Das letzte Wort in die Tastatur gehackt, entspannt auf die Enter-Taste gedrückt. Der Blog-Kommentar ist verschickt. Und dann kommt diese wundervolle Meldung:
© Preventing spamattacks since 2006
Mein Lächeln gefriert mir im Gesicht. Mein Kommentar nirgends zu finden. Kennt jemand virtuellen Sprengstoff? Dann jage ich den
Texterblog vom Zünder mit Mach 3 am heiligen Herrn vorbei. Versprochen.
Es gibt Feiern, von denen man schon im Voraus weiß, dass sie schlecht sein werden. Zu solch einer werde ich heute gehen.
Die Semesteranfangspartys auf meinem Campus zeichnen sich - wegen seiner kleinen Größe - durch einen begrenzten Teilnehmerkreis sowie durch eine beachtenswert einfallslose Musikauswahl in zweifelsfrei absichtlich schlechter Kombination aus. Was will ich dort also?
In Vorahnung des nahenden Endes meines Studiums - noch ein dreiviertel Jahr, aber ein wenig Hyperventilation sei mir vergönnt - tauche ich noch einmal so tief in dieses ein, wie nur möglich. Dazu gehören auch schlechte Semesterpartys. Des Weiteren habe ich kürzlich eine neue Kommilitonin entdeckt, die mir sympathisch schien. Leider konnte ich mit ihr noch kein Wort wechseln. Die Sache mit den Frauen also, mag sich der Leser an dieser Stelle denken und hat damit sogar Recht.
Doch ich befürchte a) dass die Person, die ich überhaupt nicht kenne, sich bereits freizügig mit einem anderen meines Geschlechtes zusammen getan hat, der - wie immer in solchen Geschichten - bemerkenswert schlichte Charaktereigenschaften sein eigen nennt. Und dass ich b) besagte Frau erst gar nicht zu Gesicht bekomme.
Doch ich gedenke, die mir für diesen Abend zugedachte Rolle des Enttäuschten - und in Folge des Zynikers - nicht einzunehmen. Ich werde stattdessen etwas Scotch mitnehmen und mich im Plausch mit anderweitigen sympathischen Mitstudentinnen und Kommilitonen stilvoll betrinken. Die Folgen entglittener Werbeversuche um meist zweitklassige Frauen überlasse ich dezent anderen.