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meinung

Donnerstag, 24. Mai 2007

Flucht vor der Karibik

Fluch der Karibik 3 wird genau so schlecht wie Teil 2 werden. Nein, doch nicht. Er wird schlechter. Man muss den Film noch nicht einmal gesehen haben, um das zu wissen. Schon ein paar Infos und Trailer reichen.
Es gibt eine gewaltige Vereinigung von Piraten aus was weiß ich was für Weltmeeren. Es gibt eine gigantische Schlacht am Ende. Und diese Wird sogar noch in einem kolossalen Meeresstrudel ausgetragen.

Das reicht schon. Das sagt alles. Die Botschaft ist: Es gibt keine Atmosphäre aus längst vergangenen Zeiten, keinen Geruch von staubigen Schatzkarten, keine Furcht in Spelunken, wo dem Helden jederzeit die Kehle durchgeschnitten werden kann. Es gibt keine abgelegene Inseln, wo sich der Zuschauer in Sicherheit wähnt. Nein. HIER haben wir SUPERHELDEN. Piratensuperhelden. Wozu brauchen sie Tiefgang und Charakter, wenn sie doch ans Ende der Welt schippern und selbst dem Tod trotzen können?

Nein. Fluch der Karibik 3 wird auf ganzer Linie enttäuschen. Der Zauber währte nur im ersten Teil - wie auch bei Matrix. Nur beim allerersten Erkunden der Südseewelt mit seinem quirligen Figurenkabinett konnte der Zauber entstehen, der schon vor über hundert Jahren kleine Jungen beim Lesen der "Schatzinsel" von Robert Louis Stevenson begeisterte. Fluch der Karibik 3 versucht dieses mit selbstgefälliger Bumm-Bumm-wir-sind-die-größten-Arroganz zu überspielen. Das wird Millionen von Zuschauern reichen. Aber es spricht nicht für ihren Anspruch.

Dienstag, 15. Mai 2007

Reisen in Ehrlichkeit

Es macht keinen Sinn nach dem Studium zu reisen, wenn dieses Reisen ein Hörnerabstoßen vor dem gesetzten Arbeitsleben ist. Der Drang nach Freiheit und Ferne würde so ad absurdum geführt - eine Quoten-Reise fürs eigene Gewissen.

Montag, 14. Mai 2007

Schmidt muss mit Pocher moderieren

Ab Ende Oktober wird Oliver Pocher in die Sendung von Harald Schmidt integriert (SpOn). Die Sendung wird dann "Schmidt & Pocher" heißen. Grund: Schmidt alleine bringt nicht mehr genügend Quote.

Wenn ich Schmidt wäre, würde ich meinen Vertrag mit der ARD umgehend auflösen. Eine größere Demütigung als die, einen "Vollidioten" wie Pocher aufgebrummt zu bekommen, kann es für Schmidt nicht geben. Es ist ein erbärmlicher Schritt, der zeigt, wie weit sich ein öffentlich-rechtlicher Sender in die Niederungen des Kommerzes und des Boulevards begeben hat. Für so etwas zahle ich keine Rundfunkgebühr.

Samstag, 31. März 2007

Über die Berufung

Es gibt nichts Abstoßenderes in einer Zeitung als Stellenanzeigen. Diese polierten Wichtigtuereien mit nach Karriere und Management klingenden Anglizismen. Sie vermitteln den Eindruck: Wir, die Firmen, die wir uns hier dir gnädigerweise präsentieren, wir, denen du dich unterordnen musst, wir sind wichtig, wir sind deine berufliche Zukunft. Ohne uns bist du Hartz IV oder irgend ein Spinner. Also komm und sieh zu, dass du halbwegs das darstellst, was wir wollen.

Ich sage nein, zu Berufen in Wirtschaft, Marketing und Consulting und all denen, wo es darum geht, Zahnpastalächeln in Fahrstühlen zu präsentieren. Was sind das für Berufe, in denen es nur um das Geld und die Karriere geht? Wo ist die Seele, wo der Sinn?

Ich verneige mich vor allen Berufen, die man kaum oder nie in Stellenanzeigen findet. Ich verneige mich vor allen Polizisten, Krankenschwestern, Dramaturgen, Schauspielern, Lehrern, Künstlern, Literaten, Schriftstellern, Priestern, Uhrmachern, Buchhändlern, Musikern und all denjenigen, die sich in diese Liste einreihen ließen. Ich verneige mich vor Menschen, die ihrer Berufung folgen und nicht bloß einen Job machen oder gut Geld verdienen wollen. Daher verneige ich mich daher auch vor Unternehmern, die dem, was sie aufgebaut haben, so gut wie alles opfern würden, die alles geben würden, um ihre Idee, ihren Traum zu verwirklichen und die daher auch niemals den Job wie ein Hemd wechseln würden. Vor allem aber verneige ich mich vor den Menschen, deren Berufe man kaum Beruf nennen kann. Den Menschen, die einer Bestimmung folgen, die tief in ihnen selbst groß und stark geworden ist und die den Mut haben, ihren Weg allein zu gehen. Denn Wege, so soll Franz Kafka einmal gesagt haben, entstehen dadurch, dass man sie geht.

Samstag, 17. Februar 2007

Der Mensch ist kein Humankapital

Von jeher gab es besondere Bildungseinrichtungen, um Eliten heran zu bilden. Auch heute sind Firmen besonders an hochqualifizierten Kräften interessiert. Die Schulen und Universitäten sind stolz, wenn ihre Absolventen Karriere machen und den Ruf ihrer Ausbildungsanstalten mehren. Doch was ist, wenn die Absolventen zwar die geistige Bildung mögen, aber kein Interesse haben, sich vereinnahmen zu lassen? Was ist, wenn sie kein Humankapital sein wollen? Wenn sie nur Ruhe und Zeit für ihre Gedanken haben möchten?

Sonntag, 14. Januar 2007

Die Wellness-Industrie

Wellness soll die Wunden verarzten, die ein fremdbestimmter Alltag gerissen hat. Die Wellness-Industrie selbst versucht nur, ihre vermeintlich zu leeren Kassen zu verarzten.

Sonntag, 31. Dezember 2006

Krawumm

Der Mensch ist ein verlorenes Ding, welches am Jahresende mit viel Krawumm seinem bedeutungslosen Selbst trotzen möchte.

Freitag, 29. Dezember 2006

Untugenden

Die beiden größten gesellschaftlichen Schanden unserer Zeit sind das Rauchen und das Fernsehen. Beide Vergiften. Die eine den Körper und die andere den Geist.

Sonntag, 10. Dezember 2006

...

Dieses Land braucht mehr Gedanken.

Montag, 6. November 2006

Melancholie

Die Melancholie ist eine zarte Blume, der man nicht zuviel Licht geben darf.


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Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
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Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
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Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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