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persönliches

Samstag, 13. Januar 2007

Teste mich

Studienwahl- und Berufswahltests finde ich immer interessant. Zwei verschiedene im Vergleich.

Der Test der Uni Hohenheim (www.was-studiere-ich.de) nervte mit seitenlangen dämlichen Tätigkeiten, die ich bewerten sollte und fast allesamt mies fand. Immerhin stimmten meine Antworten am meisten mit einer "musisch-sprachlichen Interessensrichtung" überein, die allgemeingültig wie folgt beschrieben wird:

"Sie haben einen Sinn für Ästhetik, sind oft ausdrucksstark und unkonventionell sowie offen für neue Ideen oder Tätigkeiten. Mitunter sind sie impulsiv und weniger stark selbstdiszipliniert."

Die Berufe, die exakt zu mir passen sollen, würde ich aber nicht wählen: Dolmetscher, Musiklehrer, Fremdsprachenlehrer. Bei der langen alternativen Liste gab es jedoch ein paar interessante Berufe: Arabist, Orientalist, Dramaturg, Regisseur und natürlich Journalist. Das schöne am Journalismus ist ja, das man sich theoretisch mit allen Themen befassen kann.

Der Fachsimpler-Test von Spiegel online (Link) bestand nur aus 19 flotten kleinen Fragen. Heraus kommt eine Grafik. Hier meine:

Fremdsprachen, Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften: 93 Prozent Übereinstimmung

Freitag, 15. Dezember 2006

Dezembernacht

Es war in einer kalten Dezembernacht. Eigentlich war es vorhin, doch ich liebe diese nostalgische Art zu schreiben. Ich saß also draußen auf dem Balkon. Warm angezogen. Eine Petroleumlampe auf dem Tisch, ein Glas Rotwein in der Hand. In der anderen ein Buch. Durch die kühle Luft bewunderte ich den tiefblauen Sternenhimmel, der ein einziges Gemälde war. Ich mochte die Welt so ruhig. So still wie ein schlafender Hund, an dessen senkende und hebende Brust man sich legen kann. So saß ich da und las Wolfgang Büscher. Ein Journalist Mitte 50, der von Berlin nach Moskau gegangen ist - zu Fuß. Er prägte mich die Tage ziemlich. Der Geist des Reisens hatte mich endlich erreicht. Manche mögen glauben, ein Studium fern der Heimat mache einen Menschen erwachsen, lasse einen reifen. Ich sage, nur das Reisen schafft es wirklich. Ich bin noch nie wirklich gereist. Es wird bald Zeit. Doch erst einmal las ich die ersten Zeilen des Buches.

Eines Nachts, als der Sommer am tiefsten war, zog ich die Tür hinter mir zu und ging los, so geradeaus wie möglich nach Osten. Berlin war ganz still an diesem frühen Morgen. Alles, was ich hörte, war das Pochen der eigenen Schritte auf den Dielen, dann auf Granit. Eine Süße lag in der Luft, das waren die Linden, und Berlin lag wach, aber es hörte mich nicht. Es lag wach wie immer und wartete wie immer und hing wirren, gewaltigen Träumen nach, die aufblitzten wie das Wetterleuchten dort über dem Häusermassiv. Es hatte geregnet die Nacht, ein Bus führ vorüber, seine Rücklichter zogen rote Spuren über den nassen Asphalt. Verkehr kam auf, in den Alleen schrien die Vögel, zitternd sprang die Stadt an, bald würden Angestellte in breiter Formation in ihre Büros fahren. Damit hatte ich nichts mehr zu tun.

Während ich die ersten 15 Seiten las, fielen drei Sternschnuppen vom Himmel. Ich wünschte mir - in der Reihenfolge - Glück mit den Frauen, Glück mit dem Reisen und gewaltiges Glück für Menschen, die in vorwiegend Dritte Welt-Ländern von Folter und Tod bedroht sind. Ich schaute in die Nacht und die Nacht schaute wie ein alter Großvater mit weisen Augen zurück.

