header_neu

Freitag, 13. Juli 2007

Quietis et feriae

Unzählige kleine Fliegen schimmern im Licht der ungerhenden Sonne. Milde Wärme streichelt die Haut. Die Luft ist warm. Welch Schönheit in diesem Tag liegt. Und welch Erschöpfung mich erfasst hat. Wenn man so grundlegend erschöpft ist wie ich, wie ein leeres Fass voller Löcher, das gerade noch so auf den Wellen treibt und nur noch zum nächsten Strand möchte, in den Schatten eines Baumes, dann haben solche Tage nicht nur etwas schönes, sondern sogar etwas zu Tränen rührendes an sich. Die Schönheit der Welt.
Nach auszehrenden Arbeiten wurde ich oft krank. Ich erinnere mich an das Interview, welches ich mal mit Ben Becker auf dem Kiez geführt habe. Das - vor allem das Schreiben und das Ganze, weniger das Gespräch selbst - war eine so große Last, dass ich danach krank wurde und mit Fieber im Bett lag. Die Diplomphase habe ich wohl unterschätzt. Und wenn es nur die Spannung war, die bis gestern angehalten hat. Jetzt hat sich alles gelöst. Alles, was ich vorher unterdrückt habe - bewusst oder unbewusst. Jetzt hat es sich losgerissen und ich werde es überstehen müssen. Vielleicht sollte ich wirklich für vier Wochen zu meinen Eltern gehen, alles erst einmal abschütteln und hinter mir lassen. Seien es die Nebenjobs, sei es die ganze alte Last. Vier Wochen in erholen. Und dann in Ruhe entscheiden, wie ich meine Zukunft gestalten möchte.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Diplom-Poster & OJ-Tag 2007

Ich war heute beim Online-Journalismus-Tag 2007, einer Tagung meines Studienganges. Thema war "Junge Zielgruppen im Netz". Vor allem der zweite Teil über Teens und Twens war interessant. Auch, der Gäste wegen. So waren unter anderem die Leiter von neon.de, spiesser.de und Focus Campus da. Letzteres ist übrigens ein pdf-Magazin zum downloaden. Strange, oder? Wahrscheinlich kannte ich es deshalb nicht. Allerdings sehen die Ausgaben - man kann sich alle bisherigen Ausgaben runterladen - spannend aus.

Im Übrigen wurden auf der Tagung die Diplomarbeiten meines Studienganges vorgestellt - per Poster. Leider habe ich es - neben dem Druck - nur als Grafik und nicht als pdf.

Poster der Diplomarbeit

Montag, 9. Juli 2007

Der Unersättliche

Innenminister Schäuble sagt derzeit Sätze, bei denen man nicht ganz glauben kann, dass er sie wirklich gesagt hat. Man möchte auch eigentlich nicht darüber reden, weil es viel zu absurd ist. Aber was soll man halten von einem Mann, der laut über Tötung von verdächtigen Terroristen sinniert. Mehr als noch vor dem Terror müssen wir in Deutschland vor unserem eigenen Innenminister Angst haben. Dieser Mensch dient nicht dem Staat, er glaubt der Staat und das Gesetz müssten ihm dienen.

Siehe auch den Kommentar von Innenpolitik-Chef der SZ, Heribert Prantl, rechts in der Sidebar bei del.icio.us.

del.icio.us

Wie es mir scheint, werden die von mir empfohlenen neuen Artikel aus der Presse (siehe del.icio.us in Sidebar) nicht automatisch sichtbar. Man muss - zumindest bei Firefox - erst mit F5 das Blog neu laden, wenn ein neuer Artikel empfohlen ist oder man schauen möchte, ob es einen neuen gibt.

Sonntag, 8. Juli 2007

Junkies

Es ist ein Problem, wenn man nachts um drei Bock auf Kaffee hat, aber nicht erst um sieben einschlafen möchte.

Nachtrag: Das Fleisch ist schwach und der Kaffee ist stark.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Audio-Converter gesucht!

Kennt jemand von euch ein gutes, kostenloses und unbegrenzt nutzbares Programm, um Audiodateien zu konvertieren (zumindest wav und mp3)? Schön wäre auch eins, um die m4a-Dateien von iTunes in mp3s umwandeln zu können, muss aber nicht zwingend sein.

