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das schreiben

Samstag, 3. Mai 2008

Schreiben und Caipirinha

Ah. Neue Story geschrieben und jetzt schön Caipi trinken und grillen. Herrlich.

Hier schon mal eine Leseprobe meiner Story. Bald auch in ganzer Länge - und die Story von neulich (Die Nacht in mir) bin ich euch ja auch noch schuldig.

Ich weiß immer noch nicht, warum ich ja gesagt habe, aber jetzt bin ich auf dem Weg. Ich schreite die Straße hinunter, sie ist leer und die Dunkelheit lässt die Wege jungfräulich erscheinen, als hätte sie noch kein Mensch beschritten und als wollte sie auch niemand beschreiten. Ich bleibe stehen und betrachte das trübe Licht der Straßenlaterne wie einen Mond. Es ist mein Mond, ein Mond für Menschen, bei denen es für einen echten nicht gereicht hat. Ich schließe die Augen und glaube, das Summen der Drähte unter der Plastikschale zu hören. Die Spannung vibriert in ihnen. Selbst dieser künstliche Mond hat mehr, als ich je haben werde. Warum habe ich ja gesagt?
Du sitzt neben mir in meinem Opel Kadett und ich frage, willst du mal riechen? Du willst und berührst mit deinen Lippen fast meinen Hals. Ich nutze es aus. Damals, es muss zehn Jahre her sein, damals habe ich ja gesagt. Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht war, aber ich konnte gar nichts anderes sagen.

Du hast mir geschrieben. Du bist in Deutschland. Ich solle dich besuchen kommen. Ich sagte ja. Doch mit jedem Schritt, den ich mache, wird mir das Gewicht dieser Entscheidung bewusst. Was soll ich dir geben?

Mittwoch, 30. April 2008

Gegen das banale Schreiben

Jetzt habe ich mir diese hübsche Geschichte ausgedacht, kompakt und sehr spannend, gute Dramaturgie, habe die erste halbe Seite geschrieben und jetzt habe ich keine Lust mehr auf diese Geschichte, jetzt ist sie mir plötzlich zu banal zu belanglos. Wozu braucht die Welt eine weitere Durchschnittsgeschichte?

Montag, 28. April 2008

Hemingway und das Schreiben

Wir sind alle von Anfang an verflucht, und auch Du musst erst furchtbar verletzt werden, bevor Du ernsthaft schreiben kannst. Aber wenn Du diesen verfluchten Schmerz fühlst, benutze ihn und betrüge nicht damit. Sei damit so ernsthaft wie ein Wissenschaftler.

Ernest Hemingway in einem Brief an F. Scott Fitzgerald

Donnerstag, 3. April 2008

Eine neue Geschichte

Meine dritte Kurzgeschichte, eigenlich die sechste, aber die ersten drei zählen nicht, also meine dritte Kurzgeschichte ist fertig. Sie ist schön geworden. Ich werde sie eine Woche liegen lassen, dann noch einmal überarbeiten und dann könnt ihr sie hier lesen. Sechseinhalb Seiten. Eine halbe Flasche Wein dazu kann nicht schaden. Eine gute Nacht!

Mittwoch, 2. April 2008

Die Zeit vor dem Schreiben

Ich schreibe von neun bis eins, das heißt, ich ziehe es in die Länge, bis ich mich hasse und mich umbringen möchte. Dann gehe ich ins Kino."

- David Sedaris.


Das Zitat fand ich in "Wasserwelt" von Paulina Schulz. Ein Buch mit 32 erotischen Short-Stories über Sex, Schweigen, Wasser, Whisky und Free Jazz. Bei mir ist es allerdings anders mit dem Schreiben, ich vertrödele den ganzen Tag, mache so dies und das und irgendwann, wenn ich eigentlich ins Bett gehen müsste, weil ich am nächsten Morgen um 5:40 austehen muss, dann setze ich mich an den Schreibtisch, trinke noch einen Kaffee, weil mir das beim Einschlafen so gut hilft und fange an.