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Heimat

Weserpromenade vor dem hamelner Kulturzentrum Sumpfblume. Foto: 7an
Weserpromenade vor dem hamelner Kulturzentrum Sumpfblume. Foto: 7an

Hübsch beschaulich ist es, im Spätsommer mit der Regionalbahn durch die niedersächsische Savanne in Richtung Hameln zu rollen: Draußen wogen die Felder golden, auf burgenbestandenen Hügeln stehen Wälder in staubigem Grün. Die schmalen Landstraßen sind so angenehm leer, dass man ideal Rad fahren könnte oder einfach spazieren gehen, mit einem Sonnenschirm in der Hand wie in russischen Romanen. Solche Sachen kommen einem im Weserbergland in den Sinn. - Christian Kortmann
Schon erstaunlich, welch Gewicht doch jenes in der Ferne bekommt, welches man Heimat nennt. Oder wie könnte es sonst sein, dass mich selbst dieses rustikal-verstaubte Niedersachsenlied (mp3) bewegt?

Montag, 4. Dezember 2006

Amazon-Wishlist

Vor ein paar Wochen habe ich angefangen, interessante Bücher, die mir in den Sinn kamen, aufzuschreiben - noch gar nicht berücksichtigend, dass bald Weihnachten ist. Gestern habe ich dann mal die Liste ausgesiebt und war so ehrlich, Titel zu streichen, an denen ich vermutlich doch keine Freude gehabt hätte. Dazu gehörten: Joachim Fests Hitler-Biographie, Thomas Manns Buddenbrooks und James Joyces UIysses. Übrig geblieben auf meiner Amazon-Wunschliste sind folgende Werke:


Hunter S. Thompson, The Rum Diary: 1959, Kaff in Purto Rico, besoffene Journalisten, Fratze eines Idylls, Gedanken übers Altern.

Jack Kerouac, Unterwegs: Roadtrip, 50er Jahre USA, Be-Bop, Frauen, Gras, Freiheit, Glück, Freundschaft.

Benjamin von Stuckrad-Barre, Soloalbum: Kerl verliebt sich in Ex, die im vorher recht egal war.

Nick Hornby, A Long Way Down: Fünf Menschen wollen Sylvester vom Hochhaus springen, fangen aber an sich selber zu therapieren.

Oscar Wilde, Das Bildnis des Dorian Gray: Jüngling gerät in Fänge von einem Dandy, lebt exzessiv, die Spuren zeigen sich aber nur auf seinem Portrait.

Dienstag, 21. November 2006

Berlin-Anthologie

Die Arbeiten an meiner Kurzgeschichte "Dunkel glänzt Berlin" sind abgeschlossen. Da die Wege und Produktionsprozesse in Verlagen aber immer lang sind, erscheint die Anthologie "Bitte mit Schuss" mit elf Geschichten samt meiner jedoch erst zur Leipziger Buchmesse im kommenden März.

Buchcover von Katja Zumpe
Tatort Ost - Bitte mit Schuss / Cover von Katja ZumpeBuchbeschreibung

Zwischen Dönerbuden, Currywurst und Berliner Weiße lösen kleine und große Helden Berlins kleine und große Verbrechen – und geben dabei einen Einblick in die kulinarischen Spezialitäten der Hauptstadt. Mit an Bord sind Geschichten von Nessa Altura, Petra A. Bauer, Barbara Brecht-Hadraschek, Ruth Borcherding-Witzke, Anja Feldhorst, Stefan Haffner, Heide John, Astrid Mosler, Britt Reißmann, Jan Söfjer und Mark Wachholz.



Momo Evers (Hg.)
Bitte mit Schuss
Kulinarische Kurzkrimis aus Berlin
mdv - Mitteldeutscher Verlag
240 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-89812-XXX-XX
9,90 € sFr 17,80
Erscheinungstermin: März 2007

Freitag, 3. November 2006

Spielversuche

Diese drei kleinen Melodien habe ich von der ersten Stunde mitgebracht. Die zweite ist nach Noten gespielt.

lautsprecherMelodie 1

lautsprecherMelodie 2

lautsprecherMelodie 3

Sonntag, 29. Oktober 2006

Wo die Sprache aufhört ...

