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Sonntag, 5. Juni 2005

An der Tanke Abi machen

Tankstellenkollege: Mist, wie soll ich das nur alles noch während der Arbeit bis morgen lernen?
Ego: Was denn?
Kollege: Ich hab morgen mündliche Abiprüfung in Geschichte und Deutsch.
Ego: Und?
Kollege: Ich muss noch alles über die Französische Revolution und den Zweiten Weltkrieg lernen, und außerdem noch Faust, Dantons Tod und diverse andere Kleinigkeiten lesen.
Ego: ???

Dienstag, 24. Mai 2005

In die Wanten mit euch, ihr verdammten Landradden.

Wie mag es sich anfühlen, wenn man in bei Windstärke 10 auf einem "150 Jahre alten" Segelschiff durch den Atlantik gepeitscht wird? 19 Menschen haben das Leben der Auswanderer von 1855 für den ARD nachgespielt. Knapp zehn Wochen kämpften sie mit der See.

Die Dokuserie "Windstärke 8" zeigt Bilder, wie wir sie heute nicht mehr kennen. Die Idee: Das Leben an Bord der Auswanderer nach Amerika realistisch nachspielen. Dafür fand sich Kapitän zur See Hanns Temme mit seinem Dreimast-Topsegelschoner "Bremen" (eigentlich „Fridtjof Nansen") aus dem Jahre 1919. Das Schiff wurde dafür extra auf alt getrimmt, sprich: kein elektrisches Licht, kein fließendes Wasser, keine Kühlschränke und keine Heizung.

Die erste Folge überzeugte ohne Kompromisse. Die für die Überfahrt bunt gemischte Gruppe samt Mannschaft machte deutlich, wie es wirklich auf so einem Schiff zuging. Natürlich waren die Verhältnisse nicht so hart, dass einige während der Reise starben, wie es damals bei den armen Passagieren durchaus üblich war, aber dennoch wurde der Kampf mit den Meeresgewalten so realistisch nachgelebt, dass man vermeinte, die Gischt würde aus dem Fernseher spritzen.

Sämtliche Hintergründe, Details zur Serie, und endlos viel zu entdecken, gibt es auf der dazugehörigen Site Windstärke 8 (wdr.de). Wie so oft bei den Öffentlich-Rechtlichen ist sie ein Meisterwerk des Online-Journalismus.

"Und die See wird allen neue Hoffnung bringen, so wie der Schlaf die Träume bringt." - Christoph Kolumbus.




Die Serie (noch fünf Folgen) läuft die nächsten Wochen immer montags und mittwochs um 21.45 Uhr auf ARD. Sonntag, den 29.05 läuft um 13.45 Uhr ein Making of.

Bildrechte: Caligari Film / Stefan Falke

Sonntag, 1. Mai 2005

Schiller als Kumpel

Quelle: SWR/Rolf v.d.Heydt
Quelle: SWR/Rolf v.d.Heydt


Friedrich Schiller: Man kennt seinen Namen, hat ihn vielleicht in der Schule gelesen, doch bleibt er nur eine starre Figur der Vergangenheit - grau und lieblos. Die alte Sprache ist schwierig, und was hat man überhaupt heutzutage von so einem Dichter und Schriftsteller?

Er war ein leidenschaftlicher, "durch gebrannter" Jungspund. Ein frecher Träumer, ein gnadenlos Liebender, einer, den man sicherlich gerne zum Freund gehabt hätte.
ARD, MDR und SWR zeigen diesen jungen Menschen jetzt in einem Spielfilm so, dass wir mit ihm fühlen - ja, ihn verstehen können. Der Schauspielkünstler Matthias Schweighöfer (Soloalbum) ist aus einem ähnlichen Stoff - wie der Idealist unter den deutschen Dichtern - gewebt, weshalb er nicht Schiller spielte, sondern Schiller war.

camera Filmausschnitte aus "Schiller"

Weiteres Material zum Film (Filmbeschreibung, Bilder, Interviews und mehr) von der grandios entworfenen Seite schiller.ard.de, rund um die Person, sowie Veranstaltungen und Sendungen.

camera Videointerview mit Matthias Schweighöfer

Schiller: Mittwoch, 4. Mai, 20.15 Uhr, ARD

Dienstag, 19. April 2005

Henry Rollins: I want a reader

rollinsEs gibt bloß einen Menschen, der eineinhalb Stunden am Stück zu einer Wort schleudernden Teufelsmaschine wird, und alles Verquere dieser Welt, Bush-amerikanische und Mainstreamhafte in Grund und Boden stampft: Mr. Henry Rollins. Seines Zeichens Spoken Word Artist, Musiker und Schriftsteller.

Auf seiner DVD "Shock and Awe - Spoken Word Tour" beschießt er sein freudiges Publikum mit brachialen, unverfrorenen Herrlichkeiten, vor die der Freigeist von heute nicht mehr und weniger als nieder knien kann.

Schaut euch einfach den Videoclip an, den ich euch von der DVD extrahiert habe. (An dieser Stelle ein herzliches Fuck Off an die ganzen Billig-Videoconverter-Trial-Hersteller, durch die ich mich in vier Stunden durchgewühlt habe.)

camera AVI-File: 1:23 min / 2,5 MB

Montag, 11. April 2005

Daedalus & Icarus

Cum puer audaci coepit gaudere volatu
deseruitque ducem caelique cupidine tractus
altius egit iter. rapidi vicinia solis
mollit odoratas, pennarum vincula, ceras;
Tabuerant cerae: nudos quatit ille lacertos,
remigioque carens non ullas percipit auras,
oraque caerulea patrium clamantia nomen
excipiuntur aqua, quae nomen traxit ab illo.
At pater infelix, nec iam pater, Icare, dixit,
Icare, dixit ubi es? qua te regione requiram?
Icare dicebat: pennas adspexit in undis
devovitque suas artes corpusque sepulcro
condidit, et tellus a nomine dicta sepulti.



Da begann sich der Knabe des kühnen Fluges zu freuen, und verließ seinen Vater.
Von Himmelssehnsucht gezogen, stieg er noch höher hinauf.
Die Nähe der glühenden Sonne schmolz das duftende Wachs - das Band der Federn.
Schon war das Wachs zerflossen: Jetzt schwang er nur noch die nackten Arme,
aber sie fassten keine Luft, und sein Mund, der den väterlichen Namen rief,
wurde durch das blaue Wasser aufgenommen, das von ihm seinen Namen bekam.
Doch der unglückliche Vater, der kein Vater mehr war, rief: „Icarus! Icarus!
Wo bist du? Wo muss ich dich suchen, du lieber Icarus!"
Da sah er auf den Wellen Federn.
Und er verfluchte seine Kunst und barg im Grabe des Sohnes Leiche.
Und das Land, wo er ruht, wurd benannt nach dem Namen des Toten.

Metamorphosen des Ovid
Zum Bloggen angeregt durch einen Eintrag bei Samara.


Textquelle 1, Textquelle 2, Bildquelle
Übersetzung, der Leserlichkeit wegen, leicht verändert.

Montag, 21. März 2005

Hartes Studentenleben

Irgendwann geht auch mal die schönste Zeit vorbei nerven die Semesterferien. Dann treten einen die Professoren wieder an die Lernpulte ist man froh, wieder in die Uni zu dürfen. Na gut, studiert wird da auch nicht so richtig. Und weil wir schon nix gescheites lernen, haben wir uns auch heute Vormittag erst mal Prosecco hinter die Binde gekippt ganz doll auf das Semester vorbereitet. Schließlich darf man nicht aus der Übung kommen. So ein Urlaubs ähnlicher stressiger Unialltag muss ja auch irgendwie bewältigt werden, gell.

Freitag, 18. März 2005

Nachtrag zum Geburtstag

korn

Samstag, 5. März 2005

Wissenschaftsjournalismus – Die „Chronik“ eines Neubeginns

Die Fachhochschule Darmstadt startet im kommenden Wintersemester bundesweit den ersten Bachelorstudiengang für Wissenschaftsjournalismus. Die Ausbildung versucht den Spagat zwischen journalistischer Kompetenz und naturwissenschaftlichen Inhalten zu vermitteln. Ist das überhaupt sinnvoll? Werden solche Akademiker in der Berufswelt benötigt? Basierend auf einer Studie zum Berufsfeld Wissenschaftsjournalismus und Wissenschafts-PR gibt dieser Artikel eine Antwort.

Zum Artikel...

Freitag, 14. Januar 2005

Die Recherche im Weinglas

Von Laureen

(Dieser Kommentar war einfach so gut, dass ich ihm einen eigenen Eintrag geben musste. - Jan)

Morgens wird Zeitung gelesen für die Blattkritik.
Am späteren Morgen wird die Konkurrenz gelesen, damit der Redakteur weiß, wie er es hätte besser machen können.
Dann ist Mittagspause.
Nach der Mittagspause beginnt die Redaktionskonferenz.
Derweil rauschen aus den Agenturen die Nachrichten rein - das Blatt füllt sich von alleine.
Nach der Redaktionskonferenz werden die ausgewählten Themen gelesen.
Es ist Nachmittag - Zeit für etwas anderes als Kaffee - nun braucht der eine ein Bier, um alles ertragen zu können, der andere genehmigt sich einen Wein. Naja, die Kulturredaktion hält sich sowieso immer für besser, hier wird folglich Rotwein getrungen, an besseren Tagen Sekt. Die Politikredaktion und die Wirtschaftsredaktion halten sich dagegen mehr am Bierautomaten auf. Nur in der Sportredaktion fließt kein Alkohol. Die hocken vor dem Fernseher und verfolgen Live-Berichte...
Am späten Nachmittag wird Zeitung gemacht.
Am Abend - ca. zwei Stunden später - bricht alles in Hektik aus, der Chef vom Dienst rotiert.
Zu dieser Zeit wird richtig gearbeitet.
Dann der erste Andruck.
Jetzt wird nur noch Bier getrunken, sogar in der Sportredaktion. In der Kulturredaktion sind bereits die Lichter aus, alle sind unterwegs zu wichtigen Ereignissen wie Kinopremiere, Ausstellungseröffnung, Theaterpremiere. Da wird natürlich auch wieder getrunken, meist wie am Nachmittag Wein und Sekt, nur viel teuerer.

Samstag, 1. Januar 2005

...

syl


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Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
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Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

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