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Mittwoch, 2. April 2008

Die Zeit vor dem Schreiben

Ich schreibe von neun bis eins, das heißt, ich ziehe es in die Länge, bis ich mich hasse und mich umbringen möchte. Dann gehe ich ins Kino."

- David Sedaris.


Das Zitat fand ich in "Wasserwelt" von Paulina Schulz. Ein Buch mit 32 erotischen Short-Stories über Sex, Schweigen, Wasser, Whisky und Free Jazz. Bei mir ist es allerdings anders mit dem Schreiben, ich vertrödele den ganzen Tag, mache so dies und das und irgendwann, wenn ich eigentlich ins Bett gehen müsste, weil ich am nächsten Morgen um 5:40 austehen muss, dann setze ich mich an den Schreibtisch, trinke noch einen Kaffee, weil mir das beim Einschlafen so gut hilft und fange an.

Ich weiß nicht warum, aber zu keinem Zeitpunkt des Tages schreibt es sich leichter als nachts, vor allem, wenn man am nächsten Morgen sehr früh raus muss, vielleicht auch weil, die Worte über den Tag erst noch an Gewicht gewinnen müssen und morgens schlicht zu leicht und unbedeutend sind, vielleicht aber auch einfach nur, weil ich den Zeitdruck brauche, weil ich Zeitdruck mit Spannung und Adrenalin verwechsele, vielleicht ist das überhaupt der Grund, warum ich immer alles spät mache, weil das Zu-Spät-Sein, immer Adrenalin und Spannung mit sich bringt, Spannung für Arme, wenn man sonst nichts hat im Leben.


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Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
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Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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