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Samstag, 7. Oktober 2006

Der Asphalt-Gentleman

porsche
Foto: Porsche.com

Vom Computerspiel zur Realität. Wie die Faszination von Sportwagen über die Jahre erhalten bleibt.

Beim Stöbern auf der Porsche-Site kam mir in den Sinn, dass es keine vernünftigen Auto-Simulationen mehr gibt. Die einzig wirklich schöne, die es je gab, war "The Need for Speed".

Der 1995 für den PC erschienene erste Teil der Serie bestach durch seinerzeit äußerst realistisches Fahrverhalten der edlen Karossen. Die Ohren wurden durch Motorengeräusche der Originalfahrzeuge verwöhnt und die Strecken waren liebevoll gewählt. Vor allem an sonnige Küstenstraßen meine ich mich zu erinnern.

Überhaupt schien das Spiel auch eine Dokumentation der Sportwagen samt ihrer Geschichte zu sein. Zu jedem Wagen erzählte ein Sprecher etwas über das Besondere des Modells sowie die Geschichte des Herstellers.

Die aktuellen Sportwagen-Simulationen hingegen versuchen mit gehypter "The Fast and the Furios"-Atmosphäre zu punkten. Die neuesten "Need for Speed"-Teile machen da keine Ausnahme. Bunte japanische Schleudern, pseudo-coole Gang-Rahmenhandlungen und auf maximalen Adrenalinausstoß getrimmte Strecken sind das Rezept. Der alte Zauber ist dabei leider irgendwo in der Lachgaseinspritzung verpufft.

Doch er ist nicht verloren. Ich meine ihn wiederentdeckt zu haben. Nicht in einem Spiel, sondern in zwei Videos. Und zwar über den Porsche 911 Carrera 4S.

Es ist beruhigend, zu wissen, dass kein Computer-Spiel die Realität übertrumpfen kann. Nur bis ich mich, was den 911er betrifft, selber davon überzeugen kann, wird es wohl noch ein paar Jährchen dauern. Zeit, zu reifen. Denn edle Dinge verlangen einen edlen Gaumen.

Der Porsche 911 Carrera 4S im Video [mehr bei porsche.com ...]

Millionen fürs Netz

Eine weitere Dokumentation über den wachsenden Online-Journalismus.

Die öffentlich-rechtlichen Sender geben Abermillionen für ihre Online-Auftritte aus und wollen sie sogar noch ausbauen. [mehr bei Spon ...]

Frankfurter was?

Schön, dass die Buchmesse ist. Aber was genau dort los ist, weiß ich nicht. Man erfährt es auch nicht. Hinterher, ja. Aber eine Übersicht im Netz, wann es wo etwas spannendes zu sehen gibt - zum Beispiel prominente Redner - ist nicht heraus zu finden.

Auf SpOn lese ist, dass sich Grass im Gespräch mit di Lorenzo über die FAZ beschwert hat. So ein Gespräch hätte man sich schon mal live ansehen können. Begreife ich nicht, dass die Höhepunkte der Messe nicht besser vermarktet werden. Die Website der Buchmesse taugt jedenfalls nichts.

Nachtrag von 22:38 Uhr: Das Gespräch zwischen di Lorenzo und Grass ist mittlerweile bei ZEIT online zu hören. [mehr ...]

Freitag, 6. Oktober 2006

Magazingründung besser online

Von dem legendären Zeitgeistmagazin Tempo (1986-1996) wird es laut Süddeutscher Zeitung Ende November eine Jubiläums-Ausgabe geben. Doch auch wenn diese wie erwartet ein Verkaufsschlager wird, werde es laut Gründungschefredakteur Markus Peichl kein Comeback geben. Ein Titel müsse heute im Internet erscheinen, sagt Peichl. Er könne aber nur Print und TV. So etwas freut einen doch als (bald diplomierten) Online-Journalisten.

Mittwoch, 4. Oktober 2006

Guten Morgen liebe Studenten

Verdammt. Habe mir gerade noch das "Guten Morgen" (16 Uhr) beim Bäcker verkneifen können. Wird Zeit, dass das Semester wieder los geht.

