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Samstag, 23. Februar 2008

Die Konservierung der Freiheit


Erstaunlich, was man aus einem schlecht aufgelösten Handy-Bild alles machen kann.

Freitag, 22. Februar 2008

Notizen um 11:11 Uhr

Es ist 11:11 Uhr am 22.02. Was mir das sagen soll, weiß ich auch nicht. Jennifer Lopez ist seit Mitternacht Mutter, die Türken marschieren in den Irak ein und in den Anden ist ein Flugzeug mit 46 Menschen abgestürzt. Außerdem muss der ehemalige VW-Betriebsrat Volkert in den Knast. Viel Arbeit heute. Käsekuchen war lecker. In Frankfurt ist es grau (Aussicht trotzdem wie immer gut) und in fünf Stunden Feierabend.

Mittwoch, 20. Februar 2008

Taekwondo-Vorführung

Neulich hatten wir vom Taekwondo eine kleine Vorführung auf der Hochschulsportschau der TU Darmstadt. Dort präsentieren sich zuemeist etliche Sparten vom Uni-Sport. Dieses Mal hat jemand unseren Auftritt gefilmt. Viel Spaß. Ich bin übrigens der mit den längsten Haaren.

Teil 1


Teil 2


PS: Eine DVD zu rippen bei YouTube hochzuladen sollte nicht schwer sein. Vorausgesetzt man weiß, dass man bei dem Portal als normaler User keine Filme über 100 MB oder zehn Minuten Länge reinstellen kann. Mein Clip hatte 110 MB und war elf Minuten lang (deshalb zwei Clips, ich wollte nichts rausschneiden). Zehn beschissene Videoconverter-Versionen und fünf Stunden später habe ich es dann wirklich geschafft. Da hätte ich die Aufnahme leichter selber als Flash-Video hosten können. Aber gut. Ich wollte eben Mal was bei YouTube hochladen.

Sonntag, 17. Februar 2008

Von wegen schönes Wetter

Woa, wäre ich mal bloß vorhin drinnen geblieben. Aber nein, man muss ja raus, wenn so schön die Sonne scheint. So ein Blödsinn. Zuerst einmal war auf den Feldwegen wieder Völkerwanderung (ich verachte diese Menschenmassen wirklich; bin dann tief in den Wald geflüchtet und hab versucht auf ein paar Baumstämmen zu lesen und Bilder zu schießen) und außerdem war es saukalt. Und jetzt rotze ich rum wie doof. In Zukunft bleibe ich drinnen. So ein Blödsinn. Rausgehen nur weil es schön ist. Wo kann man bitte besser das Wetter genießen als daheim? Es ist warm und man sieht den schönen blauen Himmel durch die Fenster (oder durch die Balkontür). Drinnen ist es immer schön. Bis Mai gehe ich nicht mehr vor die Tür.

Mittwoch, 13. Februar 2008

Im Strom der Zeiten

Ich merke gerade, wie alles Alte wegbricht, fortgerissen wird vom Strom der Zeit. Bald ist der Wandel vollständig und doch wird er das nie sein, denn der Wandel währt ewig.

Ich schaue durch alte Bilder, höre Dylans The Times They Are A-Changin und könnte fast heulen. So viel alte Zeiten, so viel vorbei. Und doch war das Gras noch nie grüner.







Jan goes Kummerhotline

Wenn man bei Google "Kummerhotline" eingibt, findet man mich, mein Blog, ich stehe ganz oben. o.O

Also, ruft an!

Montag, 11. Februar 2008

G8 - Ein Pamphlet

Präludium oder: Wie man mit Umwegen Erfolg hat - eine schulische Vita

Schule war für mich immer etwas Lockeres. Die Grundschule war lässig. Irgendwann wurde es doch ein bisschen stressig, da habe ich einfach ein Jahr wiederholt. Danach war alles wieder sehr entspannt. Die Noten waren waren sowieso Sahne. Es waren die goldenen Tage meiner schulischen Kindheit. Damals auf der Dorfgrundschule mit dem großen Spielplatz und dem Teich hinter dem Gebäude, den ich selber in einer AG mitgeholfen hatte anzulegen.

Dann kam die Orientierungsstufe. Fünfte und sechste Klasse. Das war schon nicht mehr so goldig. Die OS, wie sie kurz hieß, war in der Stadt und in einem Gebäude mit der Hauptschule untergebracht - also gewissermaßen ein bisschen - Pardon - asozial. Nichts gegen die Hauptschule oder diese Schule per se, aber die Stimmung auf dem Schulhof war damals, sagen wir: unkultiviert (Hauptschüler beziehungsweise die schwächsten Schüler müssten eigentlich, nein müssen am Stärksten gefördert werden und nicht in Schulghettos abgeschoben werden). Meine Leistungen waren dementsprechend. Das Umfeld beeinflusst alles. Ich bekam die Realschulempfehlung nur, weil die Lehrer ein Auge zudrückten.

