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Montag, 14. Mai 2007

Nein zur Ölpest des Comedy-Wahns

Wir, die wir fast jeden Spaß verstehen und uns, wer weiß wie oft, auch durch träge dahin fließende Harald Schmidt Shows geschleppt haben allein um der Hoffnung willen, doch noch eine einzige Leben erhaltende Sottise des Großmeisters zu erhaschen, sagen Nein!

Wir sagen Nein zur brüllenden Gegenaufklärung, Nein zur Ölpest des Comedy-Wahns, Nein zum besinnungslosen Dauerlachen.

Wir sagen: Lieber mit Harald Schmidt untergehen als mit Oliver Pocher weiterleben. "Mit dieser Welt gibt es keine Verständigung; wir gehören ihr nur in dem Maße an, wie wir uns gegen sie auflehnen", sagte Theodor W. Adorno in einem etwas anderen Zusammenhang.

Aber er hatte Recht. Wir lehnen uns gegen die Oliver-Pocher-Welt auf - bis zum letzten Atemzug!

- Reinhard Mohr, Spiegel Online

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Schmidt muss mit Pocher moderieren

Ab Ende Oktober wird Oliver Pocher in die Sendung von Harald Schmidt integriert (SpOn). Die Sendung wird dann "Schmidt & Pocher" heißen. Grund: Schmidt alleine bringt nicht mehr genügend Quote.

Wenn ich Schmidt wäre, würde ich meinen Vertrag mit der ARD umgehend auflösen. Eine größere Demütigung als die, einen "Vollidioten" wie Pocher aufgebrummt zu bekommen, kann es für Schmidt nicht geben. Es ist ein erbärmlicher Schritt, der zeigt, wie weit sich ein öffentlich-rechtlicher Sender in die Niederungen des Kommerzes und des Boulevards begeben hat. Für so etwas zahle ich keine Rundfunkgebühr.

Landshut

Gerade auf ARD "Todesspiel - Entführt die Landshut" gesehen. Ein erschütterndes Zeitdokument. Es ist kaum vorstellbar für mich, wie krass Deutschland im Griff der RAF war. Kann sich das überhaupt jemand, der es nicht erlebt hat, vorstellen? Anderseits wurden noch in den Achtzigern und Neunzigern von der RAF Menschen ermordet. An Bad Kleinen erinnere ich mich noch, doch der Rest ging an mir vorrüber. Trotzdem: erschütternd. Und in diesem Zusammenhang frage ich mich auch, wie ein freiheitsliebender Mensch in heutigen Zeiten ernsthaft gegen den deutschen Staat sein kann. Wie kann jemand grundsätzlich der deutschen Politik misstrauen? Ich weiß es nicht. Ich bin glücklich, in dieser aufgeklärten und selbstkritischen Demokratie zu leben.


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Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
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Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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