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Mittwoch, 29. August 2007

Über die Arbeit und die Achtung vor sich selbst

Auf ZDF läuft gerade 37°, die Reportagesendung. Thema: "Willkommen in der Wirklichkeit - Der erste richtige Job:
Vom Einstieg ins Berufsleben".

Merkwürdig zu sehen, wie andere Leute - ein Assistenzarzt, eine Hotelfachfrau und eine PR-Volontärin - in den Beruf starten. Jeder möchte sich wahrscheinlich selbst verwirklichen und der Beruf gehört dazu - egal in welcher Form man ihn ausübt und wie man Arbeit definiert. Aber, ich weiß nach wie vor nicht, was ich von diesem "Jetzt-gehörst-du-zur-Firma" halten soll. Dieses Anpassen und Einfügen. Seltsam. Eigentlich sollte der Mensch sich so entfalten wie er ist und sich nicht in eine Rolle einfügen. Das Wort sagt es ja schon: eine Rolle. Es ist wohl die Kunst, es hinzubekommen, dass diese Rolle identisch mit dem eigenen Charakter ist, was natürlich nicht heißen kann, den Charakter anzupassen.

Ich hatte bei meinem Berufseinstieg wirklich Glück. Alleine schon, weil ich gar nicht von Berufseinstieg reden möchte. Ich sehe es eher als Job. Im Sinne von Nebenjob. Nagut, ich bin ja auch "nur" freier Angestellter, freier Redakteur und natürlich kann ich auch noch für andere Redaktionen arbeiten oder ganz andere Jobs machen. Aber es hat die Sache sehr vereinfacht, dass ich so reingerutscht bin, reingerutscht wurde. Ich hatte nie das Bewusstsein, dass DAS ist jetzt meiner ster Job, mein erster richtiger Tag im Berufsleben ist, und es war verdammt gut. Es war ein bisschen so, wie wenn man in der Schule eine Hausarbeit abgibt und der Lehrer hinterher sagt, das sei die Klassenarbeit gewesen und man hätte bestanden. Whatever. Meine Botschaft ist: Definiert euch nicht über euren Job, und schon gar nicht über euren Arbeitgeber. Schön, wenn man das kann, schön, wenn alles Spaß macht. Aber im Kern, ist immer das eigene Ich, die eigenen Persönlichkeit das Entscheidende, das große Ganze. Es ist ein Deal zwischen Mensch und Arbeitgeber - ein Deal auf Augenhöhe, immer.

Ach lauschen wir lieber ein wenig Jack Kerouac. Obwohl ich finde, dass er ein wenig unglücklich in dem Clip aussieht. Ich glaube, diese Fernsehöffentlichkeit hat ihm gar nicht behagt. Man schaue sich im Vergleich an, wie entspannt und sympathisch er auf diesem Bild (unten links) - geschossen von einem Fotografen der legendären Fotoagentur Magnum - aussieht.



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