Brandbriefe gegen Pocher
Man muss etwas tun. Anbei die Mails, die ich geschrieben habe, um der Union von Pocher und Schmidt entgegen zu wirken.
Die erste Mail ging an den Programmdirektor der ARD, Günter Struve - und in abgewandelter Form auch an Reinhard Grätz, den Vorsitzenden des WDR-Rundfunkrats.
Sehr geehrter Herr Struve,
Sehr geehrte ARD-Programm-Direktion,
Ich möchte mich mit der Bitte an Sie wenden, die geplante Aufnahme von Herrn Oliver Pocher in die Harald Schmidt-Show zu überdenken. Laut Landesrundfunkgesetz hat die ARD den so genannten öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen. Er soll garantieren, dass das Programm eine seriöse ausgewogene Mischung aus Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung bietet. Herr Pocher steht mit seiner bisherigen Art der medialen Selbstinszenierung in Widerspruch dazu.
Es wäre Schade, wenn sich die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland mit dem Engagieren von Herrn Pocher zu Teilen dem Anspruch beraubt, dem sie sich seit der Gründung verschrieben hat.
In heutigen Zeiten bedeutet Pressefreiheit nicht mehr so sehr, sich politisch frei äußern zu können, sondern vielmehr, eine gesellschaftskritische Stimme in Zeiten medialer Verdummung und Quotenhörigkeit zu sein. Die gebührenfinanzierten Sender sollten in dieser Hinsicht ein Leuchtfeuer sein, an dem sich die kritische bundesdeutsche Presse ausrichten kann.
Ich hoffe, meine Bedenken nachvollziehbar erläutert zu haben. Mehr vermag ich nicht zu tun. Weise und charaktervolle Entscheidungen mögen andere treffen.
Hochachtungsvoll
Jan Söfjer
Die zweite Mail ging an Harald Schmidt selbst:
Sehr geehrter Herr Schmidt,
Wenn es einen gesellschafts- und medienkritischen Feuilletonisten im deutschen Fernsehen gibt, dann sind Sie das. Doch nun ereilte die Bastion der letzten deutschen, anspruchsvollen Zuschauer die Nachricht, sie würden ab Herbst mit Herrn Oliver Pocher gemeinsam Ihre Sendung moderieren. Natürlich muss man da als Zuschauer keine Bedenken haben, dass Herr Pocher Sie ernsthaft in seinen Schatten manövrieren könnte. Soviel Charakter wird er in diesem Leben schwerlich noch erreichen können. Doch alleine die reine Infiltration in das Herz der deutschen TV-Kritik, die Infiltration Ihrer Sendung, Herr Schmidt, verdirbt eben dieser den Charakter aufs Schlimmste. Es ist der Todesstoß des Unterschichtenklamauks, der Triumph der Egalität über den Respekt.
Herr Schmidt, vielleicht mag es sein, dass Sie die Verantwortung für die Mitarbeiter ihrer Produktionsfirma abhält, zu sehr der Linie zu folgen, die Sie seit Jahrzehnten im deutschen Fernsehen folgen. Doch Bedanken Sie, dass der Schaden, der eine Union mit Herrn Pocher anrichten würde, irreversibel wäre. Es gibt immer eine Alternative. Und wenn die ARD nicht erkennen mag, in welch Dilemma sie sich begibt, dann, lieber Herr Schmidt, reden Sie doch einmal mit Arte, dem allerletzten Kämpfer für Kultur im Fernsehen.
Mit freundlichsten Grüßen
Jan Söfjer
Nachtrag von 15:39 Uhr: Irre, Grätz schreibt zurück, er werde sich an die WDR-Intendantin wenden.
Auch, wenn nichts bei rumkommen sollte, ich finde, es ist alleine schon gut, Verantwortlichen bewusst zu machen, dass kritische Stimmen da sind und diese sich engagieren. Genauso wie damals, als ich für die Medienseite der Süddeutschen Zeitung eine Medienkritik über die Stern-Serie über käufliche Schönheit geschrieben habe bzw. schreiben wollte und mich in der Angelegenheit auch an die Stern-Chefredaktion gewandt habe. Letztlich habe ich zwar das Thema fallen gelassen, weil es eine zu schmale Gratwanderung war bzw. weil es der SZ zu heikel war, aber es ist dennoch gut gewesen durch das Erbitten einer Stellungnahme Präsenz zu zeigen.
Die erste Mail ging an den Programmdirektor der ARD, Günter Struve - und in abgewandelter Form auch an Reinhard Grätz, den Vorsitzenden des WDR-Rundfunkrats.