Ausgespielt

Vor ungefähr zehn Jahren verabschiedete ich mich von der Computer-Spielerei (über die alten PC-Zeiten schrieb ich neulich bereits). Obgleich ich hin und wieder versucht habe, an alte Zeiten anzuknüpfen und mich zumindest für dieses oder jenes Spiel zu begeistern, wird die Asche wohl im Großen und Ganzen Asche bleiben.

Für Feuer hätte nun das Rollenspiel Gothic 3 sorgen können. Ich hatte bereits überlegt, inwieweit ich meine PC hätte aufrüsten müssen, um die Hardwareanforderungen des Spieles zu erfüllen (es wären mindestens 400 Euro für eine neue Grafikkarte und mehr Arbeitsspeicher gewesen). Doch nachdem ich gestern, zum ersten Mal nach zwei Jahren, wieder eine Nacht Gothic 2 gespielt habe, beschleichen mich Zweifel.

Bezaubernde Grafik und grandioser Soundtrack samt markigen Sprechern hin oder her, im Grunde sind die Gothic-Teile doch reine Prügelspiele. Würde man die Kampfparts komplett heraus nehmen, bliebe von Spiel und Story nicht allzu viel übrig. Mittlerweile langweilt micht so etwas. Geistreiches (Rollen-)Spiel ist etwas anderes. Aber das sucht man auf einem Computer wahrscheinlich vergebens.

Montag, 2. Oktober 2006

Bombay-Podcast

Kiez in Bombay. Zweitakter neben kichernden Schönheiten, Türsteher laut wie Kampfhähne, bratendes Fett in wackligen Fressbuden. Wir: mittendrin im Taxi. Der Fahrer leiert wie eine gesprungene Platte. Das Hemd stinkt nach billigen Reisbrand. Kopfschmerzen aber glücklich.

Das wären meine Assoziationen und meine Erwartungen an einen entsprechenden Reise-Podcast. Schöne Idee, die SpOn da hatte, aber mal ehrlich: Irgend einen müden Text ins Mikro zu nudeln ohne die Atmo vor Ort einzufangen ist so billig wie eine alte Hure der indischen Hafenstadt.

Mittwoch, 27. September 2006

21:57 Uhr

Der Redakteur vom Sport schreit durch den Flur. Cheampions Leage. Er tickert mit. Tor für ... ja für wen überhaupt. Wahrscheinlich für die Bayern. Ansonsten ist es still in der Redaktion von sueddeutsche.de. In der ganzen Redaktion? Nein. Ein elendiger Praktikant leistet dem Feierabend heftigen Widerstand. Freiwillig! Ein sich selbst ausbeutender Diener auf Zeit. So weit ist es gekommen mit der "Generation P".

Ist Wahrheit habe ich einfach getrödelt und an meinem letzten Tag mit jedem geklönt. Hat sich aber gelohnt. Fette Geschenke abgestaubt. Möchte gar nicht wissen, was die verstaubte Schreibmaschine gekostet hat.

Außerdem ist eben mein letzter Artikel fertig geworden. Ihr wisst schon: Artikel schreiben kommt vor Sex mit der Marketingpraktikantin Feierabendbiertrinken. Dazu morgen mehr.

sueddeutsche logout

Die Hospitanz ist vorbei. War wirklich großartig, wieviel ich hier schreiben konnte und wie umfangreich mir die Redakteure zur Seite standen. Hoffen wir mal, dass mit der neuen Kommentarfunktion, die sueddeutsche.de diesen Abend zum ersten Mal testet, nicht in Bälde endlos elendige Moderationsaufgaben auf die künftigen Praktikanten zurollen. Es wäre diesem famosen Schreiber-Schuppen nicht würdig.

Nachtrag vom 28.09: Finde die Idee übrigens richtig klasse, die Fußballbericht-Erstattung über die Kommentarfunktion zu machen und dabei als Redakteur mit den Usern zu debattieren. Gab es sowas in dieser Form eigentlich schon mal?

