Der neue Chefredakteur Arnd Festerling über den Weg aus der Krise. <a href="http://jan.twoday.net/stories/110781372/">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in leicht gekürzter Form im Kontakter 29/2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Die Köpfe der Rundschau</b><br />
<br />
Die einst stolze überregionale Frankfurter Rundschau ist heute ein kriselndes Regionalblatt. Neun Chefredakteure haben ihren Weg bestimmt. <a href="http://www.journalist.de/ratgeber/handwerk-beruf/menschen-und-meinungen/die-koepfe-der-rundschau.html">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist 7/2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Wie Kommissar Ehret Geschichte schreibt</b><br />
<br />
Ein Ort bei Heidelberg hat den ersten schwarzen Bürgermeister Baden-Württembergs gewählt. John Ehret war schon als Kind ein Star in der Gemeinde Mauer, arbeitete später beim BKA. Seine Hautfarbe war nie ein Problem, sagt er. Heute tritt der 40-Jährige sein Amt an. <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/baden-wuerttemberg-john-ehret-ist-der-erste-schwarze-buergermeister-a-836281.html">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen bei Spiegel Online am 1. Juni 2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Rabattmarken und Pistolen</b><br />
<br />
Akribisch durchsiebten Ermittler das letzte Versteck des "Nationalsozialistischen Untergrunds": In der Zwickauer Wohnung sicherten sie den Nachlass der Neonazis. Dabei stießen die Fahnder auf die Überreste eines spießigen Lebens, auf diverse Waffen - und auf 1424 Schuss scharfe Munition. <a href="http://www.spiegel.de/panorama/justiz/nsu-terroristen-legten-depots-mit-1424-schuss-munition-an-a-828329.html">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Der SPIEGEL-Artikel mit Co-Autorenschaft erschien bei Spiegel Online am 18. April 2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Das Spiel mit den Zahlen</b><br />
<br />
Neun Prozent, zwölf Prozent - bei Umfragen erleben die Piraten immer neue Höhenflüge. Doch wie glaubwürdig sind diese Zahlen? Zweimal lagen Meinungsforschungsinstitute zuletzt daneben. Die Ursachen liegen im veränderten Telefonierverhalten der Deutschen. <a href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/umfragen-der-meinungsforschungsinstitute-sind-oft-nicht-glaubwuerdig-a-826764.html">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen bei Spiegel Online am 12. April 2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Das Bauernopfer</b><br />
<br />
Im großen Medienrauschen ist das Ende der Deister-Leine-Zeitung nur eine Randnotiz. 4.500-mal verkaufte sie sich im niedersächsischen Barsinghausen. Nun ist nach 126 Jahren Schluss. Dabei war die DLZ die erste Zeitung am Ort. Warum versuchte niemand, sie mit einem neuen Konzept zu retten? Und welche Rolle spielte der große Madsack-Konzern beim Ende des kleinen Traditionsblatts? Eine Spurensuche. <a href="http://jan.twoday.net/stories/97067014/">[zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist 4/2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Bildungslotto</b><br />
<br />
In Dresden müssen Schüler Russisch lernen, obwohl sie Französisch gewählt haben. <a href="http://jan.twoday.net/stories/96985125/">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der ZEIT vom 9. Februar 2012 </i><br />
<br />
<br />
<b>Einmal Front, bitte!</b><br />
<br />
Der Reporter Carsten Stormer ist immerauf der Suche nach Krisenherden – nun hat er ein Buch über seine Erlebnisse geschrieben. <a href="http://jan.twoday.net/stories/75237864/">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Berliner Zeitung vom 15.02.2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Der Mann, der in den Abgrund blickt</b><br />
<br />
Carsten Stormers Weg in den Krisenjournalismus war ungewöhnlich. Selbst heute als gestandener Reporter sind ihm die Menschen, über die er berichtet, im Zweifel wichtiger als die Story. Nun er hat er seine Erlebnisse in seinem Buch "Das Leben ist ein wildes Tier" festgehalten. <a href="http://www.sueddeutsche.de/medien/buch-ueber-erlebnisse-als-kriegsreporter-der-mann-der-in-den-abgrund-blickt-1.1256656">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Süddeutschen Zeitung vom 13.01.2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Auf der Flucht</b><br />
<br />
Natalia Radina bietet mit ihrem Online-Portal Charter97 dem weißrussischen Präsidenten Lukaschenko die Stirn. Der KGB steckte sie dafür in den Knast, ihr Freund und Herausgeber wurde ermordet. Radina floh nach Litauen - wie so viele weißrussische Oppositionelle. Doch ans Aufgeben denkt sie nicht. <a href="http://jan.twoday.net/stories/96991131/">[zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist 1/2012</i><br />
<br />
<br />
<b>Fluch und Segen einer Bohne</b><br />
<br />
Ein Schweizer Journalist bringt ein deutschsprachiges Magazin für Reportagen auf den Markt. <a href="http://www.berliner-zeitung.de/medien/neues-reportage-magazin-fluch-und-segen-einer-bohne,10809188,11232418.html"> [zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Berliner Zeitung vom 29.11.2011</i><br />
<br />
<br />
<b>Ausverkauf der Rechte</b><br />
<br />
Es geht um Vertragsklauseln und juristische Details. Nutzungsrechte, Vergütungsregeln, allgemeine Geschäftsbedingungen. Themen, mit denen sich kaum ein Journalist freiwillig oder gar gerne beschäftigt. Vielleicht blieb deshalb bislang der große Aufschrei darüber aus, wie Verlage versuchen, ihren Autoren Stück für Stück die Rechte an ihren Texten zu nehmen. <a href="http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/autorenvertraege-das-kleingedruckte.html"> [zum Text ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist 11/2011</i><br />
<br />
<br />
<b>"Ich war immer am liebsten Reporter"</b><br />
<br />
Klaus-Peter Siegloch hat fast sein ganzes Berufsleben beim Fernsehen verbracht, 23 Jahre alleine beim ZDF - als Anchorman, Ressortchef, stellvertretender Chefredakteur und Amerika-Korrespondent. Diesen Mai musste er gehen. Weil er 65 wurde. Länger darf man beim ZDF nicht arbeiten. Wie kam er damit zurecht? Und warum arbeitet er nun als Lobbyist für die Luftverkehrswirtschaft? <a href="http://www.mediummagazin.de/magazin-plus/als-ob-man-ins-feindeslager-geht/"> [zum Interview ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in Medium Magazin 10-11/2011</i><br />
<br />
<br />
<b>Zwölf Weltenwanderer</b><br />
<br />
Sie kommen etwa aus Syrien und Armenien, China und Thailand, Liberia und Simbabwe – zwölf Journalisten aus allen Ecken der Welt haben sich im September 2011 in Hamburg getroffen. Es sind die ersten Schüler an Bertelsmanns neuer internationaler Journalistenschule. Zentrales Anliegen ist der Dialog in einer globalen Journalistengemeinschaft. <a href="http://www.journalist.de/ratgeber/handwerk-beruf/menschen-und-meinungen/zwoelf-weltenwanderer.html"> [zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist 10/201</i><br />
<br />
<br />
<b>"Wir verknüpfen alles mit Online"</b><br />
<br />
