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fundsachen

Sonntag, 9. Dezember 2007

Der erleuchtete Journalist

Ich bin in einem Internet-Shop auf der Donceles, das ist eine Straße im alten Viertel von Mexiko-City, direkt hinter dem Zocalo-Platz, an dem die große Kathedrale steht und auf dem Shakira vor kurzem vor 300.000 Leuten ein Konzert gegeben hat. Die hübsche Bedienung eines Coffeeshops um die Ecke war da und hat erzählt, es hätte allen den Kopf weggeblasen. Ich sehe karibisches Licht, höre Autos, Hupen, Stimmen, rieche eine Mischung aus Diesel, Schweiz, Bohnen und Parfüm und fühle ein bisschen Wind, der durch das offene Fenster weht.
Helge Timmerberg ist in 80 Tagen, um die Welt gereist. Vielleicht ist er auch noch dabei. Ich weiß es nicht genau. Der Tagesspiegel hat sich im Juli mit ihm unterhalten. Der Einstieg oben ist die Antwort auf die erste Frage, wo Timmerberg gerade sei und was er wahrnehme. Ein Gespräch über das Schätzesuchen beim Reisen. Dank an Bateman für den Hinweis auf diesen Menschen.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

The cruellest voyage

Artikelempfehlung

'I don't want my son to live the same life I have led. I don't want my family to suffer. We are all in the same world. Some people are suffering and some people are enjoying and I don't know the reason why."


In 1992, Kingsley Ofosu fled poverty in Ghana for the promised land of Europe. But the journey had barely begun when he witnessed the callous murder of his fellow stowaways. He escaped, and an article in the Guardian brought his story to the attention of the world. Hollywood and fame followed, but now he is back in Ghana, living in poverty again. Nick Davies, who wrote the original story, visits him in Accra and hears how it all went wrong
Habe vorhin im Zug im Guardian diesen Artikel gelesen. Ich will nicht sagen, dass ich geheult hätte, aber die Geschichte ging mir echt nahe. Werft mal einen Blick rein - auch, wenn die Seite des Guardian unattraktiv ist.

Samstag, 25. August 2007

In den Fängen der Stasi

Ein Kumpel und ehemaliger Kommilitone von mir hat sich in seiner Diplomarbeit mit dem Format der Audio-Bildergalerie beschäftigt und im praktikschen Teil der Arbeit auch selber eine solche Slideshow erstellt.

draht

In Berlin besuchte er dafür Mario Röllig, einen ehemaligen Gefangenen der Stasi, der 19 war, als er auf der Flucht nach Westdeutschland abgefangen und inhaftiert wird - ohne Anklage, ohne zu Wissen, wo er sich befindet und ohne zu Wissen, was mit ihm geschehen wird. Schaut es euch an! Mein Kumpel hat die Audio-Bildergalerie jetzt bei Spiegel Online untergebracht (Der Film unten links innerhalb Artikels über Grenzsoldaten).

Samstag, 14. Juli 2007

Das Prinzip Sommer

Ihr wisst schon: der Sommer soll zu einem einzigen ewigen Moment werden, in dem wir uns frei von Müssen und Sollen in weiche Landschaften einfügen und alles sich selbst genügt. Sommer, wie ihn die Kinder aus Bullerbü erlebt haben müssen, oder französische Maler zur vorletzten Jahrhundertwende, die sich für drei Monate auf dem Land einmieteten, um Impressionisten zu werden. Sommer, die wir hatten, bevor sich unser Nur-Kind-Sein in ein Schüler-Sein wandelte und man uns endgültig mit einer langweiligen Realität bekannte machte: der Zeit. Das Leben, das bisher wie ein unerforschtes Stück Dschungel für sich existierte, war fortan einer Ordnung ausgesetzt, die den Sommer als sechswöchige Lücke zwischen zwei Klassenstufen definierte.

- Das Prinzip Sommer (jetzt.de)

Montag, 18. Juni 2007

Die Liste

Gerade gesehen, dass ich in einer "Bibliographie deutschsprachiger
Science Fiction-Stories und Bücher"
(Fantasy inbegriffen) stehe. Sachen gibt's. Hat sich aber ganz schön Arbeit gemacht, der Gute.

