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Wie GMX seine Kunden verarscht

GMX gibt sich sehr viel Mühe, seine Kunden zu verärgern. Ein gutes Beispiel bin ich selbst. Ich bin ProMail-Kunde, zahle also drei Euro jeden Monat für meinen Account. Kürzlich wollte ich die AGB lesen, fand sie aber nirgends. Ich dachte, bei den Infos zu neuen Tarifen stehen sie sicher. Ich klicke auf TopMail (fünf Euro im Monat), dann kommt ein Feld, wo ich meine Anmelde-Daten bestätigen soll (nicht mehr), ich bestätige und schon habe ich einen TopMail-Vertrag abgeschlossen.

Ich storniere den Vertrag umgehend online, habe aber Angst, dass ich nun vielleicht meinen ProMail-Vertrag verlängert habe, man weiß ja nie, besser gleich zu FreeMail wechseln. Ich storniere die Stornierung. Zack, damit ist mein TopMail-Vertragsabschluss endgültig. Scheinbar. Als ich mich per Mail schriftlich beschwere, kann ich ihn doch stornieren. Nun ist aber mein ProMail-Vertrag, der nur noch bis Juni gelaufen wäre, bis April 2012 verlängert. Beschwerde aussichtslos.

Nun habe ich zu FreeMail gewechselt. Zu April 2012. Das geht aber nicht online. Dafür muss ich erst einen Ausdruck unterschreiben und an die GMX-Zentrale faxen oder per Post schicken - innerhalb von fünf Tagen, sonst ist die Kündigung ungültig. Nur Schikanen!

Eigentlich ist GMX ein guter Mailanbieter, aber mit diesen Drückermethoden versauen sie sich alles. Von einem guten Mailanbieter erwarte ich Transparenz und problemlose Tarifwechsel ohne große Mindestlaufzeiten. Beides bietet GMX nicht. Man spürt ständig, wie sie jeden Trick anwenden, um Kunden in Verträge zu locken, aus denen man nur schwer wieder herauskommt. Das ist traurig. Gut, dass ich schon lange primär Googlemail nutze.

Nachtrag 5.10.11: Nur noch ein halbes Jahr und ich bin endlich aus dem Vertrag raus. Aber man glaube nicht, GMX würde mir anzeigen, in welchen Tarif ich wechseln würde. Da steht nur: "Der Tarifwechsel wird zum 11.04.2012 23:59:59 Uhr ausgeführt. Klicken Sie hier für weitere Informationen und zum Stornieren der Aktion." Ja, wenn ich dort klicken würde, bekäme ich mit Sicherheit weniger Informationen, sondern würde meine Kündigung mit einem Klick ohne Abfrage stornieren und könnte dann vermutlich frühestens in einem Jahr kündigen. Sauladen.
Bwells (Gast) - 2011-04-26 16:07

Das klingt wirklich ärgerlich, quasi das Äquivalent zum Kündigungsterror beim Telefonanbieter Arcor. (Ich glaube, nur zwei, höchstens drei Menschen haben es bisher geschafft, ihren Arcor-Vertrag zu kündigen...)
Ich halte GMX jedenfalls schlicht für überbewertet. Es bombadiert einen mit hauseigenem Spam en masse. Jedes Mal, wenn man sich einloggt, hat man zig neue Nachrichten von GMX persönlich. Da nützt kein Spam-Filter. Bin schon lange zu hotmail.de und web.de gewechselt, da kriegt man so gut wie nie (hotmail) bzw. fast nie (web.de) internen Spam, alles funktioniert super, und Speicherkapazität ist auch genügend da. Bei Web.de und gerade bei hotmail überzeugt zudem das hervorragend übersichtliche Layout, was ebenfalls eine echte Schwäche vom überfrachteten GMX ist. Und bei google landet schon genügend, da müssen nicht noch meine Mails hin ;-)
7an - 2011-04-26 16:56

Haha, von Arcor habe ich auch schon viele Storys gehört. Wobei ich da auch noch eine (nicht genutzte) Mailadresse samt 50 MB kostenlosem Serverplatz habe.

Ist web.de soviel besser? Früher hatte man dort total wenig Speicherplatz und sowieso gehört web.de wie gmx.de zu United Internet, deren Hauptprodukt 1&1 ist, das ich wiederum sehr gut finde. Vorher waren wir bei Alice mit DSL. Die waren so krass inkompetent. Ständig lief etwas schief und die Hotline kostete ein Schweinegeld.
m.e. (Gast) - 2011-04-29 16:57

Erfahrungen

Habe ähnliche Erfahrungen mit GMX. Der Höhepunkt war, als dann irgendwann 50% der gespeicherten Mails einfach weg waren - weg, ohne Erklärung. Vom "Support" keine Antwort. Dann wollten die mich sogar anrufen, um mich zur Verlängerung zu bewegen - aber warum zahlen, wenn nicht mal Datenspeicherung gewährleistet ist? Und dann eben auch die Schikane mit der unumgänglich schriftlichen Kündigung. Vertrag schließen geht natürlich ohne Probleme...

Und die "Werbepartnerschaften" mit Allerwelts- und me-too-Müll "Information" zu nennen und die eigenen Kapazitäten damit zu verstopfen und die Kunden zu nerven... Man fragt sich, was für eine Erfolgsrate die damit erzielen.

***

Was anderes bei Arcor: Allerdings habe ich dort nie einen Pfennig gezahlt, und bevor Vodafone das übernahm war das DER MailProvider. Kein SPAM (und guter Spam-Filter), 15 Adressen, manchmal etwas langsam (bewusst verzögerte Zustellungen gegenüber "premium"-Kunden), aber zumindest keine Nerverei.

Ich hätte noch andere Erfahrungen, aber man wird ja ganz freudlos über die Schilderungen. Mein Fazit: Klar bleibt man beim Kostenlosen, wenn der Gegenwert gegen das Bezahlangebot so mickrig ausfällt.

 

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