Vor zehn Jahren gründeten ein Germanist und ein Soziologe den Studiengang Onlinejournalismus an der Hochschule Darmstadt. Ein Interview von Absolvent Jan Söfjer mit Studiengangsleiterin Friederike Herrmann. <a href="http://www.journalist.de/ratgeber/handwerk-beruf/menschen-und-meinungen/10-jahre-studiengang-onlinejournalismus-darmstadt-wir-verknuepfen-alles-mit-online.html"> [zum Interview...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist 9/2011</i><br />
<br />
<br />
<b>Aus der Mitte des Alptraums</b><br />
<br />
Von Haiti nach Japan und über Libyen in den Sudan. Reporter in Krisengebieten riskieren ihr Leben, sind psychischem Druck ausgesetzt – und kosten die Redaktionen eine Menge Geld. Hierzulande mangelt es an Ausbildung. Es dominiert die Analyse aus der Ferne. <a href="http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/reporter-in-krisengebieten-aus-der-mitte-des-alptraums.html"> [zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist</i><br />
<br />
<br />
<b>Eins, zwei, Multikulti-Polizei</b><br />
<br />
Gute Polizisten sollen sie werden und zugleich Vorbilder - die Berliner Polizei sucht gezielt nach Mitarbeitern aus Einwandererfamilien. Und hat erste Erfolge: Spezialkurse machen junge Bewerber mit türkischen oder arabischen Wurzeln fit für den öffentlichen Dienst. Orçun Pamuk, 21, hat es geschafft. <a href="http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,776404,00.html"> [zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen bei Spiegel Online</i><br />
<br />
<br />
<b>Online-Journalisten: Redakteure zweiter Klasse?</b>
<ul>
<li>Mitte der 90er Jahre gingen die ersten Redaktionen in Deutschland online. Lange wurden Onlinejournalisten als Redakteure zweiter Klasse gesehen. Wie steht es heute um sie? Können sie inzwischen ihren Zeitungskollegen auf Augenhöhe begegnen? Ein Streifzug durch sechs Redaktionen zwischen Elbe und Bodensee. <a href="http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/onlineredakteure-textschrubber-oder-edelfeder.html">[zum Artikel ...]</a> </li>
</ul>
<ul>
<li>Thomas Knüwer kritisiert schon lange die Unfähigkeit der Verlage im Internet. Im Interview erklärt der Medienberater, warum es keinen Sinn hat, zwischen Onlinern und Offlinern zu unterscheiden. <a href="http://www.journalist.de/ratgeber/handwerk-beruf/stellungnahmen-und-meinungen/onlineredakteure-content-knechte.html">[zum Artikel ...]<br />
</a></li>
</ul>
<i>Erschienen als Titelgeschichte im journalist</i><br />
<br />
<br />
<b>Vom Keller in den Newsroom</b><br />
<br />
Spätestens seit dem Wikileaks-Coup gilt Datenjournalismus als der neue Recherchetrend in Deutschland. Einziger Vorreiter im Land ist die dpa. Doch selbst bei der großen Agentur sind die Mittel begrenzt.<a href="http://www.journalist.de/aktuelles/meldungen/datenjournalismus-sprich-mit-daten.html"> [zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen im journalist</i><br />
<br />
<br />
<b>Migranten für die Medien</b><br />
<br />
Am 30. November 2010 hat das Bildungswerk Kreuzberg (BWK) in Berlin den ersten Jahrgang der Journalistenausbildung für Migranten in die Arbeitswelt entlassen. Projektleiter Uwe Schulte über neue Leserschaften, Konflikte im Unterricht und warum die Ausbildung schon wieder vor dem Aus steht. <a href="http://jan.twoday.net/stories/14678538/">[zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in Medium Magazin</i><br />
<br />
<br />
<b>Sorglos im Schwarzwald</b><br />
<br />
Die „Schwarzwälder Post“ ist klein, arbeitet antiquiert, aber hochprofitabel. Das Portrait einer Zeitung weit weg von der Krise. <a href="http://www.mediummagazin.de/archiv/2010/ausgabe-0708-2010/sorglos-im-schwarzwald/">[Zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in Medium Magazin - plus </i><a href="http://www.mediummagazin.de/magazin-plus/sorgenlos-im-schwarzwald/">Audioslideshow</a><br />
<br />
<br />
<b>Depot der vergessenen Dampfrösser</b><br />
<br />
Die Porrettana ist eine der ältesten Gebirgseisenbahnstrecken Europas: Die Züge winden sich über 133 Kilometer, 64 Brücken und Viadukte und durch 48 Tunnel. Das Meisterstück der Ingenieurskunst wurde im italienischen Unabhängigkeitskrieg erbaut - und fristet heute ein fast vergessenes Dasein. <a href="http://www.spiegel.de/reise/europa/0,1518,664847,00.html">[Zum Artikel ....]</a><br />
<br />
<i>Erschienen auf Spiegel Online und in der Augsburger Allgemeinen</i><br />
<br />
<br />
<b>Falscher Feind</b><br />
<br />
Die Verlage kämpfen gegen Google - weil sie ihre eigene Rolle im Internet noch nicht gefunden haben. <a href="http://jan.twoday.net/stories/42991616/">[Zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Berliner Zeitung</i><br />
<br />
<br />
<b>Von Roadtrips und Sinnkrisen</b><br />
<br />
Der jüngste Autor bei Diogenes heißt Benedict Wells. Sein Werk ist ein überzeugender Künstlerroman voll drogengeschwängerter Unruhe und ein Tribut an Bob Dylan. <a href="http://www.fr-online.de/kultur/literatur/von-roadtrips-und-sinnkrisen/-/1472266/3097450/-/index.html">[Zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Frankfurter Rundschau</i><br />
<br />
<br />
<b>Für immer auf Neustart</b><br />
<br />
IT-Wunderknabe Lars Hinrichs gibt bei Xing den Chefposten auf. Was gründet der Vorzeige-Unternehmer nun? <a href="http://www.fr-online.de/digital/fuer-immer-auf-neustart/-/1472406/3198482/-/index.html">[Zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Frankfurter Rundschau</i><br />
<br />
<br />
<b>Gesang, Geschwätz und Gaza</b><br />
<br />
Die Talkshow "3 nach 9" war in ihrer langen Geschichte immer wieder für Aufregung gut. Diesmal besorgte Peter Scholl-Latour das Geschäft. <a href="http://www.fr-online.de/kultur/medien/gesang--geschwaetz-und-gaza/-/1473342/3181816/-/index.html">[Zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Frankfurter Rundschau</i><br />
<br />
<br />
<b>Nicht ohne meine Winchester</b><br />
<br />
"Warum besitzen Sie eine Waffe?" Diese Frage hat der Fotograf Kyle Cassidy bei einer Reise quer durch die USA gestellt. Er bekam oft überraschende Antworten - die das Klischee vom schießwütigen Hinterwäldler widerlegen. <a href="http://home.arcor.de/soefjer/diverses/cassidy.jpg">[zum Text / Foto der Seite ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen in der Frankfurter Rundschau</i><br />
<br />
<br />
<b>Der Musikpoet</b><br />
<br />
Oliver Steller möchte den Deutschen ihre Dichter wieder näher bringen. Portrait eines literarischen Barden. <a href="http://jan.twoday.net/stories/8361092/">[Zum Artikel ...]</a><br />
<br />
<i>Erschienen auf SWR2.de</i><br />
<br />
___________________<br />
<br />
<b><font size="3">Veröffentlichte Fachbeiträge</font></b><br />
<br />
<b>Journalismus im Webstuhl: Der crossmediale Newsroom und die Industrialisierung der Medien</b><br />
<br />
Erschienen in: <a href="http://www.netzwerkrecherche.de/Publikationen/nr-Werkstatt/18-Online-Journalismus/">Online-Journalismus: Zukunftspfade und Sackgassen</a>; Netzwerk Recherche-Werkstatt, 2011<b></b>
7an
veröffentlichungen
Copyright © 2010 7an
2010-09-23T00:27:00Z
-
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung und der Qualität von Spiegel...
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498223203
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung und der Qualität von Spiegel Online widerspreche ich.