Ich weiß nicht warum, aber zu keinem Zeitpunkt des Tages schreibt es sich leichter als nachts, vor allem, wenn man am nächsten Morgen sehr früh raus muss, vielleicht auch weil, die Worte über den Tag erst noch an Gewicht gewinnen müssen und morgens schlicht zu leicht und unbedeutend sind, vielleicht aber auch einfach nur, weil ich den Zeitdruck brauche, weil ich Zeitdruck mit Spannung und Adrenalin verwechsele, vielleicht ist das überhaupt der Grund, warum ich immer alles spät mache, weil das Zu-Spät-Sein, immer Adrenalin und Spannung mit sich bringt, Spannung für Arme, wenn man sonst nichts hat im Leben.

Montag, 31. März 2008

Alte Sätze, neue Nächte

Eben habe ich die ersten drei Kurzgeschichten wiederentdeckt, die ich geschrieben habe. Ende 2002 war das. Vor rund fünfeinhalb Jahren - für einen Wettbewerb bei der Dark Society - eine Seite, die mittlerweile leider ganz vom Netz ist (hier die Startseite im Internet Archive).

Ich werde mir die Geschichten morgen mal ausdrucken und durchlesen. Es wird furchtbar werden, aber ich bin gespannt. Drei Geschichten à zehn Seiten. Beachtlicher Umfang. Es ist eh erstaunlich, wie angriffslustig man in die Tasten haut, wenn man keine Schreiberfahrung hat. Und jetzt sitze ich schon seit über einer Woche, oder sind es schon über zwei? - an meiner neuen Geschichte. Vier Seiten habe ich geschrieben. Eine oder zwei werden es noch.

Wieso möchte man als Anfänger immer gleich einen Roman schreiben. Man kommt eh nur ein paar Seiten weit und hört dann auf. Als Anfänger und selbst als Fortgeschrittener Schreiber sollte man seine Geschichten so kurz wie möglich anlegen. Und wenn es nur zwei Seiten sind. Das ist genug Arbeit. An den vier Seiten sitze ich jetzt auch schon sicherlich vier Arbeitstage netto. Morgen schaffe ich hoffentlich den Schluss. Dann die Geschichte eine Woche liegen lassen und überarbeiten. Wer mag, kann sie dann hier lesen. Den Titel verrate ich schon: "Die Nacht in mir".

Sonntag, 9. März 2008

Die ersten Sätze

Stephen King sagt, man soll eine Geschichte erst schnell runterschreiben, danach ein paar Wochen liegen lassen, sie kämmen und frisieren (überarbeiten) und dann erst der Öffentlichkeit zeigen. Damit hat er auch Recht. Aber ich möchte euch trotzdem diese Zeilen hier zeigen:

Die Handschellen fühlten sich okay an. Die Leute waren es, die mich nervten. Wenn sie bloß aufhören würden, mich so anzugaffen. Ich wollte sie am liebsten anschreien oder ihre verdammten Visagen einschlagen. Aber mit dem Wunsch sollte ich vorsichtig sein – sonst würde er vielleicht noch einmal wahr werden. Ich habe mich eben zum ersten Mal in meinem Leben geprügelt und ich wusste nicht, wie es um den anderen Stand. Die Notärzte hatten den bewusstlosen Körper auf eine Trage gehievt und waren schnell verschwunden. Ich war fast froh, dass die Polizei hier war. War froh, dass sie mich vor den Menschen abschirmten und nun nach draußen zu ihrem Streifenwagen schoben. Ich wollte nur noch meine Ruhe haben.
Wer möchte wissen, wie es weitergeht?

Der Gewicht des Schreibens

Es kommt mir so vor, als möchte fast jeder Schriftsteller werden oder zumindest irgendwann einmal ein Buch veröffentlichen. Ich ja selbst auch. Fängt man jedoch an, sich ernsthaft mit der Materie und dem Handwerk zu beschäftigen, erkennt man erst, was für einen Berg man sich da auf den Rücken geladen hat und hat Mühe, überhaupt auf den Beinen zu bleiben - vom Gehen ganz zu schweigen.

Donnerstag, 6. März 2008

Talentarena

Die Talentarena präsentiert mich auf ihrer Homepage und in ihrem Blog. Vielen Dank.

Sonntag, 9. Dezember 2007

Schreiben und Drogen

"I can write clearly now. Literatur und Drogen (Stephan Porombka)" - Gefunden im studiVZ

In den Kurs will ich auch!


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