Sehr geehrter Herr Struve,
Sehr geehrte ARD-Programm-Direktion,
Ich möchte mich mit der Bitte an Sie wenden, die geplante Aufnahme von Herrn Oliver Pocher in die Harald Schmidt-Show zu überdenken. Laut Landesrundfunkgesetz hat die ARD den so genannten öffentlich-rechtlichen Auftrag zu erfüllen. Er soll garantieren, dass das Programm eine seriöse ausgewogene Mischung aus Information, Bildung, Kultur und Unterhaltung bietet. Herr Pocher steht mit seiner bisherigen Art der medialen Selbstinszenierung in Widerspruch dazu.
Es wäre Schade, wenn sich die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland mit dem Engagieren von Herrn Pocher zu Teilen dem Anspruch beraubt, dem sie sich seit der Gründung verschrieben hat.
In heutigen Zeiten bedeutet Pressefreiheit nicht mehr so sehr, sich politisch frei äußern zu können, sondern vielmehr, eine gesellschaftskritische Stimme in Zeiten medialer Verdummung und Quotenhörigkeit zu sein. Die gebührenfinanzierten Sender sollten in dieser Hinsicht ein Leuchtfeuer sein, an dem sich die kritische bundesdeutsche Presse ausrichten kann.
Ich hoffe, meine Bedenken nachvollziehbar erläutert zu haben. Mehr vermag ich nicht zu tun. Weise und charaktervolle Entscheidungen mögen andere treffen.
Hochachtungsvoll
Jan Söfjer
Die zweite Mail ging an Harald Schmidt selbst:
Sehr geehrter Herr Schmidt,
Wenn es einen gesellschafts- und medienkritischen Feuilletonisten im deutschen Fernsehen gibt, dann sind Sie das. Doch nun ereilte die Bastion der letzten deutschen, anspruchsvollen Zuschauer die Nachricht, sie würden ab Herbst mit Herrn Oliver Pocher gemeinsam Ihre Sendung moderieren. Natürlich muss man da als Zuschauer keine Bedenken haben, dass Herr Pocher Sie ernsthaft in seinen Schatten manövrieren könnte. Soviel Charakter wird er in diesem Leben schwerlich noch erreichen können. Doch alleine die reine Infiltration in das Herz der deutschen TV-Kritik, die Infiltration Ihrer Sendung, Herr Schmidt, verdirbt eben dieser den Charakter aufs Schlimmste. Es ist der Todesstoß des Unterschichtenklamauks, der Triumph der Egalität über den Respekt.
Herr Schmidt, vielleicht mag es sein, dass Sie die Verantwortung für die Mitarbeiter ihrer Produktionsfirma abhält, zu sehr der Linie zu folgen, die Sie seit Jahrzehnten im deutschen Fernsehen folgen. Doch Bedanken Sie, dass der Schaden, der eine Union mit Herrn Pocher anrichten würde, irreversibel wäre. Es gibt immer eine Alternative. Und wenn die ARD nicht erkennen mag, in welch Dilemma sie sich begibt, dann, lieber Herr Schmidt, reden Sie doch einmal mit Arte, dem allerletzten Kämpfer für Kultur im Fernsehen.
Mit freundlichsten Grüßen
Jan Söfjer
Nachtrag von 15:39 Uhr: Irre, Grätz schreibt zurück, er werde sich an die WDR-Intendantin wenden.
Auch, wenn nichts bei rumkommen sollte, ich finde, es ist alleine schon gut, Verantwortlichen bewusst zu machen, dass kritische Stimmen da sind und diese sich engagieren. Genauso wie damals, als ich für die Medienseite der Süddeutschen Zeitung eine Medienkritik über die Stern-Serie über käufliche Schönheit geschrieben habe bzw. schreiben wollte und mich in der Angelegenheit auch an die Stern-Chefredaktion gewandt habe. Letztlich habe ich zwar das Thema fallen gelassen, weil es eine zu schmale Gratwanderung war bzw. weil es der SZ zu heikel war, aber es ist dennoch gut gewesen durch das Erbitten einer Stellungnahme Präsenz zu zeigen.
7an - 2007-05-15 01:28
also erstmal finde ich es klasse dass du aktiv bist. fast alle regen sich immer auf und keiner macht was, das u-bahn prinzip halt -.- (https://gitane.twoday.net/stories/3460562/#3461258).
falls du antwort bekommst, bitte unbedingt reinstellen, interessiert mich sehr