... fängt die Musik an.
Soll einmal Ernst Theodor Amadeus Hoffmann gesagt haben.

klavier1_kleinklavier2_kleinklavier4_kleinklavier3_klein

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Guten Morgen liebe Studenten

Verdammt. Habe mir gerade noch das "Guten Morgen" (16 Uhr) beim Bäcker verkneifen können. Wird Zeit, dass das Semester wieder los geht.

Samstag, 12. August 2006

25 Jahre PC

Ein persönlicher Bericht über den ersten Kontakt

Die achtziger Jahre hatten gerade Einjähriges. Der Wille der Friedensbewegung war ungebrochen. Ronald Reagan wurde Präsident der USA und trieb den Rüstungswettlauf gegen den Warschauer Pakt noch einmal richtig nach vorne. Prinz Charles heiratete seine Diana und nicht ganz passend dazu gründeten sich Metallica. Doch es ging um mehr. Es ging um die Zukunft.
Während das erste Space Shuttle den Weltraum erkundete, begann die digitale Revolution. Vor 25 Jahren, am 12. August 1981, kam von IBM der erste Personal Computer auf den Markt.

Ich musste jedoch noch elf Jahre warten. Meinen ersten Computer bekam ich Weihnachten 1992. Es war ein Atari 1040 STE. Das war in doppelter Hinsicht Mist. Erstens wollte ich einen Amiga 500 haben, meine Eltern hatten sich aber von einem windigen Verkäufer, diese Kiste aufschwatzen lassen, die auch Musik machen sollte. Auf ihr lief aber keines der zahllosen Spiele meiner Freunde. Zweitens waren wir uns von vornherein unsympathisch. Der Rechner zeigte den ganzen Heiligabend nichts anderes als Bomben. Kleine, schwarze Bomben. Fein säuberlich auf dem Bildschirm aufgereiht. Der Atari wurde ausgetauscht. Mit dem Neuen habe ich mich im Laufe der Zeit geeinigt. Irgendwann mochten wir uns sogar.

Zwei Jahre später kam die Wende. Nein, nicht die '89, meine war erst 1994. Ich hatte endlose Nachmittags-Predigten und noch zahllosere Sonntag-Morgen-Gottesdienste eines langweiligen Pastors ertragen. Dann wurde ich konfirmiert und investierte die Kohle sofort in einen Rechner, der mindestens soviel konnte, wie der Computer der Enterprise. Es war ein 486 DX2, mit 66 Megaherz, Double-Speed-CD-Rom-Laufwerk, vier Megabyte Hauptspeicher und einer satten 400 Megabyte Festplatte. Es war ein wenig wie von einem Mofa auf eine Sechshunderter umzusteigen.
Ein Freund zeigte mir eine Hand voll der wichtigsten Befehle für MS-DOS. Den Rest des Programms, samt Windows 3.11, brachte ich mir selbst bei, inklusive dem schreiben und perfekten Konfigurieren der Startdateien, was ich prompt bei allen Freunden erledigen durfte. Meine Computer-Ära dauerte bis ich 17 war. Dann entdeckte ich, dass es auch noch eine Welt draußen gab. Der PC geriet in Vergessenheit. Die Jahre verstrichen und den Aufstieg und Fall der New Economy verpasste ich mit 210 km/h auf dem Rücken meines Motorrades.

Montag, 5. Juni 2006

Kurzgeschichte

Muaha, der Plot für die neue Kurzgeschichte steht - endlich. Hat sich ja ganz schön gezogen. An dieser Stelle noch mal einen Dank an Peter, für das inspiriende Gespräch^^.

henny

Worum es geht? Um eine Studentin in Berlin der 1920er Jahre. Um Anisbonbons kauende Schnüffler und natürlich um ein Verbreschen - wie der Hesse sagen würde.


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Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
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Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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