Ich suche schon seit Jahren nach einem entsprechenden Programm, lade mir aber immer nur beschissene Shareware runter, die dann nach kurzem nicht mehr nutzbar ist, weil die Probezeit um ist. Mit Videokonvertern ist es übrigens ähnlich. Kann mir also jemand eine Seite nennen, wo ich besagtes Audio-Konvertierungsprogramm downloaden kann?

Dienstag, 3. Juli 2007

Couchsurfing

Kennt ihr eigentlich Couchsurfing.com? Da bieten sich Leute aus aller Welt gegenseitig Schlafplätze an. Geile Idee, oder? Mir kommt gerade in den Sinn, dass man eigentlich mal gut ne kleine Reise nur auf Couchsurfing basierend machen könnte - oder zumindest mal eine Stadtreise mit Übernachtung. Und die Fahrten macht man dann per Mitfahrzentrale. Trampen und Campen 2.0 quasi.

Expedition Berg

Eine Bergtour in den Alpen soll es sein. Hm, Jetzt wo ich es niederschreibe klingt es wirklich gewichtig. Die Alpen. Nun. Unser Bergexperte aus dem Semester, der die Sache angleitert hat, hat eine Packliste erstellt. Ich komme mir gerade vor wie in einem Rollenspiel, in dem der Spieler seinem Charakter Unmengen mit sich rumschleppen lässt. UNMENGEN! Wer soll das denn bitte schön den Berg bis zur Hütte rauftragen? WER? Frage ich. Ich brauch einen Muli ... "Hausschuhe für die Hütte"! Ich fress gleich die Liste. Vielleicht sollte ich mir einen Off-Road-Trolley zum Hinterherziehen besorgen. Tz.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Imagini: Something new

Saugeil, es gibt schon wieder was Neues: Imagini. Ein Angebot, bei dem man lediglich durch Auswählen von Bildern ein Persönlichkeitsprofil erzeugt, welches wahnsinnig komplex, interessant und stimmig ist.


Ich weiß nur nicht, ob ich mich als Arbeitsbiene bezeichnen würde. Lol. Dann wohl eher als "Escpae Artist" *g*. Anderseits mag ich es sehr, tausend Dinge gleichzeitig zu tun und richtig rumzuwirbeln und auch produktiv zu sein - es muss mir nur Spaß machen. Die Frage ist ja immer, wie man Arbeit definiert. Ist es zum Beispiel keine Arbeit, wenn ich Erledigungen mache? Im Zivildienst war das meine Arbeit. Oder ist es keine Arbeit, wenn ich das hier schreibe oder mal wieder einen Wissensflash habe und mir stundenlang Wikipedia-Einträge durchlese? Wie auch immer. Dieses Portal ist geil - frisch und elegant. Seht zu, dass ihr euch anmeldet, ihr Netzjunkies!

Ihr müsst euch meine "VisualDNA" auch mal auf der Site anschauen. Find's lustig, wie ich mich von dem Massengeschmack abhebe :P

Fuck ya!

ICH HASSE Seiten, bei denen der Nick mindestens VIER zeichen haben muss!

El Buffy


You Are Buffy the Vampire Slayer

"We saved the world. I say we have to party."

Ach du Kagge! Buffi. Oh nee. Aber gut. Welche Superheldinnen seid ihr?

Dienstag, 26. Juni 2007

Gedanken über Studiengebühren

Gut, dass ich jetzt mit meinem Studium fertig bin. Ich wüsste wirklich nicht, wie ich jedes Semester 500 Euro aufbringen sollte. Und meinen Eltern könnte ich diese Kosten auch kaum zumuten.

Einerseits kann ich zwar irgendwo nachvollziehen, dass Studenten zu ihrer teuren universitäre Ausbildung, Geld zuschießen sollen, anderseits frage ich mich aber, ob die Studiengebühren nicht dem Ruf nach mehr Akademikern im Land zuwiderlaufen. Eigentlich sollte der Staat Studenten finanzielle Unterstützung geben, anstatt Geld zu fordern. Und mit Unterstütung meine ich kein Bafög, dass man zumindest in Teilen zurückzahlen muss.

Gefangen vom türkischen Staat

Was derzeit mit dem niedersächsischen Marco in der Türkei geschieht, ist ein Skandal (siehe SpOn oder heute-journal ab Minute 16:50). Obendrein, weil noch nicht einmal ein türkischer Staatsbürger sondern nur Urlauber im Spiel sind. Die Türkei beweist mit diesem Verhalten wieder einmal vorbildlich, dass ihr in ihrer staatlichen Reife noch ein paar hundert Jahre zur Europäischen Union - zumindest aber zu Westeuropa fehlen.