7an
Copyright © 2013 7an
2013-10-10T13:08:41Z
-
Kein Interesse
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498223180
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem Produkt her, mit dem sie von den Verlagen bezahlt werden. Verlage denken vom Erlös her. Für sie sind Journalisten Zuarbeiter, mit deren Hilfe sie ein Zeitungspaket verkaufen, das vor allem aus Werbung und Anzeigen besteht. Wenn die Verlage die Artikel einzeln verkaufen, kanibalisieren sie ihr Erlösmodell für vergleichsweise geringfügige Einnahmen. Das tut aber keiner freiwillig.<br />
<br />
Genauso bei den Online-Portalen der großen Marken, einschließlich des Spiegel. Die Mehrwert-Artikel dort zu veröffentlichen, würde eine Schwächung der Print-Marke bedeuten. No Go sagen da die Verlagsmanager. Dass alle Print-Marken durch das entkernte Angebot beschädigt werden, wird in Kauf genommen. Manche Marken begehen noch Selbstmord auf Raten, indem sie Print und Online eine unterschiedliche politische Ausrichtung erlauben (Focus und Spiegel), oder die Qualität ins Bodenlose sinken lassen (Bild, SPON). Das ist organisazionssoziologisch interessant, zeigt aber vor allem, dass die Probleme bereits "im Haus" angekommen sind.<br />
<br />
Die Situation kann durch die auf dem Print-Erlösmodell basierenden Verlage nicht gelöst werden. Egal ob auf Stiftungsmodellen basierend, wie die FAZ oder die TAZ, oder ohne Rücksicht auf Verluste gewinnmaximierend, wie der Rest der Branche. Nur neue "Verlage", die ganz auf Online-Geschäftsmodelle zugeschnitten sind, werden schließlich Erfolg haben. Natürlich stribt Print nicht vollständig. Bildschirme können Hochglanzmagazine nicht ersetzen, zumal das Drucken immer günstiger wird. Aber Print wird zu einem kommerziell nicht mehr so interessanten Markt mit vielen Nischen. Was mit Sicherheit stirbt, ist die gedruckte Tageszeitung in ihrer bisherigen Form. Springer versucht den Spagat, indem man Print auslaufen läßt, und sich auf "das Internet" als neues Geschäftsmodell einstellt. Nun ist das Internet an sich keine erfolgsversprechende Geschäftsidee, und deshalb habe die Oberen erst eimal Arbeitsurlaub in Silicon Valley gemacht (mit Ehefrauen als Aufpasser, Frau Springer ist ja ein gebranntes Kind), um sich inspirieren zu lassen. Dort haben sie einfach nur gelernt, dass sich für sie keiner interessiert (siehe Keese-Blog). Leute die händeringend nach Ideen suchen, oder eine größere Summe gewinnbringend anlegen wollen, gibt es da wirklich genug. <br />
<br />
Man muß sich einfach das Schicksal von Otto-Versand, Quelle und Neckermann anschauen. Hervoragend organiserter Versandhandel mit einer sehr guten Infrastruktur. Von Amazon, Zalando und vielen kleinen Anbietern abgehängt. Auf einmal war der Katalog tot. Zu unflexibel, und eine aufgeblähte Kostenstruktur erlaubte nicht die massiven Preissenkungen, die nötig gewesen wären, um Online zu konkurrieren. Keine Firma erlaubt einem Manager, sich selbst Konkurrenz zu machen und eine noch gewinnbringende Sparte zu beschädigen. Bis es zu spät ist.
Otto Hildebrandt (Gast)
Copyright © 2013 Otto Hildebrandt (Gast)
2013-10-10T12:08:26Z
-
Mit Sicherheit ein guter Beitrag, aber nichts, was vom Schema her in der deutschen...
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498223006
Mit Sicherheit ein guter Beitrag, aber nichts, was vom Schema her in der deutschen Presse nicht auch zu finden wäre. Ein Teil des Problems mag aber sein, dass, was die geschriebene Presse angeht, viele glauben, Online-Nachrichten-Seiten würden diese abbilden. Tatsächlich leben Online-Nachrichtenseiten - wie auch der Name sagt - primär von Nachrichten. Wenngleich nicht nur und manche Online-Redaktionen die Qualität von Tageszeitungen bieten. Aber die Süddeutsche Zeitung ist ein ganz anderes Produkt als Süddeutsche.de, Der Spiegel etwas ganz anderes als Spiegel Online. Die gedruckte Presse muss sich in Deutschland nicht verstecken. Das Problem ist nur, dass sie digital oft noch nicht wirklich präsent ist - die Ausnahme sind allerdings die beiden genannten Titel. Wobei dann natürlich der Leser trotzdem wissen muss, dass es jeweils zwei verschiedene Apps gibt und die Print-Titel auch digital Geld kosten. <br />
<br />
Und was das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen angeht, da haben wir auch einige Sender, die ab und an gute Reportagen bringen. Reportagen, die es im Privatfernsehen nicht gibt.
7an
Copyright © 2013 7an
2013-10-10T00:44:31Z
-
Ich habe meine Nische gefunden
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498222918
und die heißt Aljazeera. Egal ob Aljazeera English oder Aljazeera America. Dort gibt es ordentlichen Journalismus und interessante Beiträge. Auf der Startseite finden sich News und auch in die Tiefe gehende Beiträge findet man auf der Seite, zum Beispiel in der Blogs-Sektion (http://blogs.aljazeera.com/). Gegen Aljazeera ist das, was in Deutschland an Journalismus geboten wird, mehrheitlich eine Schande. Es gibt hier und da immer mal eine Außnahme, aber sogar die Tagesschau ist von hohlem Bias durchsetzt. Zeitungen berichten bloß noch über den Müll den irgendwelche Politiker verzapfen, über "Celebrities" oder hauen Agentur-Meldungen am laufenden Band raus.<br />
Die Startseiten der ganzen Webseiten sind doch übersäht mit Politiker-Fratzen.<br />
Das interessiert mich alles überhaupt nicht! Ich will nichts von Politikern und ihren Schmierenkomödien hören, sondern etwas über Politik und Politische Agenda (engl. policy). Celebs können mir gestohlen bleiben, ich will von den Menschen hören, was sie bewegt.<br />
<br />
Gestern habe ich beispielsweise diesen wunderbaren Film -- Bullets and Pencils -- gesehen:<br />
<a href="http://www.aljazeera.com/programmes/aljazeeraworld/2013/10/pencils-bullets-201310675745335276.html">http://www.aljazeera.com/programmes/aljazeeraworld/2013/10/pencils-bullets-201310675745335276.html</a><br />
<br />
Da ging es um die Menschen, es wird sich Zeit genommen die Personen Vorzustellen und man erfährt von ihren Lebensumständen und Problemen.<br />
<br />
Meiner Meinung nach ist das der Inhalt, -- egal ob als Dokumentation, oder als Reportage in der Zeitung -- der es Wert ist mit Geld unterstützt zu werden. Qualität findet immer einen Weg. Wenn die Verleger wieder heulen, dass sie pleite gehen, freue ich mich regelrecht -- auch wenn es gemein klingt -- weil, die Presselandschaft in Deutschland, bis auf einige wenige Ausnahmen, es nicht besser verdient.
Joey (Gast)
Copyright © 2013 Joey (Gast)
2013-10-09T18:36:10Z
-
Ein ePaper ist gänzlich ungeeignet, um es digital zu lesen. Nicht mal auf einem PC-Bildschirm...
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498222833
Ein ePaper ist gänzlich ungeeignet, um es digital zu lesen. Nicht mal auf einem PC-Bildschirm macht es Freude. Und auf einem Tablet oder gar Smartphone kann man es ganz vergessen. Man kann nicht ein für den Print entworfenes Layout eins zu eins ins Digitale übertragen.
7an
Copyright © 2013 7an
2013-10-09T14:02:46Z
-
iKiosk App
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498222829
Für Smartphones UND Tablets, für Apple UND Android. Immerhin ePaper direkt kaufbar von ziemlich vielen Titeln und Verlagen.
hamptidampti (Gast)
Copyright © 2013 hamptidampti (Gast)
2013-10-09T13:46:31Z
-
Die Verlagsleute sind natürlich auch nicht doof. Aber sie schauen sehr genau, ob...
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498222825
Die Verlagsleute sind natürlich auch nicht doof. Aber sie schauen sehr genau, ob sich beispielsweise neue Apps, die wohl nicht ganz so billig sind, rechnen. Und viele Zeitungen haben immer noch eine gute Auflage, auch, wenn sie gesunken ist. Es wird vorsichtig und auf Sicht agiert. Was ich aber in der Tat nicht verstehe, wie es sein kann, dass total abwegige Apps hergestellt werden wie die von der taz: Eins zu eins die Zeitung in voller Größe. Da fällt mir nichts mehr ein.
7an
Copyright © 2013 7an
2013-10-09T13:39:12Z
-
Von Deppen umzingelt?
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498222663
Ich wundere mich immer wieder, wie den Verlagsleuten das offensichtlichste, banalste vorgerechnet wird, wie jetzt etwa hier. Ist es wirklich denkbar, dass Verlagsprofis nicht in der Lage sind, die hier dargestellten Probleme und Kundenwünsche zu erkennen, ein Laie aber schon?<br />
<br />
Ich lese die Süddeutsche übrigens auf dem Kindle für 1.59. Für mich als Lesen ein erstklassiges Angebot: am Kiosk kostet sie etwa 4 € (in CH), ich kann sie sporadisch kaufen, die eingeschränkte Auswahl bei Amazon ist kein grosses Problem, die Zeitungen sind sich ja zunehmend ähnlich geworden.
Hotcha (Gast)
Copyright © 2013 Hotcha (Gast)
2013-10-09T07:16:49Z
-
Einen Gedanken zu deinem schönen Text: Wenn man für einzelne Artikel zahlen könnte...