Auf der Realschule war wieder alles besser. Heutige Realschule in Großstädten heben sich wahrscheinlich gar nicht mehr von den Hauptschulen ab, aber meine Realschule, das war wirklich noch eine heile Welt. Ich schrieb nur noch Zweien.

Danach Gymnasium. Fachgymnasium Technik. Leider die falsche Wahl. Und der Schritt war zu groß. Alle Fächer zwei Noten runter. Verdammt, mir hatte in der Realschule niemand beigebracht, selbständig zu lernen. Man hatte ein bisschen Stoff durchgenommen und gut war es. Aber ich hatte keinen Sinn für das Wissen und den Wert der Bildung.

Den fand ich, als ich die elfte Klasse wiederholte. Dieses Mal war ich so richtig sitzen geblieben - nicht wie in der Dritten, das war freiwillig. Sei's drum. Plötzlich hatte ich soviel Spaß an der Schule wie nie zuvor. Ich erkannte plötzlich den Wert der Bildung, den Reiz der Intellektualität - um Mal ein wenig zu übertreiben.

Ein Autor von dem Jugendportal der Frankfurter Rundschau schreibt zum Sitzenbleiben übrigens Folgendes: "Generell zeigt es sich, dass 'Wiederholer' oft viel an Reife und Erfahrung im Umgang mit den Jüngeren dazu gewinnen, gerade in der Mittelstufe. Eine Erfahrung, die viele nicht missen wollen".

Nach der gut bestandenen Elften wechselte ich trotzdem auf eine Fachoberschule für Gestaltung (wollte damals noch Design studieren). Die Fachoberschule war ein Witz im Vergleich zum Gymnasium. Ich ließ ein ganzes Halbjahr lang ein Fach ausfallen und kassierte am Ende eine Fünf, weil ich nicht so früh aufstehen wollte. Im Jahr drauf (Abschlussjahr), schrieb ich Einsen. Ich musste mich nicht sonderlich anstrengen, hatte gemütliche Schulzeiten und wurde Jahrgangsbester.

Globalisierter Wettbewerb?

Nun diskutieren, nein erzürnen sich alle über G8, die verkürzte Gymnasialzeit. Angeblich soll das ja gut sein, weil man dadurch nach der Schule seine Chancen im globalisierten Wettbewerb erhöht – was auch immer das konkret heißen soll, aber globalisierter Wettbewerb klingt einfach immer wichtig. Wie man seine Chancen verbessern soll, wenn man nur noch Stress beim Lernen hat und kaum noch Zeit für etwas anderes, geschweige denn Zeit für Müßiggang oder Ruhe, die es braucht, um Gedanken und Intellekt reifen zu lassen, soll Mal jemand erzählen.

Natürlich ist G8 Schwachsinn. Warum hängt man eigentlich nicht ein Jahr dran? Ja genau, einfach ein Jahr mehr, nicht eins weniger. G10! Von mir aus auch G11. Im elften Jahr könnte man ein Jahr im Ausland verbringen. Wäre auch toll. Vor allem, da die Bachelorisierung der Hochschulen Auslandsaufenthalte eher erschwert, was nicht heißen soll, dass ich Bologna schlecht finde.

Punkt ist, dass alles derzeit optimiert werden soll. Alles muss effizient sein. Effizient und zeitoptimiert, und überhaupt maximiert und ganz wettbewerbsfähig. Es ist gewissermaßen eine unvermeidbare Konsequent des atemlosen Wirbels, in dem unsere Gesellschaft sich befindet. Gefährlich viele Bereiche unseres Alltages sind übertaktet. Oder warum ist Tinnitus mittlerweile eine Volkskrankheit? Warum ist Burn-Out nicht auf Top-Manager im Alter von 50+ begrenzt? Warum drehen ständig junge Menschen durch und laufen Amok? Warum verprügeln Jugendliche Rentner in U-Bahnen oder Mitschüler und nehmen die Tat auf ihren Handys auf? Warum schneiden sich immer mehr Mädchen die Haut auf? (Ich vermische einiges, das nicht zwingend zusammen gehören muss, doch die beschriebenen Phänomene tauchen auch nicht im luftleeren Raum auf) Ist es, weil unsere Gesellschaft, die Zeit, in der wir gerade Leben so ruhig, überlegt und geerdet ist?

G8 ist keine Überraschung, es ist eine logische Konsequenz - genauso wie der Preis, den wir dafür zahlen werden müssen, wenn wir uns nicht besinnen. Wenn wir nicht langsam anfangen, wieder zur Ruhe zu kommen, zu uns selbst finden.

Ich hatte damals einen Kumpel in meiner Fachoberschulklasse. Er hatte zu dieser Zeit schon einen sehr kritischen Verstand. In der Zwölften sagte er plötzlich, dass er aufhört, abbricht, es wäre ihm alles zu viel, der Druck wäre ihm zu groß. Ich bewundere ihn irgendwie bis heute für diesen Mut – weil ich glaube, dass es für ihn damals wirklich nicht das Schlechteste war. Und ich glaube, er hat mehr über das Leben gelernt, als so mancher Musterschüler. Also können wir bitte Mal langsam ernsthaft darüber reden, was Bildung, Intellekt und persönliche Entfaltung in unserer Gesellschaft bedeuten sollen?


