header_neu

Jazz noir

Der Klavierspieler webt warme Töne, die sacht um die Konversationen der Gäste herum gleiten. Hölzerne Dielen und die fleckige Decke glänzen im Kerzenlicht. München noir.

Der Tempranillo ist gut, doch leider schweigsam. Oh Einsamkeit. Ich würde mich gerne in eine gemütliche, dunkle Ecke legen - außerhalb der Wahrnehmung der anderen - und würde mich beim Einschlafen an dem Glauben wärmen, hier sei ich zu Hause und die Gäste gute Bekannte. Aber ich bin allein unter Menschen und fern gleicher Geister.

Schwabing ist auch fern. Schwabing ist fort. Seit 90 Jahren tot. Wo sind die literarischen Cafés? Wo die neuen Bohème? Oh weh. Das Wort klingt fast lächerlich in unserer Zeit. Sie ist zu nüchtern und abgeklärt. Immerhin kommt jetzt der Klavierspieler von seiner Pause zurück und stimmt mit seiner Musik mein melancholisches Gemüt.

Notiert beim Wein in der Jazzbar Vogler am 18.04.07

(siehe auch die Hintergrundgeschichte)

Trackback URL:
https://jan.twoday.net/stories/3627520/modTrackback



Neuester Kommentar

Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

Suche

 



arbeitsprozesse
das schreiben
der autor
der journalismus
digitale welt
diplomtagebuch
freie presse
fundsachen
gedanken
journalismus-studium
medienbeobachtungen
meinung
panorama
persönliches
poeten
reisenotizen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren