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Donnerstag, 17. Mai 2007

Nur zu reisen reicht nicht

Ein Kumpel von mir meint immer, wenn ich etwas besonderes mache, dann muss es wirklich besonders sein. Wenn ich also reisen wollen würde, müsse es DIE Reise sein. Er hat damit nicht ganz unrecht.

Ich denke in letzter Zeit viel über das Reisen nach und was reisen für mich bedeutet. So wirklich weiß ich es nicht. Ich weiß nur, dass ich schnell unzufrieden sein kann und mir vieles nicht gefällt - ganz generell gesprochen.

Reisen also. Jeder reist. Zu reisen ist heutzutage eine inflationäre Tätigkeit. Scheiß egal, wo es hingeht. Es ist nichts besonderes mehr. Wie viele Studenten waren wohl schon in Südostasien? Wie viele in Australien? Wie viel in Lateinamerika? Alles kalter Kaffee.

Man sagt, man reist nicht, um die Welt sondern um sich selbst zu erkunden. Anderseits muss man eben dafür auch nicht zwangsweise in die Ferne. Und was, wenn man sich nicht mehr großartig selbst erkunden muss?

Es würde mir nichts bringen, einfach irgendwo hin zu fliegen und dann ein wenig zu backpacken. Man mag ein paar schöne Orte sehen, ein paar nette Tage und Wochen haben und viel Geld ausgeben. Bringt mich das als Mensch weiter? Ich denke, nicht wirklich. Es mag sich übertrieben anhören, aber ich habe viel Fantasie und ich muss nicht alles selber erlebt haben, um daraus lernen zu können, um dadurch menschlich weiter zu kommen. Ganz egal, worum es sich handelt. In der Wissenschaft ist diese Lernmethode sogar bekannt. Mediale Informationen können reale, soziale Informationen ergänzen (vgl. Cantor/Mischel 1979). Und heutzutage ist doch alles medial gegenwärtig. Tausend Berichte, tausend Erzählungen. Es gibt keine unentdeckte Welt mehr da draußen.

Somit braucht es wirklich einen ganz besonderen Aspekt für eine Reise. Ein bisschen verwegen muss es schon sein. Abenteuerlich. Und auch halb ungeplant. Vielleicht wache ich ja eines morgens auf, packe ein paar Kleinigkeiten in eine Tasche und gehe einfach los, einfach so. Irgend wo hin. Okay, es ist nur eine abstruse Idee, aber es wäre doch vielfach spannender, als irgend so einen dämlichen Tripp zu machen. Ich brauche nur irgend einen Zauber, eine Einflüsterung, ich brauche das Gefühl, dass etwas ganz besonderes auf mich wartet und dass es sich irgend wie realisieren lässt ... ich wäre sofort dabei.

Literaturhinweis: Cantor, N. & Mischel, W. (1979). Prototypes in person perception. In L. Berkowitz (Ed.), Advances in experimental social psychology (Vol. 12, pp. 3-52). New York: Academic Press.

Selbst ist der Meister

Super. Ich möchte gerade für mein Diplom noch schnell ein kleines Kapitel über (Online-) Jugend-Feuilleton schreiben und habe das mal schnell gegoogelt. Was finde ich auf Platz 3? Mein eigenes Blog. Sehr witzig!

Futter!

Gibt doch nix Schöneres, als wenn der Kühlschrank wieder proppevoll ist. Kühlschrank: voll, Schubladen: voll, Eisfach voll, Getränkekisten: voll. Super! Musste auch nur sechs mal vom Auto in die Wohnung gehen, um alles rein zu tragen. Komme was wolle. Ich bin versorgt!


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