Menschen, die dieses gemacht haben:

Christian Geyer, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Hände weg von unserer Kindheit!

Susanne Gaschke, Die Zeit
Kinderarbeit

Reinhard Kahl, Zeit Online
Pädagogische Bulimie

Tanjev Schultz, Süddeutsche Zeitung
Im pädagogischen Mastbetrieb

Marthe Deutschmann, Gymnasiastin
Wir Turboabiturienten

Mittwoch, 23. Januar 2008

Zum Tode von Heath Ledger


Bild: Screenshot nytimes.com

Heath Ledger ist tot. 28 Jahre wurde er. Man kennt ihn aus Brokeback Mountain, Casanova, Ritter aus Leidenschaft, Brothers Grimm und Die vier Federn.

Ledger war mir in all diesen Filmen äußerst sympathisch. Doch den Menschen kannte ich natürlich nicht. Ich wusste nichts von seiner zerrissenen, selbstzweifelnden Art. Nichts von seiner melancholischen Verachtung gegenüber dem Film-Business, das ihn am liebsten immer nur in Teeniestreifen und seichten Romanzen gezeigt hätte.

Doch der Australier, dessen Vorname Emily Brontës düsterer Romanfigur Heathcliff aus dem Buch Sturmhöhe entliehen ist, hat sich solchen Rollen bald verweigert - auch mit finanziellen Konsequenzen - was ihn aber nicht daran hinderte, trotz Schulden spendabel zu sein.

Heath Ledger wurde oft als der Rastlose beschrieben, als ein Getriebener, dem es verwehrt war, seine Wurzeln auszustrecken und sich wirklich selbst zu finden - und dieses auch leben zu dürfen.

Nach der Partnerschaft mit der Schauspielerin Michelle Williams und der Geburt von Tochter Matilda Rose schien es, als hätte sich alles zum Guten gewendet - im gelbgestrichen Häuschen im begrünten Brooklyn, wo man mit den Nachbarn per Du ist.

Doch all dieses zerbrach. Angeblich sollen Depressionen und Drogen Schuld gewesen sein. Aber wer hat schon Einblick? Vor allem: Welcher Journalist, der sich - wie ich im Übrigen auch - die nötigen Informationen hier und da zusammenklaubt, hat schon einen Einblick in den Menschen Heath Ledger gehabt?

Doch eigentlich ist das alles gar nicht wichtig. Es reicht, sich diesen Blick von ihm auf manchen Fotos zu vergegenwärtigen, auf denen der Kurt Cobain-Fan seine Augen leicht verengt und wirkt, als sei ihm die ganze Welt, all unser Treiben hier fremd und unverständlich.

Zwei Mal wird er noch ins Kino kommen. Zwei Rollen hat er vor seinem Tod noch mit Persönlichkeit gefüllt: die des jungen Bob Dylan (I’m Not There) und die des verdorbenen Joker (The Dark Knight). Es werden Filme sein, die der Komplexität des Menschen Heath Ledger gerecht werden. Sich selbst kann er nicht mehr gerecht werden.

Sein Tod ist somit auch eine Botschaft. Es ist die Botschaft aller zu jung gestorbenen, feinfühligen Menschen - auch derer, die nicht im öffentlichen Gedächtnis einen Platz gefunden haben:

Weiche niemals vor der Angst zurück, den Weg zu gehen, den du wirklich begehrst - aber achte darauf, wohin du getrieben wirst.


PS: Ich möchte zwei Portraits empfehlen, die den Menschen Heath Ledger weitaus tiegründiger darstellen, als es die derzeitigen Nachrufe schaffen. Der erste Text ist von 2005, der zweite keine drei Monate alt

Dienstag, 22. Januar 2008

Hierarchie der Blogosphäre

Yeahh, ich bin ganz oben! Obwohl: Soviele Mediengeschichten blogge ich auch nicht ... gewissermaßen schaue ich sogar auf Leute herab, die so etwas im Übermaß tun o.O. Aber hey: zu diesem Medienjournalistenblogding gehört auch nichts dazu ... theoretisch.

Montag, 21. Januar 2008

Regenblüten

Regenblüten keimen nachts
auf euern Gräbern
und mit den Federn
die der Wind entfacht
streicht zielbewusst das Feuer um die Zedern

Anabel W.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Update

Neuer persönlicher Eintrag!

In eigener Sache

Ich habe den Kreis der Sitemanager deutlich verkleinert, weil ich "Backstage" noch persönlicher schreiben möchte. Es möge mir bitte niemand übel nehmen. Es ist im Netz immer ein großes Abwägen, was man für wen zugänglich macht.


Neuester Kommentar

Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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