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Vanity Fair - eine Kritik

Da stand ich so am Bahnhof und dachte mir: "Hä, Tempo gibt's doch erst in zehn Jahren wieder." Aber nein, es ist der neue Quelle-Katalog des Journalismus: die Erstausgabe der deutschen Vanity Fair.

Beim Tempo-Heft störte mich schon der Umfang von über 300 Seiten, aber mei, es war halt so ein Sonderding, was früher mal cool war. Mittlerweile liegt die Tempo seit Wochen bei mir auf der Fensterbank und ich habe nicht eine einzige Geschichte ganz gelesen. Denn eigentlich sind die ganzen Tempo-Storys redundant. Und weil die Macher dieses Heftes schlau waren, haben sie nur eine Ausgabe produziert und das Stöckchen an Vanity Fair weiter gegeben. Doch was soll das deutsche Heft dieser mehr oder minder legendären amerikanischen Zeitschrift nun sein?

Zuerst einmal ist es zu dick und zu schwer, um lässig drin lesen zu können. Würde aber auch nicht klappen, denn den journalistischen Inhalt findet man unter all der Hochglanz-Werbung nicht. Alleine zwischen dem Doppelcover und dem Editorial kommen 15 ganzseitige Anzeigen. Für die "Topstory" hat Michel Friedmann eine Reportage "hinter den feindlichen Linien" der NPD gemacht - ein Treffen mit deren Vorsitzendem Voigt. Ex-Kokser Friedmann, der ja auch noch Jude ist, plaudert mit dem "Chef der Rechten", soso. Scharfe Geschichte. Die ganzen übrigen Artikel boten auch keinen Kaufreiz. Kurzum: Das Heft war mir den einen Euro Startpreis nicht wert.
kafkaesk - 2007-02-07 23:57

15 doppelseitige Anzeigen? in der amerikanischen ausgabe sind am anfang mehr als doppelt soviele anzeigen durchzublättern. ;)
7an - 2007-02-07 23:59

nein, es waren 15 einseitige anzeigen. und es ist nicht weniger nervig, nur weil die amerikaner noch schlimmer sind.
mgp - 2007-02-08 12:33

danke fürs probelesen
werde nun auch zukünftig sicheren schritts an dieser zeitschrift vorbeigehen
bateman - 2007-02-09 10:44

Fazit: wenig "Life", wenig "Style" und sonst auch nichts?!
7an - 2007-02-09 14:54

doch: viel tamtam und großes gerede.
bateman - 2007-02-09 14:57

Genau wie in der Politik.
7an - 2007-02-09 15:03

ein heft für politiker also? wohl nicht (auch wenn vanity fair das gerne hätte), denn die haben bereits genug von ihrem eigenen getöse.

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