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#498217824
Einen Gedanken zu deinem schönen Text: Wenn man für einzelne Artikel zahlen könnte - woher will man dann wissen, ob dieser Artikel wirklich gut ist? (Falls man vielleicht kein 5 Sterne-Bewertungssystem einbauen möchte)<br />
<br />
Was ich damit meine: Klar lesen wir in Zeitungen und Zeitschriften ständig einzelne sehr gute Artikel (und können sie dann leider nicht teilen). Aber das Problem ist doch, dass wir im Grunde vorher gar nicht wissen, dass sie gut sind. Und ganz ehrlich: Ich möchte nicht NUR noch das lesen, was andere vor mir (oder Freunde von mir) empfehlen/für gut befunden haben. Dann würde der Journalismus sehr viel einseitiger und mainstreammäßiger werden.<br />
<br />
Was ich damit sagen will: Ich finde es nach wie vor gar nicht mal so schlecht, dass es Medien gibt, bei denen wir vielleicht nicht jeden Artikel gut finden oder lesen werden - aber dann doch Perlen darunter finden, die wir nie gelesen hätten, könnte man die Artikel auch einzeln kaufen.<br />
<br />
Das nur als Ergänzung(!) zu deinem sehr schönen Artikel, den ich gleich mal bei Storify für meine Linksammlung "September 2013" hinzugefügt habe :-)<br />
<br />
Liebe Grüße aus Bonn,<br />
Daniel
JUICEDaniel (Gast)
Copyright © 2013 JUICEDaniel (Gast)
2013-09-26T16:10:38Z
-
Ich glauben man könnte das Problem leicht lösen, indem sich alle Online Zeitungen...
http://jan.twoday.net/stories/465678759/#465679039
Ich glauben man könnte das Problem leicht lösen, indem sich alle Online Zeitungen dazu entschließen, eine Bezahlschrank einzuführen. Aber eine solche Gemeinschaftsaktion ist nicht zu erwarten, weil wir uns in einem Verdrängungswettbewerb befinden. Wenn aber nur noch ein oder zwei übrig geblieben sind, dann wird es das sicher geben. <br />
<br />
Das Problem ist, dass damit wieder die Einfalt gegen die Vielfalt gesiegt hat. Eine Tendenz die man insgesamt im Internet feststellen kann. Durch die globale Verfügbarkeit und Vergleichbarkeit verschwinden lokale Nischen.
Matthias (Gast)
Copyright © 2013 Matthias (Gast)
2013-08-31T18:36:23Z
-
Welche digitale Presse?
http://jan.twoday.net/stories/465678759/
<b>Alle reden über die Zukunft der digitalen Presse? Doch von welcher digitalen Presse reden sie eigentlich? Sie existiert fast nicht.</b><br />
<br />
Offenbar ist noch niemandem bisher aufgefallen, dass in der Medienbranche seit Jahren eine Geisterdebatte läuft. Seit Jahren fragt sich jeder, wie Journalismus im Internet finanziert werden kann und wer bereit ist, dafür zu zahlen. Bloß: Es gibt kaum eine digitale Presse, für die man zahlen könnte. <br />
<br />
Wie sieht denn die digitale Medienlandschaft aus? Wir haben ein paar große Spieler wie Spiegel Online, Süddeutsche.de, Zeit Online. Vielleicht noch die ein oder andere Online-Redaktion, die wirklich die Arbeit einer Tageszeitung leistet. Doch die meisten Online-Redaktionen im Land - die von Lokal- und Regionalzeitungen, dem Rückgrat der deutschen Presse - sind nach wie vor sehr überschaubare Ressorts, die, wenn es hoch kommt, mit einer Handvoll Leuten, Agenturnachrichten online stellen und den ein oder anderen Print-Artikel des Hauses. <br />
<br />
<b>Das iPad spielt keine große Rolle</b><br />
<br />
War es das? Jein. Kaum eine Zeitung hat mittlerweile nicht eine iPad-Ausgabe. Doch wie viele Deutsche haben ein iPad? Verglichen mit der Zahl der (potenzieller) Zeitungsleser sicherlich verschwindend wenige. Die meisten können iPad-Ausgaben also gar nicht lesen und sind auch nicht bereit, so ein Gerät zu kaufen. Nicht zuletzt, weil sie vielleicht ein günstigeres Nicht-Apple-Gerät besitzen. <br />
<br />
Was aber unterdessen wirklich viele Deutsche besitzen, ist ein Smartphone. Vor allem die nicht ältere Zielgruppe, die wenig bis gar nicht mehr Zeitung liest. Bei den Smartphones selbst besitzt eine Minderheit ein iPhone (ich hörte mal jeder Fünfte), und die Mehrheit ein Android-Gerät - das ab der Version 4.0 das selbe Betriebssystem für Smartphones und Tablets besitzt. Windows 8 spielt nur eine Nischenrolle. Doch auf all diesen Geräten lässt sich kaum eine Zeitung oder Zeitschrift lesen. Am ehesten noch auf dem iPhone, aber das besitzt ja wieder nur eine Minderheit. <br />
<br />
<b>Die Masse der Presseprodukte kann von den meisten Menschen digital nicht gelesen werden</b><br />
<br />
Bleibt festzuhalten: Auf den Webseiten finden sich, bis auf wenige Ausnahmen, nur Nachrichten und vereinzelte Print-Texte - oft die besten Texte nicht. Als Beispiel sei nur die Seite 3 der Süddeutschen Zeitung genannt. Okay, man kann sie schon lange als ePaper in der ganzen Ausgabe für zwei Euro erwerben, aber wer macht das? Der klassische Online-Journalismus auf den meisten deutschen Nachrichten-Websites bietet also zumeist ein eher mageres Angebot. Das was den deutschen Journalismus ausmacht, findet sich dort, bis eben auf wenige Ausnahmen, nicht. Obendrein, und das ist wirklich eine Gefahr, wissen vermutlich nicht wenige normale Leser gar nicht, dass Print und Online nicht identisch sind. <br />
<br />
Die mobilen Geräte könnten da nun Abhilfe schaffen, aber so gut wie keine Zeitung ist auf den Geräten, welches die meisten besitzen, zu erwerben. Einzig die Süddeutsche Zeitung hat vorgestern eine App für alle Systeme auf den Markt gebracht (und sie ist großartig!), mit der man die Zeitung sowohl abonnieren als auch einzeln kaufen kann. Ich bin mir sicher, wir werden bald, nicht unbeeindruckende Käufer-Zahlen vom Süddeutschen Verlag hören. <br />
<br />
Magazine wie der SPIEGEL waren da schon einen Schritt voraus, das Blatt kann man schon eine Weile selbst auf jedem Smartphone kaufen und lesen (auch, wenn das seitwärtsblättern keine gute Usability hat). Anderseits muss man den SPIEGEL immer komplett kaufen. <br />
<br />
<b>Warum kann man nicht einzelne Artikel für Centbeträge kaufen?</b><br />
<br />
Die Deutschen lesen verflucht viele Artikel jeden Tag. Noch nie zuvor hatten Zeitungen so eine große Reichweite wie heute. Dank dem Internet. Das Interesse ist also da. Und warum sollte nicht die Bereitschaft da sein, einen angemessenen Preis für eine angemessene Leistung zu zahlen? Bislang war es bloß nicht möglich, jeden Artikel eines Produktes zu kaufen und zu lesen. Meist nicht einmal im Abo. <br />
<br />
Man stelle sich nun vor: Jeder Artikel aus jedem gedruckten journalistischen Produkt wäre auf jedem Tablet und Smartphone und auch am Computer einzeln zu kaufen und zu lesen. Ein durchschnittlicher Artikel vielleicht für zehn Cent, eine größere Story für 30 oder 50 Cent. Wie oft wollte ich schon einen Artikel digital empfehlen, konnte es aber nicht, weil er nicht online stand. Und wie oft, wollte ich schon einen Artikel lesen, aber nicht eine ganze Ausgabe kaufen. Bei einer Tageszeitung fällt das nicht so ins Gewicht, aber bei einer Zeitschrift für vier bis acht Euro sehr wohl. <br />
<br />
Man stelle sich vor, wie viel Geld jeden Tag umgesetzt werden könnte, wenn nahezu jeder Artikel für einen kleinen Preis zu lesen wäre. Warum muss überhaupt etwas kostenlos sein? Am Kiosk wird man bis heute vertrieben, wenn man zu lange hineinliest - oder auch nur ein Heft aufblättert. Selbst für Agenturtexte könnte man Geld verlangen. Wäre dem Leser eine interessante Nachricht nicht drei oder fünf Cent wert? Sucht er dafür die Nachricht bei einem anderen Anbieter, der sie umsonst offeriert? <br />
<br />
Ein weiterer Punkt: Werbung kann in verlagseigenen Apps nicht ausgeblendet werden - wie es viele Nutzer am Heimcomputer oder Laptop machen. <br />
<br />
Worum drehen sich diese ganzen Debatten also eigentlich? Der Journalismus hatte noch nie so gute Perspektiven vor sich wie jetzt.
