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persönliches

Montag, 7. Januar 2013

Nach Italien?

Turin
Turin. Foto: Jan Söfjer

Es ist die letzte Nacht in Italien, doch es wird immer schwerer sich dem Land zu entziehen. Morgen geht es wieder zurück nach Deutschland - direkt nach Hannover, wo ich meine vorerst letzten beiden Tage an der Hochschule Hannover unterrichten werde (Weblogs und Social Media). Vielleicht werde ich bald öfter zwischen Italien und Deutschland pendeln.

Nach vier Jahren in Deutschland zieht es meine Freundin zurück in ihr Heimatland. Noch ist sie im Volontariat und alles nur eine Idee - aber eine nachdrückliche.

Anfangs scheute ich den Gedanken. Ich spreche nicht mal Italienisch, nur eine Handvoll Wörter und Sätze. Aber so mühsam es auch sein mag: Sprachen lassen sich lernen - erst Recht, wenn man in einem Land lebt. Meine Sorge war oder ist vielmehr, ob ich als freier Journalist in Italien über die Runden kommen werde. Recherchen in Deutschland würden wegen der Flüge schwieriger, selten. Anderseits schreibe ich den größeren Teil meiner Geschichten nach Telefon-Recherchen. Das würde nicht wegbrechen. Es würde aber ein neues Feld hinzukommen: die Italien-Korrespondenz. Ein bisschen Nachfrage sollte da vorhanden sein. Nich einmal Spiegel Online hat einen festen Korrespondenten im Land.

Und Turin, die Stadt würde es wohl werden, ist eine wirklich außerordentlich tolle, kulturelle. Vielleicht ein bisschen eine Mischung aus Leipzig und Wien. Und wenn ich überlege: Was für Perspektiven habe ich eigentlich in Deutschland? Überschaubare auf jeden Fall. Da könnte so ein Schritt ganz neue Tore öffnen.

Donnerstag, 12. März 2009

Der 11. März

Es ist merkwürdig meinen Geburtstag verbunden mit einem Amoklauf in der Zeitung zu sehen. Der 11. März 2009. Winnenden.

Anderseits gibt es vieles, das an einem 11. März geschehen ist. Ein paar Beispiele:

11. März 2004: Bei einer Serie von Bombenanschlägen auf Züge in Madrid sterben 191 Menschen.

11. März 1544: Der italienischer Dichter Torquato Tasso wird geboren.

11. März 2002: Marion Gräfin Dönhoff, die Herausgeberin der Zeit, stirbt.

11. März 1702: Die erste englischsprachige Tageszeitung The Daily Courant erscheint in London.

11. März 1867: In Paris wird die französische Erstversion von Giuseppe Verdis Grand opéra Don Carlos nach dem gleichnamigen Theaterstück von Friedrich Schiller uraufgeführt.

Mittwoch, 11. März 2009

Ein Abend im März

Mein Geburtstags-Mitbringsel für euch. Wünsche allen ein schönes Jahr. Macht was draus!

Donnerstag, 8. Januar 2009

Die Welt der Rockerclubs

Wenn die „echten“ Rocker, die Vollmitglieder, feierten, mussten die Hang Arounds Essen kochen, Getränke ausschenken und die Autos vorfahren. Wer seine Freundin dabei hatte, musste sie als „Ficke“ jedem „Member“ überlassen. Manchmal gab es was auf die Schnauze. Einfach so. Mit 17, 18 habe oft mit Rockern abgehangen*. Der Vater meines damaligen besten Freundes war Vize-Präsi eines Motorcycle Clubs - kurz MC, und wer sich so nennt bzw. das in der Szene beantragt, muss die Regeln der Rockerwelt akzeptieren.

Es war ein kleiner Verein auf dem Dorf. Es waren einfache, ehrliche Männer, manche waren verheiratet. Bürgerliches Leben. Trotzdem war es aufregend.

