Karl Grobe, Redakteur a. D. der Frankfurter Rundschau,
schreibt in einem Leitartikel: "Der Beschluss, sich nicht am Krieg [in Libyen] zu beteiligen, ist und bleibt richtig. [...] Da schwingt die Einsicht mit, was der nun zehnjährige Krieg in Afghanistan bewirkt hat."
In Afghanistan sind allerdings die USA eingefallen, weil sie sauer auf die Taliban waren, auf Gaddafi ist der Westen nicht sauer, er ist empört über ihn. Die Afghanen haben auch nicht selber versucht, ihr Land zu befreien. Und wer sagt, dass nach einer deutschen Beteiligung in Libyen die Bundeswehr zehn Jahre dort stationiert sein müsste? Das eine muss eben nicht zum anderen führen. Das denken nur Menschen ohne Rückgrat. Und wo ist der Vergleich? Gibt es Taliban in Libyen? Der Einsatz ähnelt wohl eher dem Kosovo-Einsatz.
Die schwarz-gelbe deutsche Regierung geht mal wieder den butterweichen Weg, bloß keinen Ärger einhandeln. Wieso glaube ich, dass selbst eine grüne Regierung anders entschieden hätte? Die Weltgemeinschaft kann froh sein, dass Sarkozy Haltung hat. Man kann viel an ihm kritisieren, aber in diesen Tagen, steht er für die einstige Größe Frankreichs. Deutschland hingegen wird zum Spott seiner selbst und der Werte, die es so hochhält. Ich schäme mich für meine Regierung.
Nachtrag: 17.10 Uhr: Frankreich verteidigt mit Kampfjets die Stadt, viele andere Länder wollen auch helfen. Deutschland schaut zu. Vielleicht besser so, sonst lässt ein deutscher Oberst am Ende wieder Bomben auf Tanklastzüge und 100 Zivilisten fallen.