Dienstag, 26. September 2006

Fototour

Gestern Abend rief mich ein Kumpel an. Ob ich mit auf nächtliche Fototour durch München kommen würde. Kein Ding. Immerhin haben wir es durchgezogen und sind nicht, wie befürchtet, im erstbesten Biergarten hängen geblieben. Viel kam trotzdem nicht bei rum. Aber seht selbst. [slideshow starten ...]

fototour

Wellenreiten in München

Neulich war ich endlich beim Eisbach am Haus der Kunst. Dort schießt ein Nebenarm der Isar aus einem Tunnel heraus und erzeugt eine ziemlich turbulente stehende Welle. Ein perfekter Ort für Surfer, die ihr Können verbessern wollen. [slideshow starten ...]

eisbach

Montag, 25. September 2006

Sommermärchen

sommer_wm

Wenn die WM-Euphorie auch auf den Sönke Wortmanns Doku überspringt, möchte ich nicht wissen, wie die Besucherzahlen aussehen werden. [hier Trailer gucken ...]

Donnerstag, 21. September 2006

Coffee & Mails

Ein Morgen, der ohne private E-Mails beginnt, ist furchtbar. Vor allem, wenn man auf der Arbeit ist. Noch schlimmer ist es, wenn es keinen Kaffee gibt. Heute fehlte beides.

Samstag, 16. September 2006

Die alte Karre meines Kumpels

Damals in der Gymi-Zeit bin ich immer gemeinsam mit nem Kumpel zur Schule gefahren. Am besten war es immer, morgens von ihm mit seiner alten rostigen Schüssel abgeholt zu werden. Ich hab dann meinen Army-Rucksack geschnappt und mich in die abgewetzten, staubigen Polster des Beifahrersitzes geworfen. Oft liefen Songs aus den 70ern. Creedance Clearwater Revival mit Bad Moon Rising zum Beispiel. Die Anlage aufgerissen sind wir dann durch den grauen Morgen zum Unterricht geschüsselt. Geile Zeit.

PS: Nein, ich hänge nicht nur den ganzen Tag in Erinnerungen, man kann sie aber besser bloggen als neue Ereignisse, weil sie mit den Jahren noch reifen.

Sonntag, 10. September 2006

Neue gute alte Zeiten

Habe vorhin beim Radfahren mit meiner Mom einen früheren Kumpel in der Feldmark gesehen. Glaube ich zumindest. Er war recht weit entfernt. Wir haben schon lange keinen Kontakt mehr.

Als mir in den Sinn kam, dass wir uns vor sieben Jahren kennen gelernt haben, bin ich erschrocken. Sieben Jahre. Ich hielt diese Zeitspanne für unmöglich. Doch dann überlegte ich, was alles bis jetzt passiert ist - erinnerte mich, an die ganzen Episoden der vergangenen Jahre.

Dabei kommen mir jeweils immer nur wenige Szenen in den Kopf. Zum Beispiel das erste Studienjahr: Ich wohnte in diesem kleinen Appartement, in dieser Mietskaserne. Und ich hatte immer dieses aufregende, leicht beklommene Gefühl, wenn ich Samstag nachts alleine weg ging. Die Schnürlederhose knirschte im Flur. Am Tag drauf lag ich bis abends im Bett und schaute Star Trek. Danach zur Tanke, arbeiten. Entspannte Zeit. Episoden über Episoden. Jede war aufregend.

Ich glaube, je älter ich werde, desto mehr staune ich über die verstrichene Zeit. Doch ich trauere ihr nicht nach, auch, wenn ich mittlerweile nicht mehr jedem nächsten Geburtstag entgegen fiebere.

Wie seltsam es sich anfühlt. Es ist noch viel mehr da, als das sich Verlieren in Erinnerungen. Neugier. Es fühlt sich an, als lägen spannende Zeiten voraus. Aufbruch, Umbruch, Erkundungen, neue Erfahrungen. Neue gute alte Zeiten.


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Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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