7an
zukunft der presse
Copyright © 2013 7an
2013-08-30T22:54:00Z
-
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, heißt es irrtümlicherweise. Wer "in seiner...
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444875581
Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom, heißt es irrtümlicherweise. Wer "in seiner Energie" ist, wird sich in und mit dem Strom weiter-entwickeln. Stagnation ist die Antipode zu Leben. Wer sich darauf ausruht, einstmals laufen gelernt zu haben, wird nie das Tanzen lernen, nie das Fliegen beherrschen. Und so ist es eben auch mit der Ausbildung zum Sternenflottenoffizier, der schließlich feststellt, dass die Sternenflotte eingestellt wurde. Die Ausbildung ist nie unnütz, bedarf nur der Transformation, der Weiter-Entwicklung...mit dem Fluß, im Fluß, lebendig. Und die Bereitwilligkeit des Selbst, Ver-Änderungen zuzulassen. So ist das. Und es tut nicht weh. Nur ein bißchen. Fällt unter "Wachstumsschmerz"
A.way (Gast)
Copyright © 2013 A.way (Gast)
2013-07-28T07:20:31Z
-
In der ersten Woche meines Studiums, in der ersten Stunde bei meinem Professor, lautete...
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444868407
In der ersten Woche meines Studiums, in der ersten Stunde bei meinem Professor, lautete sein dritter Satz:<br />
<br />
"Keiner wartet auf euch!"<br />
<br />
Es gibt jetzt schon mehr Fotografen, als gebraucht werden oder ansprechend bezahlt werden können. Auch auf eventuell gut ausgebildete Fotografen wartet keiner mehr. In dem Bewusstsein studieren und leben ich und meine Kommilitonen. Wir kannten es nie anders.
fritz (Gast)
Copyright © 2013 fritz (Gast)
2013-07-15T21:23:41Z
-
Besten Dank, da haben Sie Recht. Leider ist es oft schwierig, als freier Journalist...
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444868298
Besten Dank, da haben Sie Recht. Leider ist es oft schwierig, als freier Journalist mehr zu erreichen, als vereinzelte Themen anzubieten - ganz gleich bei welchem Medium. Und die Honorare sind fast überall extrem gering. Als rein freier Autor zu überleben, ist schwierig bis unmöglich. Und selbst wenn man sich breiter aufstellt, bleibt es schwierig. Mal sehen, was die nächsten zwei, drei Jahre bringen.
7an
Copyright © 2013 7an
2013-07-15T15:37:41Z
-
Jugendlicher Idealismus vs. berufliche Realität
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444868292
Lieber Herr Söfier, Ihnen geht es - bezogen auf das Gefühl das sie beschreiben - nicht anders als vielen anderen StudentInnen. Auch mir ging es - mittlerweile mehrere Jahrzehnte im Beruf stehend - so (allerdings bin ich in einer gänzlich anderen Branche tätig).<br />
<br />
Wenn man als junger Mensch eine Schule abgeschlossen hat oder ein Studium, dann ist das für einen selbst erst einmal der (wenn auch vorläufige) krönende Abschluss einer einige Jahre andauernden Phase; man freut sich etwas geschafft, etwas erreicht zu haben. Im Grunde möchte der Idealist in einem jetzt hinaus in die Welt gehen und Ihr seinen Stempel aufdrücken, alles schöner, besser und gerechter machen.<br />
<br />
Nur: während man zu Zeiten des Studiums relativ frei in seinen Entscheidungen war - man teilte sich die Zeit zum Lernen selber ein, man lernte im Gegensatz zur Schule nur das was einen sowieso interessierte - trifft man nun im Berufsleben auf ein meist eng gestricktes "Korsett" aus Vorgaben - sei es was den Aufgabenbereich angeht, die Wahl der Mittel oder sonstiges, was man sich zu Studienzeiten irgendwie anders vorgestellt hatte. <br />
<br />
Man wird, kurz nach dem Studium förmlich vor Energie nur so strotzend, nicht selten abrupt in seinem Enthusiasmus gebremst. Meist kommt man - wenn überhaupt - mit seinen Ideen und Änderungen nur in vielen kleinen, zeit- und energieraubenden Schritten voran. Was speziell bei Jüngeren dann schnell zu Frust oder gar Enttäuschung führt.<br />
<br />
Ich finde das ebenso schade wie sie, aber vielleicht kann der jetzige Zustand - zumindest für einige Ihrer Zunft - auch die Chance auf einen Neuanfang sein. Sie können schreiben, sie wissen sich auszudrücken - aber sie sind deswegen ja nicht nur auf Online-Magazine wie den "Spiegel" oder die "FR" eingeschränkt.<br />
<br />
Um abschließend auf Ihre Star-Trek-Anmerkung bezug zu nehmen: Leben Sie lange und in Frieden!
mrtlbrmft (Gast)
Copyright © 2013 mrtlbrmft (Gast)
2013-07-15T15:23:19Z
-
Lieber JJ Preston,
Niemand jammert, es werden Fakten genannt. Ihre Darstellung hingegen...
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444868280
Lieber JJ Preston,<br />
<br />
Niemand jammert, es werden Fakten genannt. Ihre Darstellung hingegen greift leider viele Klischees auf. In der deutschen Verlagslandschaft hat sich schon viel getan in Bezug auf digitale Geschäftsmodelle und es wird noch sehr viel mehr geschehen. Trotzdem ist das Beispiel aus Polen ein gutes Beispiel. Vielleicht sind die da schon ein Stück weiter. Aber was investigativen oder auch nur guten Journalismus betrifft, da macht den Deutschen niemand so schnell was vor. Wir haben verdammt viele gute Zeitungen, Zeitschriften und Sendungen und Journalisten in Deutschland. Es ist nicht so wie in Frankreich, dass die großen Titel nicht mehr so richtig unabhängig sind und deshalb ein Portal wie Mediapart hierzulande großen Erfolg einheimsem könnte. Und man braut auch nicht Mal eben mit fünf freien Journalisten sowas auf. Edwy Plenel hat fünf Millionen Euro beisammen gehabt, um 30 Journalisten drei Jahre lang bezahlen zu können. Mit ein paar Leuten und ohne großes Kapital kann man bestenfalls ein Lokalblog aufbauen - aber Geld verdient man damit nicht wirklich.
7an
Copyright © 2013 7an
2013-07-15T14:48:38Z
-
Tja, aber was heißt das am Ende?
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444868173
Vollzieht sich nicht im Journalismus letztlich das, was auch in anderen Wirtschaftszweigen passiert? Praktisch überall gibt es doch "Marktbereinigung" und die Konzentration auf wenige Player. Warum sollte das im Journalismus anders sein? Immerhin sorgen die verordneten Schemata des politischen Weltbildes ohnehin für das Erwartbare.<br />
<br />
Vom wirklich investigativen Journalismus haben sich ohnehin die meisten Medien verabschiedet - das zeigen allein schon die Reaktionen auf PRISM. Beim Leistungsschutzrecht ging es der Branche um nicht weniger als die Pressefreiheit, und PRISM - was wirklich eine Gefahr für alle wäre, die nach Art von Woodward und Bernstein die Aufgabe der Presse wahrnehmen wollten (und in dieser Hinsicht steht Edward Snowden in einer Linie mit Mark Felt!), denn der Informantenschutz ist als nicht mehr gewährleistet anzusehen - wird mehr oder weniger völlig ignoriert.<br />
<br />
Abgesehen davon ist das deutsche Verlagswesen wie ein Mensch ohne Führerschein, der sich über Geschwindigkeitsbegenzungen auf der Autobahn beklagt. Ständig wird gejammert, es sei im Internet kein Geld zu verdienen - aber es wird nicht mal versucht. Dabei zeigen Polen, Slowakei und Slowenien, wie es gehen kann, mit der Paywall von Piano Media, bei der der Nutzer ein Abo bezahlt und viele verschiedene Medien lesen kann. Aber die Verlagshäuser sind viel zu verkrustet im Kopf, um auch nur eine Zusammenarbeit untereinander zu erwägen. Denn sowas lernt man ja nicht in BWL: Entweder Konkurrenz bis zur Insolvenz oder Aufkaufen. Visionen? Wer soll sich das noch leisten können?<br />
<br />
"Es gibt tausende von verdammt guten Journalisten da draußen, die nicht wissen, wo sie hin sollen."<br />
Tja, vielleicht wäre der Ansatz, was Eigenes zu schaffen. Eine eigene Publikation, in der all das geleistet wird, wovon sich traditionelle Medien längst verabschiedet haben?<br />
Dazu müsste man allerdings das Jammern aufgeben...