Montag, 25. Juni 2007

Creare

Kreativität bezeichnet die Fähigkeit schöpferischen Denkens und Handelns. Insbesondere wird der Begriff Kreativität als Bezeichnung für die Ursache persönlicher geistiger Schöpfungen [...] von Künstlern verwendet. [...]

Der Ursprung des Begriffs Kreativität ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt mehrere ähnliche und vom Wortstamm her verwandte Wörter, die auf den lateinischen Begriff creare zurückgehen, was so viel bedeutet wie "etwas neu schöpfen, etwas erfinden, etwas erzeugen, herstellen". [...] In dem Begriff Kreativität klingt aber auch das lateinische "crescere" an, das "werden, wachsen, wachsen lassen" bedeutet. (vgl. Wikipedia 2007)

Kreatives Handeln und künstlerisches Schaffen bedeuten nicht weniger, als einen Teil von sich unsterblich zu machen beziehungsweise zumindest vor Alter und Tod zu bewahren. Doch Kunst und Kreativität können nicht ohne Mangel und nicht ohne Fragen existieren. James Morrison formulierte in der Rolle des T.C. McQueen in einer Folge von "Space - Above and Beyond" die ultimativen Fragen: "Wer bin ich? Und wozu das Ganze?"

Freitag, 22. Juni 2007

Mündliche Prüfung

Bücher für die mündliche Abschlussprüfung im Studiengang Online-Journalismus

Heißa, es kann wieder gelerrnt werden. Habe mir heute erstmal fünf vor zwölf fünf Minuten vor Schließung der Bibliothek Bücher geholt. Und zwar alle, die ich vielleicht irgendwie gebrauchen könnte. Habe mir ja meine zwei Themen, die ich Dienstag beim Kolloquium für die mündliche Abschluss-Prüfung einreichen muss, noch nicht genau überlegt. Wahrscheinlich nehme ich jeweils einen Aspekt von (investigativer) Recherche und einen von der Auslandsreportage. Ich freue mich wirklich gerade, dass ich einen Grund habe, solch spannende Themen zu lernen.

Das Buch Reise-Journalismus finde ich momentan am Interessantesten. Wobei ich hier mal nachdrücklich betonen möchte, dass dieses Metier kein Pussy-Journalismus ist, bei man mal ein bisschen in den Süden fliegt und ein paar Hotels testet.

GEO-Chefredakteur Peter-Matthias Gaede erklärt in einem Interview in besagtem Buch zur Thematik:

Die Specials [von GEO, 7an] haben den Anspruch, als Reisemagazine mit einem journalistischen Impetus an ein Land, eine Region, eine Stadt heranzugehen. Auf den vorderen zwei Dritteln Geschichten für Menschen zu präsentieren, die sich gerne einen Reim auf Zusammenhänge machen möchten. Die also nicht einen Swimmingpool buchen, sondern das Land dahinter. Die wissen wollen, wie es am Ende des Strandes weitergeht. Die sich mit einem kosmopolitischen Hirn in eine fremde Kultur begeben und dann nicht nur die Sonne auf ihren Bauch scheinen lassen wollen. Das macht sicherlich kein anderes Reisemagazin, in einem Special über Russland eine Reportage über [ein] Gulag zu bringen, in einem Special über Südafrika eine Reportage aus den Vortort-Zügen von Seweto, in einem New-York-Heft eine Reportage aus einer Crack-Höhle.
Gaede sagt zwar, dass das "keine Reisereportagen im klassischen Sinne - zum 'Nachreisen' - [sind], aber Informationen für Menschen, die unter Reisen etwas mehr verstehen als auf dem Schoß des Reiseleiters zu sitzen". Und weiter erkärt er:

Es gibt wortgewaltige Menschen zuhauf, es gibt eloquente Menschen zuhaus, es gibt Essayisten und Kommentarschreiber zuhauf. Es gibt abr wenige Journalisten, die sich sozialen Erfahrungen wirklich aussetzen, die Reportagen wirklich als maximale Distanz zum Hotelbar-Journalismus und als maximale Distanz zum Telefon-Journalismus verstehen. Bei GEO verlangen wir, dass Leute sich Situationen aussetzen, sie durchleben, sie mitmachen.