Mittwoch, 30. Mai 2007

Beinhorn - die kühne Fliegerin



Elly Beinhorn ist eine Pionierin der Luftfahrt. 1929 machte die gebürtige Hannoveranerin als eine der ersten Frauen ihren Flugschein - mit Anfang 20. Nichts konnte das Mädchen, das bei einer Flugshow infiziert worden war, halten. In den Köpfen der Menschen saßen noch die Erfolge von Manfred von Richtofen, dem "Roten Baron" aus dem Ersten Weltkrieg sowie die Atlantiküberquerung von Charles Lindbergh, die damals erst zwei Jahre alt war. Es war die Zeit der großen Luftfahrt. Eine Zeit voller Pioniere. Elly Beinhorn war einer der größten.

1931 unternimmt sie ihren ersten Flug nach Afrika indem sie eine Expedition begleitet. Die Zeitung B. Z. am Mittag sponsert die Aktion. 1932 folgt eine Weltumrundung. Und so ging es weiter. Die kühne Fliegerin überquerte sogar die Anden, obwohl man sie warnte, mit einer so kleinen Maschine sei das nicht zu meistern.

Als ich die Artikel in den Zeitungen über Beinhorn las, wurde ich wehmütig. Was diese Frau doch alles erlebt hat. Welch ein Abenteuer. Sind solche Dinge überhaupt noch heutzutage möglich? Welch wunderbare Pionierzeit. Und wir sitzen heute nur rum oder betreiben Massen-Backpacking. Doch auch so viele Generationen später weht immer noch der Zauber dieser Zeit durch die Luft. Man sollte sich davon inspirieren lassen. Man sollte sich inspirieren lassen von dem Leben dieser kühnen Frau.

Elly Beinhorn ist heute hundert Jahre alt geworden. Alles Gute!

Mittwoch, 9. Mai 2007

Journalistische Meisterleistung

Noch nie einen so unglaublich gut recherchierten, investigativen Artikel gelesen.

Planet der Waffen
Nicht chemische Sprengkörper oder Hightechbomben sind die Massenvernichtungswaffen von heute, sondern Sturmgewehre, Pistolen, Revolver. Einblicke in die Gebräuche einer verschwiegenen Branche. [DIE ZEIT]

Freitag, 4. Mai 2007

coffeecontent


i am a machine that turns coffee into content.


- randow bei twitter (was ist twitter?)

Montag, 16. April 2007

First Life

In der taz gab es einen Artikel in dem Autor Martin Reichert das "First Life" aus Sicht von "Second Life" beschreibt. Super scharf.

Langsam wird das "First Life" ziemlich anstrengend. Und man fragt sich auch immer mehr, was das hier eigentlich soll. Die Menschen sehen größtenteils ziemlich scheiße aus und wollen weder mit einem reden noch mit einem schlafen. Man weiß nicht, wer sie wirklich sind und was sie wollen. Sie haben nichts Besseres zu tun, als Euros nachzujagen, und stehen nicht mal offen dazu, dass sie es nur auf Sex abgesehen haben.

Mittwoch, 28. März 2007

Der Reporter im Orient

Sein Ort ist die Hotelbar. Hier laufen alle Strippen zusammen. Vor ihm liegen drei Handys, eine zerknautschte Schachtel Zigaretten, ein in Leder gebundenes Notizbuch. Einer seiner Kontaktmänner vor Ort eilt herbei und berichtet wieder von einem Schusswechsel in einem der Armenviertel der Stadt. Er selbst verlässt selten das Hotel. Der Besuch der schmuddeligen Bar um die Ecke ist schon investigative Recherche. Beim Trinkgeld ist er großzügig, wenn ihm der Barkeeper ein paar Informationen steckt. Spesen!

Zurück im Hotel zündet er sich eine Zigarette an, nippt am Whiskyglas und beginnt an seinem Bericht zu schreiben. Schließlich streift er sich die schusssichere Weste über, beigefarben mit vielen Täschchen. Zehn Minuten noch bis zur Live-Schalte. Ein Blick in den Spiegel: Sitzt die Frisur? Er probt die sorgenvolle Miene. Dann steigt er aufs Hoteldach - immer die Treppe nehmen, das verstärkt den gehetzten Eindruck - und setzt seinen Bericht ab (7an: man denke sich hier die Stimme von Ulrich Tilgner): "Der Orient gleicht einem Pulverfass. Die Situation ist ruhig, aber angespannt."

Aus: Klischees im Orient - Typisch deutsch, Spiegel Online / Zenith


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Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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