jj preston (Gast)
Copyright © 2013 jj preston (Gast)
2013-07-15T10:29:40Z
-
DIe Debatte
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444868118
Für alle die dieses "Facebook" meiden: Hier die besten Beitraege der dortigen "Debatte":<br />
<br />
" ...aber die gibt's doch immer" ("Jenni Jennina")<br />
" Die "beste Zeit" sollte sehr oft jetzt sein" ("Barbara von Krosigk")<br />
"Leider sehr treffend beschrieben. Für die Mehrheit kommt da nicht mehr viel." ("Fabian Schweyher")<br />
<br />
Danke, dass Sie dieses Facebook unterstuetzen und die Welt mit solchen großartigen Debatten bereichern!
Mario (Gast)
Copyright © 2013 Mario (Gast)
2013-07-15T08:47:58Z
-
Bereit, aber nicht gebraucht
http://jan.twoday.net/stories/444867666/
<b>Über die Hoffnungslosigkeit einer ganzen Branche</b><br />
<br />
Viele Menschen sagen, das Studium sei die beste Zeit ihres Lebens gewesen. Das sehe ich nicht so. Es sollte eine sehr gute Zeit sein, aber nicht die beste. Alleine schon, weil dann ja die beste Zeit bereits hinter einem liegt. Wer das vergangene Studium also die beste Zeit seines Lebens nennt, hat auch aufgehört, eine bessere Zeit anzustreben. Dennoch muss ich die Tage öfter an meine Studienjahre zurückdenken. Nicht, weil das Leben so frei und schön war, sondern weil es Perspektiven gab. <br />
<br />
In den Jahren zwischen 2003 und 2007 wusste ich, dass ich ein zukunftsträchtiges Fach studierte. Es war klar, dass wir gebraucht würden. Online-Journalismus war wichtig. Die Zeiten sahen gut aus. Sicher, es hatte so etwas wie eine Internetblase gegeben, aber das war Geschichte. Verlage investierten nun gezielt in die neuen Medien. Kurz gesagt: Ich war gänzlich unbeschwert und optimistisch. Der Berufseinstieg änderte das. <br />
<br />
Im Studium hatten wir sehr viele sehr tolle Sachen gemacht. Nur: Mit dem Arbeitsalltag in den meisten Online-Redaktionen hatte das wenig zu tun. Da gab es nur den Content-Drill. Möglichst schnell, möglichst viel Content durchschleusen - und für diesen Nachrichten-Stress war ich dann doch nicht vorbereitet. Natürlich war der Job schlecht bezahlt, ohne Vertrag oder sonstige Leistungen. Immerhin: Die Frankfurter Rundschau war ansonsten ein toller Laden. Die Kollegen, die Redakteure im Haus sehr nett, eine besondere Gemeinschaft. Trotzdem wollte ich den Job nicht ewig machen. Ich wollte ja schreibender Journalist sein oder werden, große Geschichten recherchieren und schreiben, und nicht nur Content bearbeiten - auch wenn, das sei gesagt, eine gewisse Zeit im Nachrichtengeschäft eine gute Schule ist, eine gute Basis für alles im Journalismus. Dennoch: Ich schlug die Festanstellung als Online-Redakteur (also Content-Verschieber) aus. Ich wäre sonst depressiv geworden. Es folgten Reportageschule, große Stories und zwei Monate beim SPIEGEL. <br />
<br />
Nun sind erneut ein paar Jahre vergangen und ich wünsche mir doch etwas aus meiner Studienzeit zurück: die Unbeschwertheit, den Glauben an die Zukunft. Den habe ich nämlich verloren. Meine Tätigkeit als Medienjournalist mag dazu beigetragen haben.<br />
<br />
Die Branche ist kaputt. Der Journalismus ein geprügelter Mensch. Die einzigen Nachrichten, die es gibt, sind schlechte. Und sie stoppen nicht. Redakteure werden entlassen, Seiten eingestellt, Autorenhonorare gekürzt, Buy-Out-Verträge aufgezwungen, Büros geschlossen, Tariffluchten begangen, Zeitungen insolvent gemeldet, nicht mal für neue freie Autoren ist Geld da. <br />
<br />
Ich sah gerade auf Xing das Profil eines älteren Journalisten. "Arbeit suchend" stand da. Ein Journalist wie aus dem Bilderbuch. Mit Hut und Trenchcoat. 25 Jahre im Job. "Arbeit suchend". <br />
<br />
Die Tage telefonierte ich mit einem Kollegen. Auch seit rund 30 Jahren im Job. Ein hochprofilierter Mann. Eigentlich rief ich nur wegen einer kleinen Information an. Am Ende sprachen wir eine halbe Stunde. Er sprach. Es war ein Totengesang auf die Branche. Er musste sich mal Luft machen. Aber es ist klar, dass diese Gedanken seinen Alltag dominieren. Vielleicht nicht immer im Vordergrund, aber doch immer da, wie eine schlechte Grundstimmung. Ich hatte das nicht erwartet. Diese Stimmung kenne ich, mir ist sie auch zu eigen. <br />
<br />
Damals im Studium mochte ich besonders die Sonntage. Die Nacht zuvor war ich aus gewesen. Sonntags schlief ich lange. Dann kamen zwei Folgen Star Trek, danach ging ich jobben. Die Tage schaue ich wieder Folgen von Star Trek. Eine Sache gefällt mir ganz besonders: dass die Sternenflotten-Offiziere Teil von etwas besonderem sind. Es ist der Job, auf den sie ihr Leben lang hingearbeitet haben. Und dort angelangt, können sie erst so richtig loslegen. Genau in dieser Position bin ich. Ich habe auch die schönste Profession, die es gibt. Ich habe mich sieben Jahre lang auf hohem Niveau ausbilden lassen, Berufserfahrung und jetzt bin ich bereit - aber die Branche ist es nicht. Sie ist im Niedergang. Ich denke daran, wie es Mal gewesen sein muss bei der Frankfurter Rundschau. Ich habe viele alte Geschichten gehört. Die Rundschau war mal ein besonderer Ort. Jetzt ist kaum noch etwas von der Zeitung übrig und selbst darum bin ich dankbar. Es gibt andere besondere Zeitungen: die Berliner Zeitung. Über sie rollt gerade die zweite Kündigungswelle hinweg. Selbst beim SPIEGEL, hieß es kürzlich, sollen Stellen abgebaut werden. Es gibt tausende von verdammt guten Journalisten da draußen, die nicht wissen, wo sie hin sollen. Die bereit sind, aber nicht gebraucht werden. Wie ich. Und viele von denen, die gebraucht werden, verzweifeln ebenfalls.<br />
<br />
<br />
<i></i><a href="http://www.facebook.com/notizbuch.eines.journalisten/posts/659891984039923">Die Debatte dazu auf Facebook</a>
7an
der journalismus
Copyright © 2013 7an
2013-07-13T15:36:00Z
-
Den kommerziell bergündeten Abstieg kann ich nur bestätigen, wenn auch ungern. Aktuelles...
http://jan.twoday.net/stories/444867666/#444867821
Den kommerziell bergündeten Abstieg kann ich nur bestätigen, wenn auch ungern. Aktuelles Beispiel: Die BZ, Mitsponsor und Medienpartner (!) einer Berliner Großveranstaltung (20.000 Besucher) mit Live-TV-Übertragung im rbb, stellt zwar Hüpfburg und Promostand, schafft es aber nichtmal, in der Sonntagsausgabe über den Freitagabend (Ende 22:30 ) auch nur eine Zeile zu berichten...<br />
Verteilt aber Gratisexemplare am 2. Tag.