PS: Das neue GEO-Heft hat ein super Cover (Zeitzeuge Fotograf) und enthält einen langen Text über die "Berufung: Reporter". Noch habe ich ihn nicht gelesen, aber ich bin gespannt.

Brothers Grimm

Habe mir vorhin "Brothers Grimm" aus der Videothek ausgeliehen und angesehen. Ein recht hübscher Film, nur die Rezensionen bei Amazon fand ich doch größtenteils recht undifferenziert. Hier ist meine eigene.


Romantischer Firlefanz

"Brothers Grimm" ist ein Blendwerk, aber ein nett anzusehendes.


Was für ein Schmelztiegel dieser Film doch ist. Kaum ein Märchen, in dem nicht für "Brothers Grimm" gewildert wurde. Doch zuallererst muss man sagen, dass Matt Damon und Heath Ledger ihre Rollen amüsant und unterhaltsam spielen. Ledger bewies vor allem in "Ritter aus Leidenschaft" sein Talent für fantastisch-historische Komödien, Damon hingegen ist primär durch die Bourne-Serie bekannt. Und beide bekamen sie ihre Rollen. Damon spielt den aufgeklärten Wilhelm, der Dank ausgeklügelter Pläne ihr Einkommen als vermeintlicher Geisterjäger sichert, während Ledger alias Jacob, sich eher dem Mysteriösen und dem Literarischen widmet, ein Träumer.

In ihrer Dualität spiegeln die Brüder auch die Handlung des Films wieder. Zuerst beginnt sie nüchtern. Die Beiden geben sich als Geisterjäger aus und nutzen gezielt Sagen, um die Bevölkerung verschiedener Ortschaften - mit Hilfe diverser technischer Spielereien - in Angst und Schrecken zu versetzen. Die Geister, die sie verjagen, erschaffen sie selbst. Ein erträglicher und ruhmreicher Job. Doch eines Tages werden sie gezwungen, das Geheimnis eines Waldes zu klären, in dem etliche Kinder verschwanden. Doch die beiden Ganoven merken schnell, dass nicht alle Geister und verwunschenen Mächte nur aus Seilzügen und Zaubertricks bestehen.

Man muss nicht drum herum reden: Für den Film hat man sich schamlos an allem bedient, um ein massentaugliches Spektakel zu basteln. Und zu großen Teilen ist das auch gelungen. Kurzweilig ist dieser Film alle mal. Die Darsteller sind sympathisch – wenn sie auch nicht die Charakterdarstellung revolutionieren – und die Geschichte unterhaltsam bis gruselig. Besondere Tiefe oder gar historische Korrektheit darf man natürlich nicht erwarten.

Das beginnt schon mit den Hauptfiguren. Die Gebrüder Grimm waren Sprachwissenschaftler in Zeiten der Romantik - keine Scharlatane. Ihr Anliegen war es, Volkssagen und Märchen möglichst unverfälscht aufzuzeichnen und zu Sammeln. Das Räubern in und das Umformen von Märchen war nicht ihre Sache. Aber doch wurde dieses praktiziert. Von Clemens Brentano mit seiner Geschichten-Sammlung "Rheinmärchen" zum Beispiel. Und auch von Schiller ist bekannt, dass er es mit dem Historischen nicht immer so genau nahm. Will man nun also den Film wegen seiner Vermischung von Quellen verurteilen?

Und auf gewisse Art und Weise ist "Brothers Grimm" sogar ein schönes Abbild der Romantik. Da ist die Technik, das Neue, es gibt die Magie und eine Sehnsucht nach dem Mystischen (bei Jacob) und zuletzt nerven ständig die Franzosen. Natürlich fehlt auch nicht die bezaubernde Frau, hier: die burschikose Angelika (Lena Headey). Der Film ist eine bisweilen etwas skurrile Angelegenheit, wird aber nie fade. Er wirbelt herum, manchmal etwas ziellos, aber immer mit Pathos und Spektakel. Gewissermaßen ist "Brothers Grimm" ein großes Blendwerk, aber ein nett anzusehendes.


Neuester Kommentar

Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

Suche

 



arbeitsprozesse
das schreiben
der autor
der journalismus
digitale welt
diplomtagebuch
freie presse
fundsachen
gedanken
journalismus-studium
medienbeobachtungen
meinung
panorama
persönliches
poeten
reisenotizen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren