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Anti-PR einer PR-Agentur

Die Frankfurter Agentur WBCO Public Relations & Business Communications sucht dynamische Media Manager. Zum Aufgabengebiet gehört unter anderem das "Erstellen von journalistischen Texten" sowie ihre "Platzierung".

Irgendwie wie arm, dass PR-Agenturen sich immer selbst diskreditieren müssen. Es ist und bleibt unseriös PR-Artikel in der Presse unterzubringen, die nicht als Werbung gekennzeichnet sind. Und sowieso sind die Leser ja auch nicht blöd. Am Ende nehmen alle Schaden: die Agentur, die Zeitung und der Leser in seinem Vertrauen.
Pinkcat - 2010-03-18 11:52

Sorry Jan, ich muss mal wieder einen Einspruch schreiben.

Also erstmal - PR ist keine Werbung! PR-Agenturen liefern Journalisten Informationen, Themen und Fachtexte. Das ist natürich im Interesse von Unternehmen und Institutionen, aber auch im Interesse von Journalisten. Klar, es gibt auch viel Müll unter den PR-Meldungen, aber das liegt daran, dass sie oft nicht von Fachleuten geschrieben wurden.

1. PR Artikel sollten journalistisch geschrieben sein, um es dem Journalisten einfacher zu machen, aus der Mitteilung oder Info einen Artikel zu machen.

2. Wenn Journalisten PR-Mitteilungen 1:1 übernehmen und nicht gegenrecherchieren, liegt das am Zeitmangel der Journalisten und schadet eher dem Blatt als der PR-Agentur oder dem Unternehmen! Außer die Pressemitteilung war sehr gut. Ansonsten ist das Veröffentlichen von schlecht geschrieben PMs eher von den Journalisten unseriös (siehe Anzeigenblätter - die machen das nur und da steckt auch viel "Anzeigengemauschel" dahinter)!

3. Im Prinzip sind gerade Fachjournalisten (für Branchenhefte wie Automation, Servohydraulik, Handel etc.) äußerst dankbar, wenn man Ihnen gute Fachtexte liefert - die werden oft Hand in Hand von Unternehmen und Agentur geschrieben. Oft sitzen in den Fach-Redaktionen nämlich nur 1-2 Leute. Und die haben oft gar nicht die Zeit, alles selbst zu recherchieren. Klar kommen dabei auch Blätter wie Horitzont heraus, wo sich die komplette Branche immer schön selbst auf die Schulter klopft. Aber die Leser sind aus der Branche und wollen das in dem Fall genauso haben.

Das ist meine Erfahrung als PRlerin und Bloggerin. Und ich finde meinen Job nicht unseriös. Der Journalist hat meiner Meinung eine Filterfunktion für seine Leser. Ich freue mich 1000 Mal mehr über einen guten und kritischen Artikel, der aus einer PM von mir gemacht wurde, als wenn mein Text 1:1 übernommen und nur das Kürzel des Journalisten druntergesetzt wird. Trotzdem habe ich den Anspruch, dass der Text 1:1 übernommen werden kann, weil dann Journalisten auch mal anrufen, nachhaken oder Interviewtermine vereinbaren wollen. Und von daher finde ich nichts Verwerfliches an der Stellenanzeige.
Pinkcat - 2010-03-18 12:06

Ach ja, "Platzieren" heißt in der PR nicht "Schalten" sondern bedeutet, dass man PR-Mitteilungen an Redaktionen schickt oder in Redaktionen anruft und fragt, ob Interesse an einem Thema besteht. Hat nix mit Geld für Veröffentlichung zu tun! Außer bei so Sonntagsblättchen, da heißt es oft von Unternehmen "wir schalten ne Anzeige, dafür schreibt ihr was über uns".
7an - 2010-03-18 21:04

so wie du es beschreibst, sollte es sein. und wenn du sagst, dass "platzieren" von journalistisch geschriebenen pr-texten nur das anbieten an redaktionen heißt, dann muss ich meine kritik zurückziehen. aber "platzieren", das musst du zugeben, hat schon ein besonderes geschmäckle. am ende muss natürlich der journalist die letzte instanz sein, aber ich frage mich schon, wie intensiv manche pr-agenturen nicht doch versuchen, mit halbseidenen manövern PR zu platzieren. im schlimmsten fall geht es soweit, dass ein freier journalist, der dann natürlich die schuld trägt, gekauft wird und seine artikel auf PR aufbaut. da sprechen wir natürlich von schwarzen schafen unter den agenturen und unter den journalisten, aber sie existieren.

PR als solche ist zweifelsohne nichts schlechtes. und journalisten sind natürlich auf sie angewiesen. vor allem auf die unternehmenskommunikationsabteilungen.

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