Matthias (Gast)
Copyright © 2013 Matthias (Gast)
2013-07-14T08:43:18Z
-
„Wir brauchen mehr Typen“
http://jan.twoday.net/stories/444864830/
<b>Joachim Braun, Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers, ist frustriert. Viele Volontariatsbewerber sind ihm zu angepasst, viele hätten den digitalen Wandel nicht begriffen. Seine neueste Volontärin hat er sich selbst gesucht – im Netz.</b><br />
<br />
Interview: Jan Söfjer<br />
<br />
<b>Wie findet der Chefredakteur des Nordbayerischen Kuriers eine Volontärin im Internet?</b><br />
<br />
Ich bin über den Blog eines Medienberaters auf sie gestoßen.<br />
<br />
<b>Maximiliane Rüggeberg schrieb unter dem Titel „Ausbeutungsmaschine Journalismus“ in ihrem eigenen Blog über die Suche nach einem Volontariat. Mal wurden ihr 1.000 Euro brutto angeboten, mal sollte sie ein Jahr vorab als Praktikantin arbeiten. Was hat Sie an dem Text fasziniert?</b><br />
<br />
Ich fand das mutig. Mir hat gefallen, dass sie sich hinstellt und ohne diplomatische Vorbehalte schreibt, was ist. Ich dachte mir, das ist ein „Typ“, und „Typen“ brauchen wir in unserer Branche. Ich leide immer wieder darunter, dass wir so viele Bewerbungen von angepassten jungen Leuten bekommen. Ich brauche niemanden, der nur schaut, was die älteren Kollegen machen, sondern Mitarbeiter, die unkonventionell denken. <br />
<br />
<b>Läuft man dann nicht bisweilen Gefahr, Exzentriker zu bekommen?</b><br />
<br />
Es gibt nur gute und schlechte Journalisten. Und je größer die Vielfalt in einer Redaktion, desto besser ist es für das Produkt. <br />
<br />
<b>Auch beim Nordbayerischen Kurier müssen Bewerber angeblich zuerst ein Jahr lang als schlecht bezahlte freie Mitarbeiter arbeiten – ohne Garantie auf die Stelle. Was ist da dran?</b><br />
<br />
Als ich hier von eineinhalb Jahren anfing, gab es das sogenannte x-bay-Praktikum: Ein angestellter Praktikant, in der Regel ein Abiturient, bearbeitet für knapp 800 Euro im Monat die Jugendseite und kann dort experimentieren. Vor meiner Zeit wurden diese jungen Leute offenbar fast immer als Volontäre übernommen. Bei mir war das Programm, das wir jetzt zum 1. Oktober einstellen, aber nie Voraussetzung für ein Volontariat. <br />
<br />
<b>Müssen Volontärsbewerber heute bloggen und twittern?</b><br />
<br />
Schön wär’s. Wir haben rund 100 Bewerber im Jahr auf zwei Stellen. Bei vielen wird schon im – oft auch noch holprigen – Anschreiben deutlich, dass sie den digitalen Wandel, in dem wir uns befinden, nicht verstehen. Vielleicht hat das aber auch damit zu tun, dass Zeitungen nicht attraktiv sind, für Leute, die im Netz zuhause sind.<br />
<br />
<b>Dann suchen Sie sich ihren Nachwuchs lieber selbst online?</b><br />
<br />
Das sind Zufälle. Ich habe aber auch schon einen Redakteur über Facebook gefunden.<br />
<br />
<b>Was ist Ihnen sonst noch bei Volontärs-Bewerbern aufgefallen?</b><br />
<br />
Die meisten möchten nur weiche Themen machen, schöne Geschichten. Vielen fehlt das Grundverständnis und die Bereitschaft, sich mit politischen Themen auseinanderzusetzen. <br />
<br />
<b>Rüggeberg war es wichtig, eine Stelle zu bekommen, die Nach Tarif bezahlt wird. In Ihrem Blog schreiben sie jedoch, sie halten den Tarifvertrag für keine gute Sache, weil dort „die Sitzredakteure, die Bremser“ belohnt würden.</b><br />
<br />
Ich kritisiere den Tarifvertrag, weil sich die Bezahlung nach Dienstjahren statt nach Leistung und Motivation richtet. Bei Volontären ist er aber in jedem Fall wichtig, weil damit ein Standard gesetzt wird, auch in der Ausbildung. Volontäre sind keine Billigredakteure. <br />
<br />
<br />
<b>Zur Person:</b> Joachim Braun ist seit 2011 Chefredakteur beim Nordbayerischer Kurier in Bayreuth. Davor war er Redaktionsleiter beim Tölzer Kurier (Lokalredaktion des Münchener Merkur).<br />
<br />
<i>Erschienen im Medienmagazin journalist 10/2012</i>
7an
Copyright © 2013 7an
2013-07-05T14:17:00Z
-
Über die Verlogenheit politischer Journalisten
http://jan.twoday.net/stories/326525636/
Frank A. Meyer <a href="http://www.cicero.de/berliner-republik/politiker-in-den-medien-die-kunst-des-nichtssagens/53981">schreibt im Cicero über die Verlogenheit von politischen Journalisten</a>. Und er hat ein wirklich schönes Beispiel zur Hand. Wir erinnern uns noch an Steinbrücks Kritik am zu geringen Kanzlergehalt - und damit vielleicht seinem künftigen Gehalt. Und der Gier, die ihm angekreidet wurde. Meyer erzählt, wie es dazu kam: <br />
<br />
<cite>Die Journalisten Christiane Hoffmann, Eckart Lohse und Markus Wehner interviewen für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung den Kanzlerkandidaten der SPD. Sie thematisieren die geringen Gehälter der Politiker im Gegensatz zu den bonusfetten Bezügen in der Wirtschaft. Die Frage an Peer Steinbrück lautet: „Verdient die Kanzlerin zu wenig?“ Eine schlichte, eine klare, eine direkte Frage – sollte man meinen. Die Aufforderung zu einer schlichten, einer klaren, einer direkten Antwort – sollte man meinen. Peer Steinbrück ging auch genau so darauf ein – schlicht, klar, direkt: „Eine Bundeskanzlerin oder ein Bundeskanzler verdient in Deutschland zu wenig – gemessen an der Leistung, die sie oder er erbringen muss, und im Verhältnis zu anderen Tätigkeiten mit weit weniger Verantwortung und viel größerem Gehalt.“ Peer Steinbrück sagte, was er denkt. Zur Zufriedenheit der drei Journalisten – sollte man meinen. Weit gefehlt! In derselben Ausgabe der FAS wird dem Interviewpartner die eingeforderte Aussage sogleich mit voller Wucht um die Ohren gehauen: „Kanzler-Bezüge: Steinbrück und das liebe Geld“, lautet der vorwurfsvolle Titel auf Seite eins. Und der Autor des Aufmachers, Majid Sattar, gibt sich verzweifelt: „Warum will ihm nichts gelingen?“</cite><br />
Ehrliche Sätze würden zum publizistischen Straftatbestand, sagt Meyer und fordert: "Interviewte Politiker müssten von den Journalisten vor der Einvernahme die Belehrung empfangen: 'Alles, was Sie jetzt sagen, kann gegen Sie verwendet werden.'"<br />
<br />
Meyer erwähnt dann auch noch Steinbrücks Aussage, er kaufe keinen Pinot Grigio unter fünf Euro. Da war er dann der Luxus-Sozi. Ganz zu schweigen vom damaligen Linke-Chef Klaus Ernst, der sagte, zwölf Euro für einen guten Wein, seien ein Spitzenpreis. Riesenempörung. Dabei weiß jeder, der auch nur einmal im Leben mehr als 1,99 Euro-Wein getrunken hat, dass man im Weinladen quasi keinen Wein unter fünf Euro findet. Und jeder, der auch nur einen Hauch von Interesse an Wein hat, weiß, dass man Fünf-Euro-Weine gut zur Pasta am Mittag nehmen kann, etwas bessere Weine aber erst ab zehn Euro beginnen, wirklich gute ab 15/18 Euro - nach oben offen. Und was für Wein trinken diese Journalisten eigentlich, die Steinbrück und Ernst eine Flasche für zwölf oder gar fünf Euro ankreiden? Lieblichen im 1,5-Liter-Tetrapack? <br />
<br />
Viele Journalisten verwechseln eine kritische Haltung mit schlechtem Charakter. Eine kritische Haltung bedeutet nicht, sein Gegenüber in die Pfanne zu hauen. Es bedeutet fair und standhaft zu bleiben, auch unbequeme Fragen zu stellen, offen anzusprechen - selbst, wenn das den Journalisten selbst unter Druck bringt.
