header_neu

Die Narrenzunft

Selbsternannte Hüter des Gerechten versuchen derzeit das Studiverzeichnis zu zerschmettern. Wehe dem, der ihr Urteil und ihre Rechtschaffenheit anzweifelt.

Ein Diskurs mit der närrischen Handpuppe des Autors

An vorderster Stelle der virtuellen Paladine steht Blogger-Troll Don Alphonso – bekannt dafür, sich genau so derb zu benehmen wie sein phantastischer Verwandter mit der borkigen Haut und der großen Keule.

Sein Waffenbruder ist der deutsche Podcast-Guru Johnny Haeusler. Normalerweise etwas besonnener mit dem Griff zur Klinge, ist auch Sir Johnny dem Schlachtenrausch verfallen. Ihnen folgen ein Heer untertäniger Plänkler.

Ihre größten Widersacher nennen sich Datenschutz-Vernachlässigung und Frauenbelästigung - beziehungsweise, was sie jeweils dafür halten.

Die weiseste Person in einem Krieg ist oftmals der Narr. So ist der Schreiber dieses Textes so frei, seine Narrenkappe aufzusetzen und sich den Rat seiner Handpuppe einzuholen. Vorweg möchte der Schreiber jedoch die Weisheit seiner Handpuppe in Frage stellen. Gelegentlich ist der Hund, Entschuldigung: die Hündin (sie ist ja eine Frau), nämlich betrunken oder verwirrt und gibt dieses auch noch zu. Sie ist eben wahrlich eine Närrin.

7an: Puppe, bist du eigentlich in der Zunft der Narren, dem StudiVZ angemeldet?

Puppe: Sehr wohl, sehr wohl, eine vorzügliche Gemeinschaft gleichgesinnter Geister sind wir dort.

7an: Aber Puppe, hast du nicht gehört von den Belästigungen, die dort keuschen Maiden widerfahren sein soll?

Puppe: Keusch? Meine Freundinnen? (Puppe lacht). Welcher Natur waren denn die Obszönitäten?

7an: Einmal pro Monat wurde eine Maid von vielen Hundert Mannsbildern gegruschelt. Das ist wohl caledonisch für umarmen.

Puppe: Mich hat noch nie jemand gegruschelt (Puppe weint).

7an: Arme Puppe (7an umarmt Puppe). Aber sage mir doch, wärest du nicht erzürnt, wenn jemand ein am Marktplatz aushängendes Gemälde von Dir dupliziert und dieses zum Amüsement in seine Burschenschaft mitnimmt?

Puppe: Hm, wenn es auf dem Markte hing, konnte es doch eh jeder sehen. Die Duplizierung ist zwar nicht unbedingt fein, aber doch schwer zu unterbinden.

7an: Und wenn die Burschenschaft ein Teil der Narrenzunft wäre?

Puppe: So müsste man ihnen dieses verbieten. Wobei sie natürlich trotzdem verbreiten könnten, wo auf dem Markt das hübscheste Gemälde hängt.

7an: Eine andere Frage, Puppe. Angenommen, jemand belauschte Dich in Deinem Zunft-Gemache …

Puppe: Unerhört. Den Wicht würde ich verdreschen.

7an: Und wenn Du eh nur Dinge erzähltest, Die Du auch auf dem Markte ausposauntest?

Puppe: Tja, wenn es nur Dinge waren, die ich eh jedem sagen möchte, wäre es wohl nicht so schlimm. Aber belauschen ist trotzdem nicht fein. Dann müsste ich wohl die Fensterläden in Zukunft besser verriegeln.

7an: Die Fensterläden sind morsch und die Ecken abgebrochen.

Puppe: Dann ist der Großnarrenmeister der Narrenzunft verpflichtet, das umgehend zu reparieren.

7an: Und wenn er das nicht macht?

Puppe: Dann müssen wir ihn auf den Markt treiben, wo er tausend Mal den Narrentanz tanzen und rufen muss, dass er ein Narr ist. Aber das weiß ja eh jeder. Wir sind schließlich alle Narren.

Trackback URL:
https://jan.twoday.net/stories/2993070/modTrackback



Neuester Kommentar

Danke
Vielen Dank für diese Sätze: "Es sollte eine sehr gute...
Johanna (Gast) - 2013-12-05 10:34
Gut analysiert. Nur bei...
Gut analysiert. Nur bei der politischen Ausrichtung...
7an - 2013-10-10 15:08
Kein Interesse
Nur eine kurze Anmerkung. Journalisten denken von ihrem...
Otto Hildebrandt (Gast) - 2013-10-10 14:08

Suche

 



arbeitsprozesse
das schreiben
der autor
der journalismus
digitale welt
diplomtagebuch
freie presse
fundsachen
gedanken
journalismus-studium
medienbeobachtungen
meinung
panorama
persönliches
poeten
reisenotizen
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren