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Bloggen ist nicht anonym

Ist doch schlimm, wenn Blogger einen auf heimlich machen. Was sollen diese anonymen Blogs, wo ich bestenfalls das Geschlecht des Schreibers erfahre? Das Web 2.0 lebt von Authentizität. Der Medienphilosoph Mike Sandbothe schrieb einmal: "Im Internet weiß niemand, dass du ein Hund bist." Genau diese frühe Phase des Webs ist aber vorbei. Es gibt dafür zu viele interessante Menschen mit realen Geschichten im Netz. Menschen, die etwas von sich preisgeben. Selbst ein zweites "Lonely Girl" dürfte es schwer haben. Was soll ich also mit einem Blog, bei dem ich nichts entscheidendes über seinen Betreiber erfahre?
Matthias Gerhards - 2007-05-27 00:44

Das stimmt, Wobei eine reale Geschichte nicht immer eine wahre Geschichte sein muss.
Raine - 2007-05-27 13:43

Ja, ich finds es vor allem total langweilig, solche Blogs zu lesen. Man muss ja nicht direkt Fotos hochladen oder sämtliche Daten preisgeben. Aber so ein bißchen Persönlichkeit sollte so ein Blog schon haben.
chuck - 2007-05-27 14:29

Generell will man wissen, wer da schreibt, klar. Aber es gibt gute Gründe, auf allzu detaillierte Angaben zu verzichten - denk an jene, die über ihren Job bloggen und selbigen nicht verlieren wollen. Ansonsten gibt es für die relevanten Infos ein Impressum. Sachen wie Alter, Familienstatus oder Wohnort muss ich dann allerdings wirklich nicht wissen, um jemanden gut oder schlecht zu finden. Web2.0 ist kein Digitalstriptease, über den Grad an preisgegebener Privatsphäre kann immer noch jeder selbst entscheiden. Den Bumerang kann's ganz schnell mal geben, wenn du beim Einstellungsgespräch gefragt wirst, warum du im StudiVZ denn in der Gruppe "Wir saufen nur an Tagen die mit "g" enden. Und Mittwochs" bist.
7an - 2007-05-27 15:50

ein arbeitgeber der sowas fragt, macht sich lächerlich. okay, diese gruppe war vielleicht nicht das beste beispiel und beim vz weiß eh jeder, dass es klamauk ist, aber du hast natürlich schon ein wenig recht. bloggen ist immer eine gratwanderung, wenn man persönlich bloggen möchte. wobei das noch geht. problematischer wird es, wenn leute wie ich persönliches mit beruflichem vermischen. auf der einen seite kommentiere ich auch hier und da die medienlandschaft oder verweise auf artikel, die ich geschrieben habe - nutze mein blog also eher professionell/beruflich - auf der anderen seite lohnt es sich nicht dafür ein eigenes blog aufzumachen, weshalb ich das persönliche ins selbe blog schreibe. manchmal heikel.

um aber auf das kernthema zurück zu kommen: ich brauche gar keine detaillierten infos. ich mags nur einfach nicht, wenn ich ein blog anwähle und nirgendwo auch nur einen satz über den blogger finde. ich möchte einfach ein ungefähres bild von den menschen bekommen - ohne erst 50 einträge zu lesen. und abschließend: man sollte mehr die chancen denn die risiken des web 2.0 sehen. man kann doch selber bestimmen, welches bild, man von sich im netz erzeugen möchte. auch für einen potenziellen arbeitgeber kann das hilfreich sein, wenn er auf dem blog oder im profil des bewerbers surft und sich denkt: cooler typ. denn wenn er denkt, wasn trottel, dann werden wohl beide schwerlich miteinander warm bzw. würden wohl kaum miteinander warm werden, hätte der chef keine derartigen infos gehabt.

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