7an
medienbeobachtungen
Copyright © 2013 7an
2013-03-25T14:40:00Z
-
Warum sich bei sueddeutsche.de unter Stefan Plöchinger nichts ändern wird
http://jan.twoday.net/stories/11896856/
Von allen Seiten hört man derzeit, die Online-Redaktionen sollen aufhören, alle die gleichen Nachrichten zu produzieren und endlich mal mit richtigem Online-Journalismus anfangen (siehe beispielsweise Interview mit Thomas Knüwer <a href="http://www.journalist.de/ratgeber/handwerk-beruf/stellungnahmen-und-meinungen/onlineredakteure-content-knechte.html">hier</a> und <a href="http://www.netzwerkrecherche.de/files/nr-werkstatt-18-online-journalismus.pdf#page=63">hier</a> oder <a href="http://www.netzwerkrecherche.de/files/nr-werkstatt-18-online-journalismus.pdf#page=91">Lorenz Lorenz-Meyer</a>)<br />
<br />
Bei sueddeutsche.de hatte Ex-Chefredakteur Hans-Jürgen Jakobs immerhin damit begonnen, "weniger News auf die Seite zu packen und mehr in die Tiefe zu gehen", wie er auf den Mainzer Tagen der Fernsehkritik 2010 sagte. Der neue Chefredakteur Stefan Plöchinger, der im März anfängt, könnte sich nun weitgehend von der Agentur-Hechelei verabschieden und mit richtigen Online-Journalismus anfangen. Aber das wird wohl nicht geschehen. <br />
<br />
<a href="http://www.netzwerkrecherche.de/files/nr-werkstatt-18-online-journalismus.pdf#page=26">Im Interview mit der neuen NR-Werkstatt Online-Journalismus sagt Plöchinger</a>, er möchte zwar mehr ausprobieren und die mediale Vielfalt des Netzes nutzen, hinderlich seien jedoch die Routine und die Nöte des Alltags in Online-Redaktionen. Plöchinger sagt: "Man muss sich zwingen, für kreative Formen Raum freizuschaufeln - und, falls sie sich bewähren, in den Alltag überführen."<br />
<br />
Das hört sich zuerst einmal gut an, in Wahrheit aber ist die Resignation bereits inbegriffen. "Sich zwingen", "Raum freischaufeln", "in den Alltag überführen": Das alles klingt wahnsinnig mühevoll, es klingt nach Ausnahme. Und zwar deshalb, weil Plöchinger am alten Content-Schubser-News-Modell festhält. Dann jedoch kann er, selbst wenn er ab und an etwas ausprobieren möchte, nicht damit rechnen, dass die Online-Redakteure begeistert sind. Wenn man sich nämlich auf das unkreative Nine-to-Five-Content-Producing eingelassen hat, fühlt es sich sehr störend an, wenn man plötzlich aus dieser "ruhigen" Welt herausgerissen wird. <br />
<br />
Als ich noch bei der Frankfurter Rundschau vor Ort bei gearbeitet habe, sollte ich beispielsweise einmal mit einer Kamera raus gehen und Bilder von einer Gewerkschafts-Demo schießen. Gleich am Morgen. Ein andermal sollten ich und meine neuen freien Kollegen, einmal etwas Multimediales produzieren. Am Ende hat das alles viel Spaß gemacht, aber Anfangs fühlte ich mich wirklich gestört und wollte nur in Ruhe meine alte Arbeit machen. <br />
<br />
Das Problem ist: Die klassische Content-Arbeit und der kreative Online-Journalismus haben eine komplett entgegengesetzte Geisteshaltung. Beides zusammen geht nicht. Man kann nicht plötzlich von einem hochgetakteten News-Rhythmus auf Laisser-Faire-Kreativ-Modus umschalten. Sonst entstehen bestenfalls schrundige Textchen oder wackelige Webvideos. Plöchinger muss sich entscheiden. Entweder große Teile der Redaktion arbeiten wirklich kreativ ohne Korsett, oder sie machen ihren alten Content-Job weiter.<br />
<br />
<b>Nachtrag vom 8. Mai 2013:</b> Plöchinger hat Süddeutsche.de grundlegend verbessert und vielleicht sogar moderner gemacht, als es Spiegel Online ist. Plöchinger hat sich zu einem der innovativsten Online-Chefredakteure im Land entwickelt, von dessen Ideen und Gedanken die ganze Branche profitiert.
7an
zukunft der presse
Copyright © 2011 7an
2011-02-07T16:51:00Z
-
Die Wahrheit (über Freiberufler)
http://jan.twoday.net/stories/380694276/
Als Freiberufler schläft man lange, hört dann aber trotzdem früh mit der Arbeit auf, weil man es nicht nötig hat, Geld zu verdienen. Als Freiberufler arbeitet man nur, wenn man konkrete Aufträge abarbeitet, recherchiert und schreibt beispielsweise. Alles andere ist keine Arbeit. E-Mails, Twitter, Korrespondenzen, Rechnungskram, offene Recherchen: Das ist Freizeit. Als Freiberufler hat man daher sehr sehr viel Zeit für alles mögliche - besonders für Erledigungen, Einkäufe und Haushaltskram. Eigentlich arbeiten Freiberufler gar nicht richtig, denn sie haben ja nicht mal einen richtigen Job.<br />
<br />
Aus: Dinge, die am Ende doch irgendwie immer wieder gerne von prinzipiell jedem (der nicht selbst Freiberufler ist) gegen Freiberufler verwendet werden.
7an
der journalismus
Copyright © 2013 7an
2013-05-06T23:48:00Z
-
Die Denunziation der Ost-Europäer durch die deutsche Presse
http://jan.twoday.net/stories/326207566/
Das Spiel funktioniert: Innenminister Friedrich warnt vor immer mehr Armutsflüchtlingen aus Ost-Europa, deutsche Städte warnen, sie kämen mit diesen Menschen nicht zurecht, die Zahl dieser Einwanderer soll sich in den letzten Jahren mehr als verdoppelt haben. Die Medien: berichten darüber, greifen diese Zitate, Warnungen und Zahlen auf. Aber: Sie stimmen nicht. <br />
<br />
Zwei Drittel derjenigen, die nach Deutschland kommen, bleiben nicht, <a href="http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp6125.html">berichtet das NDR-Medienmagazin Zapp</a>. Überhaupt: Es kommen nicht nur Arme, sondern der Bevölkerungsquerschnitt, viele Ärzte und Studenten. Das passt zu einer Beobachtung, die ich kürzlich bei einer Recherche in einem Krankenhaus gemacht habe. Alle jungen Ärztinnen (es waren alles Frauen) kamen aus Ost-Europa. Der Grund: Es fehlen qualifizierte Ärzte bei uns im Land, wohl nicht wenige deutsche Ärzte gehen in Länder, wo sie mehr verdienen und weniger Stress haben. Doch die deutschen Medien von der FAZ über Maischberger bis zum Heute Journal greifen Zahlen und Zitate auf, die Panik und Ablehnung von Menschen aus Ost-Europa schüren. Hinterfragt wird wenig bis nichts. Stattdessen: Vermeintlicher "Zigeuner-Alarm". Wir erinnern uns an die Schweizer Weltwoche mit seiner Schlagzeile "Die Roma kommen." Ist ja noch plakativer, Bürger aus Ost-Europa, die nach Deutschland kommen, pauschal als Sinti und Roma zu bezeichnen und damit diese Gruppe zudem mit Negativem zu verbinden. <br />
<br />
Übrigens: Wenn ich in ein anderes Land umziehen würde, würde ich von mir selbst gar nicht als Migrant denken und reden. Ich würde einfach, in einem anderen Land arbeiten. Vielleicht weil der Begriff Migrant selbst schon eine leichte negative Konnotation hat. Aber auch, weil es ich es als normal und mein Recht betrachte, zu leben und zu arbeiten, wo ich möchte. Dieses Recht erkennen wir anderen bisweilen aber ab.
<ul>
<li><a href="http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/media/zapp6125.html">Zum Zapp-Beitrag</a></li>
</ul>
7an
medienbeobachtungen
Copyright © 2013 7an
2013-03-22T13:37:00Z
find
Search this site:
q
http://jan.twoday.net/search