Ich war in der Zeit bei einigen Rockerfeiern mit dabei gewesen. Besäufnisse und Striptease-Tänzerinnen gefallen einem in dem Alter meist besonders. Und natürlich habe ich auch den Respekt bewundert, den die Kuttenträger bekommen haben. Der Präsident, ein kleiner aber kräftiger Typ mit Vollbart und langen Haaren, hat einmal ein gewaltiges Messer auf einer Feier bei einem befreundeten Club gezogen und damit rumgefuchtelt, nur weil einer seine Freundin angerempelt hatte. Blut floss nicht. Die Jungs hatten auch keine Lust auf große Gewalt. Einer arbeitete sogar beim Bundesgrenzschutz.

Irgendwann gab es jedenfalls Ärger mit einem anderen Club - einem größeren, gewaltbereiteren. Überfälle folgten. Ein paar von den Leuten, mit denen ich abgehangen habe, sollen einmal in einem Auto angegriffen worden sein, während die anderen Rocker mit Baseballschlägern die Scheiben eingeschlagen haben.

Ich erinnere mich auch an eine Situation, die wirklich gefährlich hätte werden können. Es war eine Riesenparty auf einer Wiese neben einem Segelflugplatz. Zelte, Grillbuden, leichtbekleidete Frauen, das ganze Programm. Es war nachts, die Feier war so gut wie gelaufen, da erschienen Motorräder. Dutzende. Alle reihten sich vor uns auf - eine lange breite Front. Dunkle Gestalten, die an ihren Gashähnen drehten. Die Rocker, mit denen ich da war, zogen ihre Metallschlagstöcke. Ich und mein Kumpel sollten im Zelt verschwinden. Wir blieben stehen. Nach ein paar Minuten der Einschüchterung zog die andere Gang ab.

Einige Zeit später löste sich "mein" MC auf. Niemand wollte sich in diese Spirale der Gewalt begeben. Niemand wollte auf ewig in Furcht leben.

* Nicht zu verwechseln mit Hang Around

Dienstag, 16. September 2008

Das Ende meiner Automobil-Ära

Zehn Jahre. Genauer 9 Jahre und 11 Monate bin ich Auto gefahren. Am 16. Oktober 1998 war ich zum ersten Mal alleine in meinem Auto, einem alten roten Opel Kadett, unterwegs. Ein guter Wagen. Bin viel mit ihm rumgekommen. Zum Beispiel war ich mit dem Opel zum ersten Mal in Darmstadt, um mich an der Uni einzuschreiben. 2004 ist er mir dann unter den Fingern zerfallen. Ein Händler hat ihn nur noch für lau genommen.

Aber ich hatte Glück. Ein entfernter Großonkel wurde zu alt fürs Fahren und hat mir seinen Audi 80 vermacht. Eine wirklich dicke Karre. Schön zum Cruisen. Zwei-Liter-Maschine, 120 PS. War mir ein treues Gefährt. Eben habe ich den Audi verkauft. Ein neuer Wagen wird nicht folgen. Zum ersten Mal seit zehn Jahren, zum ersten Mal seit ich meinen Führerschein habe, besitze ich kein Auto mehr. Und es ist gut so. Obendrein bin ich mobiler denn je.

Eigentlich habe ich das Auto nur noch benötigt, um, wenn das Wetter ungemütlich war, zum Training zu fahren und um Bierkisten zu transportieren. Aber dafür alleine rechnet sich ein Auto schwerlich. Vor allem, wenn teure Reparaturen anstehen.

Es ist ein wenig kurios. Die ganzen Jahre als Schüler und Student habe ich ein Auto besessen. Und eine eigene Wohnung. Und jetzt nach dem Studium habe ich darauf keine Lust mehr. Andere werden bürgerlicher und investieren in Materielles. Ich nehme davon Abschied.

Dienstag, 9. September 2008

Die Zeit der Abschiede beginnt

Das Klavier ist weg. Vorhin haben sie es abgeholt. War 'n gutes Gefühl. Aber trotzdem kommt mir die Wohnung jetzt so leer vor. Sei's drum. Das Auto verschwindet auch die Tage. Kein Bock mehr auf Reperaturen, Steuer und den ganzen Mist. Weg mit den bürgerlichen Geldverschlingern. In der Tat habe ich auch, als das Klavier abgeholt wurde, ein gutes Lüftchen Freiheit geschmeckt. Es bahnen sich ganz neue Zeiten an und es ist, als erwache man aus einem langen Winterschlaf und erkenne erst wieder, was man eigentlich für ein Mensch war. Und dennoch. Wenn man dann wieder manchen Morgen in der Bahn sitzt, ist man froh, dass das Leben geregelt ist und man sich gemütlich in seinem Trott ausruhen kann (der aber eigentlich das genaue Gegenteil und vor allem nicht gemütlich ist). Wagt man es aber nur einmal, kurz diese Pfade zu verlassen, jagt das Leben mit schreiender Freude in einen hinein. Carpe Diem!

Sonntag, 30. März 2008

Heute mal Spießer

Jetzt sitzen diese beiden Kinder direkt vor meinem Balkon im Auto. Man darf da überhaupt nicht stehen. Das ist nur ein größerer Fußweg. Ein Wendekreis zum Ausladen von Einkäufen. Aber das ist nicht der Punkt. Da ist dieses Pärchen. Ich höre nur das Mädchengegacker, das durch das offene Schiebdach dringt.

Er bringt sie nach Hause in seinem dicken BMW. Und dann steht er eine Stunde vor meinem Balkon, so dass ich mich nicht draußen hinsetzen kann, weil es mich nervt, wenn mich Leute anschauen können, während ich da sitze. Ich kann mich nicht einmal drinnen konzentrieren.

Der Bereich vor meinem Balkon ist quasi mein erweiterter persönlicher Raum. Alles, was dort passiert, bekomme ich mit - selbst wenn Tür und Fenster geschlossen sind, hört man alles, weil das Glas so dünn ist. Wenn sich Omas sonntagmorgens ne halbe Stunde unterhalten, wache ich auf. Es reicht aber auch, wie jetzt eben, wenn einfach nur jemand in seinem Auto sitzt.

Und weil das nicht reicht, hat eben mein Drucker gezickt. Er zickt immer noch. Sagt nach drei Seiten: "Papierstau", obwohl da überhaupt kein Stau ist. Danach zieht er 500 Blätter durch. Entweder nur so oder er druckt ne kryprische Zeile auf jeden Bogen. Eben war ich kurz davor, das Scheißding vom Balkon auf die Scheiß-Straße zu schmeißen - beziehungsweise in den Scheiß-BMW. Zwei Probleme weniger. Zumindest für einen winzig kleinen Augenblick.

Update: Und so hätte es in der Zeitung gestanden: siehe Kommentare.

Mittwoch, 12. März 2008

In Gedenken an einen besonderen Tag

Geburtstage sind komische Tage. Besondere. Natürlich. Und immer denkt man, es wäre nicht so. Wie soll man sich auch fühlen? Und doch ist da diese innere Würde. Und auch die Freude, wenn andere an einen gedacht haben - und plötzlich - in einem Sekundenbruchteil - ändert sich alles, nur ein Rutschen des Zeigers, ein unmerkliches Flackern der Digitaluhr und der ganze Zauber ist vorbei. Und da merkt man erst, wie einmalig der Tag war. Es bleibt Bedauern. Wer hat das Recht, diesen Tag zu beenden außer man selbst? So still und würdevoll ist er verschwunden. Was bleibt, ist ein Rest des Glanzes. Sowie: das Versprechen einer neuen Zeit.

Dienstag, 11. März 2008

Die neue Zeit

Unter meinen Füßen wächst ein eigener Weg. Das unentdeckte Land wartet fernab aller Pfade.

Sonntag, 18. November 2007

Treibholz

Morgen gehts nach England. Nach Coventry zur Warwick University. Die veranstalten dort einen Tag der Offen Tür für Post-Grad-Studiengänge - also Master und PhD. Möchte mir das einfach mal ansehen. Bin doch ziemlich aufgeregt. Und mein überarbeiteter Zustand macht es nicht besser. Doch eigentlich wünsche ich mir gerade einfach nur ein Zuhause. Mit Freunden, großer Family, alle auf einem Fleck, viel Ruhe, Herdfeuer und gebraucht werden. Wisst ihr, was ich meine?


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